Erster Spatenstich: Tegut baut in Michelsrombach riesiges Logistikzentrum

05.09.20 - Die Dimensionen sind gigantisch. Auf einer Fläche von 23 Hektar baut der Fuldaer Lebensmittelhändler Tegut im Logistikpark Hessisches Kegelspiel im Hünfelder Stadtteil Michelsrombach ein riesiges Logistikzentrum. Von dort aus sollen ab 2023 insgesamt 17.000 verschiedene Produkte an die Filialen geliefert werden, die über die halbe Republik verstreut sind. Die Kosten für das ehrgeizige Bauprojekt sind mit einem niedrigen dreistelligen Millionenbetrag veranschlagt. Am Freitagmittag erfolgte unter großem Medieninteresse der offizielle Spatenstich.

"Unsere beiden Logistikzentren in Fulda und Seebergen bei Gotha sind mittlerweile einfach zu klein geworden", sagt Michael Egerer von der Tegut-Geschäftsleitung im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. "Diese Standorte werden geschlossen. Dass wir unsere Kräfte nun in Hünfeld bündeln, zeigt, dass das Fuldaer Land nach wie vor das Herz unseres Wirtschaftsgebiets bleibt." Und das, obwohl das Netz der Filialen bis nach Göttingen im Norden und Stuttgart im Süden reicht. Ende des Jahres kommt eine weitere in München dazu. Egerer: "Wir setzen auch in Zukunft auf Wachstum."

Stadträtin Martina Sauerbier, die in Vertretung von Bürgermeister Benjamin Tschesnok gekommen war, lobte die "unkomplizierte und angenehme Zusammenarbeit" mit Tegut. "Obwohl die Planung in den letzten Jahren ein Kraftakt war, herrschte stets Harmonie. Dass nun hier neue Arbeitsplätze entstehen, ist ein guter Ruf in die Region." 800 Mitarbeiter werden künftig im neuen Logistikzentrum beschäftigt, führte Kathrin Wendt, Projektleiterin Logistik, aus. "In den 90.000 Quadratmetern Gebäudefläche wird Automatisierungstechnik künftige Projekte zusätzlich unterstützen."

Michael Möller, Projektleiter Bau, berichtete, dass die Hanglage des Grundstücks eine besondere Herausforderung darstelle. "Doch die zentrale Lage im Tegut-Einzugsbereich direkt an der Autobahn ist ideal für uns." Im Laufe der Bauzeit werden etwa 570.000 Tonnen Lockergestein und 480.000 Tonnen Festgestein abgetragen und umgeschichtet. Möller: "Dabei wurde innerhalb der Planung auf Nachhaltigkeit Rücksicht genommen, so dass fast alle Bodenmassen auf dem Baufeld wiederverwertet werden können."

Uwe Glück, Prokurist bei der Firma Bickhardt-Bau, die für die Tiefbauarbeiten verantwortlich zeichnet, bedankte sich für die Erteilung des Auftrags und erhoffte sich angesichts der "sportlichen Bauzeit bloß keine Wetterkapriolen". Michael Hohenhaus, verantwortlicher Projektsleiter der Tollé-Planungsgesellschaft, sagte schließlich: "Ich bin überglücklich, dass wir nach einem langen und intensiven Planungsprozess nunmehr mit der Realisierung des Objektes starten. Wir freuen uns und sind stolz auf das gemeinsam erreichte Ergebnis." (mw) +++