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Offen und nachdenklich - die Bilanz aus 6 Jahren... - Fotos: Patricia Kümpel

Silvia Hillenbrand beim Interview mit on-Redakteurin Carla Ihle-Becker

25.03.09 - GROSSENLÜDER

Abschied & Bilanz: Bürgermeisterin HILLENBRAND blickt zurück - 2 VIDEOS

Eigentlich hätte die Bürgermeisterwahl vergangenen Herbst in Großenlüder ein Spaziergang für die amtierende Frau auf dem Chefsessel werden können: Erfolge und Beliebtheit von Silvia Hillenbrand (SPD) schienen nicht zu toppen - ihre Wiederwahl nur eine Formalie.

Dann die überraschende Ankündigung der 62-Jährigen, nicht erneut für das Bürgermeisteramt kandidieren zu wollen: die Spekulationen über die wahren Hintergründe des plötzlichen und unerklärlichen Rückzugs aus einer kommunalpolitisch integren Position heraus schossen ins Kraut. Aus der "persönlichen Erklärung" Silvia Hillenbrands ließ sich nur soviel ablesen: dass sie - nach einem intensiven Abwägungsprozess - ihre 18-jährige hauptamtliche poltische Tätigkeit (12 Jahre als Landtagsabgeordnete und 6 Jahre als Bürgermeisterin) beenden wolle, weil der "Druck und die ständigen persönlichen Anwürfe, vor allem durch die CDU, unzumutbar groß" seien. "Die CDU kann frohlocken, mich kleingekriegt zu haben", resümierte sie damals bitter.

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Schauen Sie auch die on-Interviews mit Silvia Hillenbrand an:

Im ersten Teil geht es um "Tops und Flops":

http://www.osthessen-tv.de/?Kunde=329&ID=2065

In einem zweiten Teil sagt die Bürgermeisterin, was sie noch plant und warum sie aufhört:

http://www.osthessen-tv.de/?Kunde=330&ID=3774

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Doch die Wähler wollten als ihren Nachfolger weder die christdemokratische Kandidatin Ulla-Britta Becker noch den SPD-Mann Rainer Götz haben - der Dritte im Bunde, der parteilose Werner Dietrich schaffte die 50-Prozenthürde sogar im ersten Anlauf. Einmal mehr zeigte sich im Landkreis, dass das Parteibuch nicht (mehr) generell "Eintrittskarte für das Bürgermeisteramt" ist. Hier zählen gute Sachpolitik und eine gestandene Persönlichkeit mehr, als die parteipolitische "Ochsentour" durchlaufen zu haben.

Im Großen und Ganzen ist die gebürtige Großenlüdererin mit den sichtbaren Ergebnissen ihrer Amtszeit zufrieden, auch wenn sie nicht alle Vorstellungen und Wünsche realisieren konnte. Als gute Erfolge sieht sie zum Beispiel die Belebung des Ortskerns, die Errichtung eines Altenheims in der Gemeinde, Förderungen für eine kinder- und familienfreundliche Kommune oder Verbesserungen im Öffentlichen Personennahverkehr an. Und dass ein ehrgeiziges Ziel, die westlichen Bereiche Großenlüders zur "Stadtregion Fulda" zu rechnen, misslang, lag nicht an ihr.

Offenbar hat sie ihre Mitarbeiter - und sogar die sehr skeptischen unter ihnen - durch gleichbleibende Freundlichkeit für sich gewonnen. "Ich hätte sie gerne noch weitere 12 Jahre hier behalten", sagt ein Kollege traurig. Als einen Unterschied zum männlichen Führungsstil beschreibt sie selbst die Tatsache, dass sie nie vorgegeben hat, etwas zu wissen, von dem sie keine Ahnung hatte. "Dafür hatte ich ja hervorragende Experten, die mich in die Lage versetzt haben, den so gewonnenen Standpunkt dann konsequent zu vertreten." Ob bei der Feuerwehr , im Kindergarten oder auf dem Bauhof: die Bürgermeisterin war gern gesehen, wohl gelitten und als kompetent geschätzt. "Ich habe uns immer als Team gesehen - und das ist honoriert worden", sagt sie bescheiden.

Nach ihrer Verabschiedung ("nicht heute oder morgen") will Silvia Hillenbrand nach Fulda umziehen; das hat sie auch den Bürgern ihrer Gemeinde schon klar gesagt: "Ich glaube, dass ich eine Distanz brauche". Aber auch dann wolle sie "Großenlüder im Auge behalten", dem Ort im sozialen Engagement treu bleiben, etwa in der von ihr initiierten Zukunftswerkstatt mitwirken. Und sie plant sogar eine besondere Einrichtung und wirbt bereits Mittel dafür ein. Bereut sie ihren Rückzug nun nicht doch, wenn sie jetzt beim Abschied wieder von so vielen Seiten Zuneigung, Lob und Wertschätzung erfährt ? "Ich hätte mir vielleicht ein ganz dickes Fell anschaffen müssen, um diesen Mangel an Streitkultur noch weiter aushalten zu können", sinniert sie. "Aber dann hätte ich auch meine Sensibiliät in anderer Hinsicht eingebüßt - und das wollte ich auf keinen Fall." So bleibt das Bedauern über ihren Weggang - und eine beachtliche Bilanz ihrer Amtszeit. (Carla Ihle-Becker)

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Noch mehr erfahren Sie in den on-Interviews mit Silvia Hillenbrand:

Im ersten Teil geht es um "Tops und Flops":

http://www.osthessen-tv.de/?Kunde=329&ID=2065

In einem zweiten Teil sagt die Bürgermeisterin, was sie noch plant und warum sie aufhört

http://www.osthessen-tv.de/?Kunde=330&ID=3774

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Die Gemeinde Großenlüder veabschiedet ihre Bürgermeisterin nach sechs Jahren offiziell mit einem Stehempfang am kommenden Freitag (11 Uhr) in der "Hessenmühle" in Kleinlüder. +++


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