Feuerwehr: Junge Menschen immer schwieriger für eine Mitarbeit zu gewinnen

Die Vorstellung der Planung für das neue Feuerwehrhaus, ein detaillierter Jahresrückblick von Wehrführer und 1. Vorsitzenden Matthias Rohn, Beförderungen und Neuaufnahmen in die Einsatzabteilung bestimmten inhaltlich die Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schotten. In der Mehrzahl technische Hilfeleistungen, darunter jeweils sieben Verkehrsunfälle und Unwettereinsätze, führten im Jahr 2008 zu 46 Alarmierungen der Schottener Feuerwehr. Leider waren bei den Verkehrsunfällen Todesopfer zu beklagen. „Da diese jungen Menschen allesamt aus der Großgemeinde Schotten stammten, war dies gerade für unsere jüngeren Kameradinnen und Kameraden nicht einfach“, so die Aussage.

Bei den neun Brandeinsätzen, so Matthias Rohn vor etwa 40 seiner Feuerwehrkameraden, waren durchweg Kleinbrände zu löschen. Als Ergebnis starker Polizeipräsenz bewertete der Wehrführer den Rückgang von Motorradunfällen auf der von Laubach über Schotten nach Gedern führenden Bundesstraße 276.

Ebenfalls rückläufig - aber nicht so erfreulich - war mit durchschnittlich 22 Teilnehmern die Übungsbeteiligung. Die Schottener Feuerwehrleute nahmen auch an zwei Großübungen in Eschenrod sowie in der Gemarkung Laubach teil.

Als erfreulich jedoch war die Teilnahme von 15 Kameradinnen und Kameraden an Lehrgängen und Seminaren zu bezeichnen. Diese reichten vom Grundlehrgang über Gruupenführerlehrgang bis hin zum Verbandsführer. „Dies festigt unseren sehr guten Ausbildungsstand, welcher auch für unsere ständig durch den Gesetzgeber wachsenden Anforderungen unbedingt erforderlich ist“, konstatierte Rohn. Ebenfalls zufrieden äußerte er sich zum Abschneiden beim Stadtfeuerwehrtag in Michelbach. Hier schaffte die Wettkampfstaffel mit Platz drei den Sprung aufs Siegerpodest. Als weitere Veranstaltungen mit Feuerwehrbeteiligung führte er unter anderem den Bergpreis, die Vogelsbergrallye, den Grand-Prix des MSC Schotten, den Altstadtlauf des TGV, die Feuerwehrfeste in Breungeshain, Ulfa, Kaulstoß und Michelbach sowie die Landesdelegiertenversammlung in Korbach an. Insgesamt hatte er aus Einsatz-, Übungs-, Ausbildungszeiten, Arbeitseinsätzen und sonstigen Veranstaltungen mit Feuerwehrpräsenz oder -unterstützung eine Gesamtstundenzahl von 4 143 Stunden ermittelt.

Darüber hinaus habe der Verein zur Verbesserung seiner Ausrüstung "tief in die Tasche gegriffen", und für 24 000 Euro ein neues Mannschaftstransportfahrzeug angeschafft, welches momentan noch ausgebaut werde. Angekündigt wurde vom Wehrführer bereits die frühestens in 2010 erfolgende Auslieferung eines Hilfeleistungslöschfahrzeugs (HLF), das mit dem LF 16 und dem Rüstwagen RW 1 gleich zwei ältere Einsatzfahrzeuge ersetzen wird.

Nicht die erhoffte Resonanz in Form von Neuzugängen bei der Jugendfeuerwehr erbrachte das mit der Gesamtschule initiierte Pilotprojekt "Chemieunterricht bei der Feuerwehr". Und auch bei einer Präsentation in der Grundschule musste man feststellen, dass die Kinder dieser Altersgruppe schon anderweitig in Vereinen aktiv sind. Umso mehr sei die Gründung einer Bambinigruppe anzustreben. Das zeigte auch der von Kevin Weller gegebene Bericht über die Jugendfeuerwehr, die gerade einmal sechs Mitglieder zählt. Diese konnten aber, gemeinsam mit dem Feuerwehrnachwuchs aus Rainrod, bei der Stadtmeisterschaft in Eschenrod erste Wettkampferfahrung sammeln.

Geordnete Finanzen attestierte die Versammlung dem von Ludwig Vogel vorgetragenen Bericht des Rechners Herbert Jöst. Von der Versammlung wurde Stefanie Rössler im Amt der Schriftführerin, das sie bislang kommissarisch bekleidet hatte, bestätigt. Zum neuen stellvertretenden Rechner wählte die Versammlung Sascha Neeb.

Nach Verlesen der Verpflichtungsformel wurden Jennifer Kaminski, Rouven Keil und Jenny Reitz von Matthias Rohn per Handschlag in die Einsatzabteilung aufgenommen. Unterstützt wurde Schottens Wehrführer bei den sich anschließenden Beförderungen durch Stadtbrandinspektor Artur Ruppel. Silvana Wolf (Oberfeuerwehrfrau), Kevin Weller (Oberfeuerwehrmann), Britta Armschatt (Hauptfeuerwehrfrau), Sascha Wirth (Hauptfeuerwehrmann), Antje Schlömer (Löschmeisterin) und Frank Wingefeld (Löschmeister) konnten Ernennungsurkunden und Abzeichen entgegennehmen. Mit der Kameradin Antje Schlömer wurde zudem die erste Löschmeisterin in der Großgemeinde Schotten berufen !

"Ich kann euch nur ermuntern, hier aktiv zu werden", griff Artur Ruppel in seinem Grußwort die Initiative zur Gründung einer Bambinigruppe nochmals auf. Vornehmlich an die jüngeren Feuerwehrleute richtete sich seine Aufforderung, eine Atemschutzgeräteträgerausbildung zu absolvieren.

Stadtrat Walter Bruch ließ die Feuerwehrmitglieder wissen, dass man in den politischen Gremien den großen zeitlichen Aufwand sehe und diesen auch anerkenne. Für die DRK-Bergwacht-Bereitschaft attestierte Mike Pulina der Einsatzabteilung eine gut Zusammenarbeit bei Einsätzen und Übungen.

Den Abschluß bildete ein Ausblick auf das Jahr 2009. So werden in Schotten wieder vier Lehrgänge auf Kreisebene durchgeführt. Weiterhin wurde u.a. auch auf den am 20.09.2009 stattfindenen Stadtfeuerwehrtag verwiesen. (Text: FFW Schotten, Bilder: Klaus Neubert (FFW Schotten). +++