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Pferdehalterin schlägt Alarm: "Tiere werden durch Drohnen in Panik versetzt"
01.09.20 - Die Nachricht schockte am Montag ganz Osthessen: Ein Vogelsberger verletzte am vergangenen Wochenende einen 55-Jährigen mit einem Messer tödlich. Nach bisherigen Erkenntnissen kam es aufgrund einer Drohne zum Streit - das Opfer fühlte sich insofern gestört, dass infolge des Drohnenflugs besonders Pferde auf einer nahegelegenen Koppel aufgescheucht werden könnten. Und das geschieht nicht selten, wie uns eine Pferdehalterin schreibt.
"Auch wir als Pferdehalter haben bereits negative Erfahrungen mit Drohnenflügen gemacht", schreibt uns O|N-Leserin Patricia Rehm. "Pferde sind Flucht- und Herdetiere, bei Gefahr rennen sie panisch davon", erklärt sie. Das bekam sie und ihre Familie vor etwa drei Wochen am eigenen Leib zu spüren: "Unsere Pferde wurden aufgrund von einer Drohne in Panik versetzt und sind durch zwei Koppelzäune, welche bis zu einer Höhe von 1,80 Meter eingezäunt sind, gerannt." Rehm hatte es glücklicherweise mitbekommen und konnte gemeinsam mit ihrer Tochter die Pferde wieder einfangen. Doch dies ging nicht ohne Verletzungen.
"Drohnen gehören nicht in Nähe von Weideflächen!"
"Meine Tochter wollte ein panisches Pferd einfangen und es beruhigen, dabei wurde sie am Arm verletzt", schildert uns Patrcia den Vorfall. "Sie hat sehr viel Glück gehabt. Außerdem ist es nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn keiner vor Ort gewesen wäre und die Tiere auf die in der Nähe verlaufene und viel befahrene Landstraße gelangt wären. Es kann sich jeder ausmalen, was passieren kann, wenn ein 700-Kilo-Pferd auf ein mit 80 km/h fahrendes Auto trifft", sagt sie. "Und wozu das Ganze? Spielerei, Neugier, Langeweile?"
Ihr Appell geht an alle Drohneführer: "Drohnen gehören nicht in Wohngebiete und schon gar nicht die Nähe von Weideflächen oder wildlebenden Tieren, da eine nicht zu kontrollierende Kettenreaktion ausgelöst werden kann. Ein solch tragischer Vorfall wie in Wettenberg sollte wirklich nicht passieren."