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Nico Bensing und Steffen Reith (rechts) - Fotos: Moritz Pappert/ Bensing und Reith

EICHENZELL Wie wird man Bürgermeister?

Die Bürgermeister-Macher: Ins Rathaus mit Nico Bensing und Steffen Reith

19.09.20 - Was muss ein angehender Bürgermeister können? Wie muss er aussehen? Und was muss er beachten, damit die Bürger ihn wählen? – Antwort auf diese Fragen geben Nico Bensing (33) und Steffen Reith (50) von der Agentur Bensing und Reith aus Eichenzell. Die beiden coachen Bürgermeisterkandidaten und machen diese fit für den Wahlkampf.

Alles beginnt im "Gedankenturm", dem Büro von Bensing und Reith in Eichenzell-Kerzell. Beide sind gelernte Redakteure einer Tageszeitung und haben sich 2018 mit ihrer Agentur selbstständig gemacht. Seit dem coachen sie auch angehende Bürgermeister. Die Erfolgsquote liegt dabei bei fast 100 Prozent. "Nur die Wahl in Eichenzell hat unser Kandidat Lutz Köhler ganz knapp gegen Johannes Rothmund verloren", sagt Steffen Reith. Neben der Öffentlichkeitsarbeit und dem Erstellen von Social-Media-Kanälen für die Kandidaten schreiben die beiden auch Reden oder designen die Flyer.

"Aber auch die Image - und Stilberatung gehört zu unserem Job. Je nachdem was der Kandidat wünscht. Vom Komplettpaket bis hin zu einzelnen Bausteinen, wie das Vorbereiten auf eine Podiumsdiskussion", sagt Reith. Welcher Partei der Kandidat angehört ist ihnen egal. "Nur einen Kandidaten der AfD würden wir nicht coachen", sagt Bensing.

Mit Bürgermeisterkandidat Florian Fritzsch

Was muss ein Bürgermeisterkandidat können?

Doch nicht alle Kandidaten, die die Agentur anfragen, werden auch von Nico und Steffen betreut. "Wichtig ist uns, dass die Kandidaten niemand verunglimpfen. Auch wenn jemand komplett ungeeignet ist, sagen wir das den Interessenten." In den vergangenen Jahren haben die beiden unter anderem Katja Habersack in Motten, Dominik Brasch in Bad Soden-Salmünster und Jochen Vogel in Bad Brückenau erfolgreich auf dem Weg ins Rathaus begleitet.

Und was muss ein Bürgermeisterkandidat können? –"Auf jeden Fall muss er gerne mit Leuten zu tun haben und beruflich etwas vorweisen können. Egal in welchem Bereich. Wichtig ist außerdem, dass er authentisch bleibt", betont Bensing. Auch die Kleidung spielt eine wichtige Rolle. "Meistens achtet da aber der eigene Partner besser drauf", sagt Reith.

Am Ende kommt es auf den Kandidaten an

Die oberste Regel, um Bürgermeister zu werden, ist laut Nico Bensing: "Die Power und den unbändigen Willen zu besitzen, das Amt haben zu wollen. Um das zu machen, muss man wirklich Bock auf Bürgermeister haben." Aktuell coachen die beiden unter anderem Florian Fritzsch aus Großenlüder und Christian Zimmermann, der in Steinau an der Straße antritt. "Beide hätten wir nicht übernommen, wenn wir nicht absolut überzeugt von ihnen wären", sagt Reith. Im Schnitt 100 Arbeitsstunden, je nach Kandidat, liegen zwischen Anfrage und der finalen Bürgermeisterwahl.

Ob ein Kandidat letztendlich aber erfolgreich ist, hängt immer von einem selbst ab. "Wir liefern Ideen und helfen im Wahlkampf. Wir richten uns aber bei der Kampagne immer nach den Wünschen der Person. Denn jeder Bewerber ist anders. Am Ende kommt es dann doch auf den jeweiligen Kandidaten selbst an", sagt Nico Bensing abschließend. (Moritz Pappert) +++


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