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Über drei Kilometer lange Menschenkette: Rotenburger kämpfen für das HKZ
09.09.20 - Heute kam es zur wahrscheinlich größten Demonstration die Rotenburg an der Fulda je erlebt hat. Grund dafür sind die Verlagerungspläne der Akutmedizin vom Herz-Kreislauf-Zentrum ins Bad Hersfelder Klinikum. Deshalb bildeten am Donnerstagabend rund 1.500 Personen eine 3,2 Kilometer lange Menschenkette. Schon im Vorfeld verwiesen die Organisatoren, Tim und Benjamin Schneider, dass die Menschen sich an die geltenden Corona-Vorschriften halten sollen.
Die Aktion musste von den Organisatoren in den letzten vier Wochen sorgfältig geplant werden, was gerade in Zeiten einer Pandemie nicht einfach ist. Tim und Benjamin Schneider verwiesen schon bei der Ankündigung der Veranstaltung auf die notwendigen Regelungen hin: "Am roten Band, an dem die Menschenkette aufgereiht ist, muss ein Abstand von mindestens 1,5 Metern eingehalten werden. Zudem bringt euren Mund-Nasenschutz mit und nutzt diesen, wenn es notwendig ist. Des Weiteren dürfen sich keine Menschentrauben bilden." Das rote Band soll übrigens die Lebensader der Stadt Rotenburg darstellen.
Mit ihren Forderungen, dass der HKZ-Standort in Rotenburg bleiben müsse, sammelte die Initiative "BürgerHerz" schon knapp 6.000 Unterschriften. Die Demonstranten kritisierten vor allem die Intransparenz des Landkreises und des Klinikums Hersfeld-Rotenburg. Die Verlagerung der Kompetenzen des HKZ nach Bad Hersfeld bringt 700 Arbeitsplätze in Rotenburg in Gefahr, so die Teilnehmer weiter. Mit ihrer Petition kämpfen sie für den Erhalt des HKZ, inklusive der Akutmedizin. Die Unterschriften-Aktion ist an Landrat Dr. Michael Koch gerichtet. Mit der Menschenkette wollen die Organisatoren ein weiteres wichtiges Zeichen setzen.
"Wie sieht unsere Region, gerade hier in Rotenburg, in Zukunft aus? Das ist eine Frage, die eng mit dem HKZ verknüpft ist. Ohne die rund 700 Arbeitsplätze des Herz-Kreislauf-Zentrums würde die Stadt an enormer Lebendigkeit verlieren", erklärt Tim Schneider, einer der Organisatoren der Demonstration. "Die Politik hat ohne mit den Bürgern zu sprechen, eine Entscheidung getroffen. Es sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um das HKZ hier zu erhalten", so Martina Reinke, Mitglied des Betriebsrates. Gerade die mögliche Übernahme des HKZ durch das Rhön Klinkum wurde für die Mitarbeiter seitens der Politik nicht ausreichend kommuniziert. Die Demonstration hatte, nach bisherigen Erkenntnissen, keine Zwischenfälle zu verzeichnen.
Weitere Informationen und Bilder der Demonstration in Rotenburg können Sie in unserem Video und einer ausführlichen Bildergalerie sehen. (Kevin Kunze)+++