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Einblick in die neue Sonderausstellung.Von links: Wilfried Wanjek, Leiter Hospiz-Zentrum der Malteser, Museumsleiter Dr. Frank Verse, Fotograf Walter Schels, Journalistin Beate Lakotta, 2. Vorsitzende des Hospiz Fördervereins Silvia Hillenbrand sowie 2. Vorsitzender des Hospiz Fördervereins, Wissenschaftliche Volontärin Franziska Becker. - Fotos: Maria Franco

FULDA Fotoausstellung "Noch mal leben"

Sich den Ängsten stellen: Tod und Sterben gehören einfach zum Leben dazu

18.09.20 - 25 Menschen, 25 persönliche Geschichten. Porträtiert vor und nach dem Tod - zu sehen ab Freitag im Fuldaer Vonderau Museum. Vorab gab es am Donnerstagnachmittag in der Kapelle eine Pressekonferenz, um einen ersten Einblick in die emotionale Fotoausstellung "Noch mal leben. Eine Ausstellung über den Tod" zu erhalten. Der zeitgenössische Fotograf Walter Schels und die Journalistin Beate Lakotta begleiteten unheilbar Kranke auf ihrem letzten Lebensweg - meistens im Hospiz.

Museumsleiter Dr. Frank Verse begrüßte die Gäste in der Kapelle.

"Die Bilder werden immer wieder berühren", so Silvia Hillenbrand.

Das Vonderau Museum präsentiert in Kooperation mit dem Hospiz-Förderverein "LebensWert" Fulda eine packende Ausstellung. Großformatige Schwarz-Weiß-Fotografien zeigen einfühlsam Schicksale alter und junger Menschen. Diese müssen sich mit dem Sterben auseinandersetzen - jeder auf seine eigene Art und Weise. Lakotta stellt zu Beginn fest: "Der Tod begleitet uns in so vielen Bereichen. In Krimis, Reportagen, selbst in der Kunst." Tod und Sterben sollten aus der Tabuzone herausgeholt werden, denn sie gehören zum Leben dazu. 

Der Angst stellen 

Es sei eine Fotografie in einem ganz anderen Licht. Schels hat über das Projekt nicht viel nachgedacht. "Ich habe schon viele Porträts erstellt, 20 Jahre lang konzentrierte ich mich unter anderem auf Geburten." Das Interessante dabei: Was wird aus den Menschen? "Es ist eine Schicksalsfrage. So ist es hier auch." Dennoch traten die beiden ihrem Vorhaben mit Respekt entgegen. "Es kommen dabei viele Fragen und Ängste auf", schildert die Journalistin ihre Erfahrungen. Schels ergänzt: "Man muss erstmal den Umgang mit dem Verstorbenen lernen, es ist eine ganz andere Nähe, die entsteht - aber es ist immer noch die gleiche Person." 

Bilder und Texte erzählen persönliche Geschichten

Links: Vor dem Tod. Rechts: Nach dem Tod.

Jedes Porträt erzählt eine persönliche Geschichte.

"Wir haben die Menschen so porträtiert wie sie sind. Auch zwei Kinder und einen jungen Mann lernten wir näher kennen", so Lakotta. Und in der Tat strahlen die Doppelporträts eine gewisse Ruhe aus. Wird der Ausstellungsraum allgemein betrachtet, entsteht eine kollektive Ebene. Jeder könne sich hier gewissermaßen einfinden. Ein Blick auf die Texte verrät jedoch, dass die Geschichten individuell sind. "Da liegt das eigentlich Schmerzliche", erklärt Lakotta. Es sei faszinierend, wie jeder Einzelne mit der Thematik umgeht. Welche Gedanken aufkommen, sobald der Tod naht. "Manche nehmen auch Geheimnisse mit ins Grab." 

Schels und Lakotta blicken auf die Begegnungen positiv zurück. "Es ist erstaunlich, wie viel Beistand möglich ist. Ein Teil unserer eigenen Ängste konnte genommen werden." Jedes Leben sei interessant und bekomme Bedeutung. Ihr Fazit: Sterben kann friedlich, erlösend und beinah tröstlich sein.

Die Sonderausstellung wird am Freitagabend um 18:30 Uhr mit einer Vernissage eröffnet und kann bis zum 22. November besucht werden. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr. (Maria Franco) +++


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