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Ein Teil der Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Niederaula vor dem Feuerwehrgerätehaus - Archivfoto: Hans-Hubertus Braune

NIEDERAULA Trotz "Champions League reifer Planung"

Neuer Kriterienkatalog für neues Feuerwehrgerätehaus: Standortfrage vertagt

12.09.20 - Viele Kriterien, keine Ergebnisse: So kann man die gemeinsame Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses und des Bauausschusses in Niederaula (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) beschreiben. Der optimale Standort für den Neubau des Niederaulaer Feuerwehrgerätehauses steht weiterhin in den Sternen. Obwohl ein Planungsausschuss der Feuerwehrleute, Verwaltungsmitarbeiter und eingeladenen Fraktionsmitglieder eine klare Standort-Prioritätenliste erstellt hatte.

Der aktuelle Standort mit drei Fahrzeughallen ist für die insgesamt fünf Fahrzeuge sowie einem Boot und knapp 60 Einsatzkräften viel zu eng. Der Prüfdienst monierte die Gegebenheiten. Deshalb soll ein neues zukunftsfähiges Feuerwehrgerätehaus mit acht Stellplätzen, Umkleidekabinen, sanitären Anlagen, Schulungsräumen und feuerwehrtechnischen Werkstätten gebaut werden.

Die Suche nach der richtigen Größe

Zunächst erklärte Bürgermeister Thomas Rohrbach, welche Größe ein Feuerwehrgerätehaus zwingend haben muss: "In dem Planungsteam haben wir zunächst die nach DIN verpflichteten Forderungen mit eingebaut. Deshalb fehlen unter anderem die Flure und die sanitären Anlagen und die Außenanlagen, wie Parkplätze und Wege, in der ersten Flächenberechnung." Um den Standards der Gegenwart und Zukunft gewappnet zu sein, benötige man eine Fläche zwischen 5.000 und 6.000 Quadratmetern, da auch Zufahrtswege bei Feuerwehren eine wichtige Bedeutung haben.

Der Ausschussvorsitzende des Bauausschusses, Markus Krug (Bürgerliste Niederaula), äußerte indes seine Verwunderung über die Diskrepanz von rund 3.000 Quadratmeter zum ersten Entwurf des Anforderungskatalogs. Rohrbach erklärte: "Wie eben schon erläutert, sind wir vom kleinstmöglichen Standpunkt ausgegangen. Bei der Fläche von rund 3.000 Quadratmetern ist keine Begrünung und kein Abstand zum Nachbarn mit einberechnet. Ein Beispiel: Wenn ein Logistiker eine 20.000 Quadratmeter große Halle bauen möchte, benötigt er ein 40.000 Quadratmeter großes Gelände."

Alles zurück auf Anfang

In der Gemeindevertretersitzung vor drei Wochen überwiesen die Parlamentarier dieses Thema an die beiden Ausschüsse mit dem Auftrag, eine Empfehlung zu geben, welcher der vier möglichen Standorte aus zuvor insgesamt 16 geprüften Standorten geeignet wäre. Ein Planungsteam hatte die Standortauswahl vorbereitet. Dort nahmen allerdings einige Fraktionen ihre Möglichkeit nicht wahr, um den Beratungen des Planungsteams beizuwohnen. Lediglich die SPD-Fraktion und zwei weitere Mitglieder der Gemeindevertreter (fraktionslos) unterstützten die Planungen.

Das Team präferierte aus feuerwehrtechnischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten den Standort "An der alten Leimenkaute". Dort könne die Feuerwehr die notwendige Hilfeleistung erbringen, das Grundstück sei zudem groß genug und gehöre zudem der Gemeinde, so die Begründung. Auch Sebastian Trapp, Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und Mitglied der Feuerwehr Bad Hersfeld, der am Neubau der Asbacher Feuerwehr beteiligt war, bestätigte diese Aspekte und bezeichnete die Planungen als "Champions-League-reif". Er untermauerte in einer Präsentation zudem, wie sich die Einhaltung der gesetzlichen Hilfsfrist von zehn Miniuten auf die Standorte auswirke.

Trotzdem kam es während der rund zweistündigen Sitzung zu keinen Entscheidungen. Der erarbeitete Kriterienkatalog reichte den Vertretern der Listenverbindung nicht aus. Krug stellte einen erweiterten Kriterienkatalog vor. Dieser soll nun in den Fraktionen besprochen werden. Zudem soll eine Begehung von Feuerwehrgerätehäusern in Asbach, Philippsthal und Wildeck erfolgen. Die zahlreichen Feuerwehr-Mitglieder, die vor Ort waren, waren nicht begeistert und erklärten am Folgetag: "Die Mühe, die sich alle Beteiligten gemacht haben, war damit eigentlich umsonst. Das ist ernüchternd", so ein Mitglied der Feuerwehr Niederaula. (kku) +++


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