Hessischer Verdienstorden am Bande für Kreislandwirt Horst Taube

20.09.20 - Großer Bahnhof für Kreislandwirt Horst Taube am Freitag im Lokschuppen in Bebra. Im Beisein seiner Frau Edelgard, seines Sohnes Martin und zahlreichen Weggefährten wurde der 68-Jährige von Regierungspräsident Herman-Josef Klüber mit dem Hessischen Verdienstorden am Bande ausgezeichnet. Eine verdiente Auszeichnung für einen "verantwortungsvollen und anstrengungsbereiten" Mann, dessen gesellschaftliches Engagement derart groß und großartig ist, das der Regierungspräsident nach seinem Zeitmanagement fragte. Im kommenden Jahr ist Horst Taube seit 50 Jahren Mitglied des Gebietsagrarausschusses. Seit 1997 führt er den Vorsitz und ist somit seit dieser Zeit auch Kreislandwirt.

Michael Hellmich übernahm die Moderation und nahm Familie, Beruf und Hobbys des Geehrten unter die Lupe. Der waschechte Bebraner Horst Taube hat die Landwirtschaft von der Pike auf gelernt, seine Frau Edelgard im Jahr 1976 geheiratet und  zeitgleich den elterlichen Hof übernommen. In all den Jahren hat er als Ausbildungsbetrieb junge Menschen auf dem Weg zum Landwirt begleitet. Sohn Martin ist in seine Fußstapfen getreten und führt inzwischen die Domäne Blankenheim weiter. Zwei Töchter, Tina und Marina gehören ebenfalls zur Familie. Das Ehepaar Taube hat sieben Enkelkinder. Toni, der 11-jährige Enkelsohn, zeigt schon großes Interesse an der Landwirtschaft.

Stadtverordnetenvorsteher Herbert Börner - noch mit Maske

Moderator Michael Hellmich

Bürgermeister Stefan Knoche

Das ist sicher eine große Freude für Horst Taube, der seit 1997 bis heute im Vorstand des Kreisbauernverbandes tätig ist. Besonderes Augenmerk legt Horst Taube stets auf die Wirtschaftlichkeit von neuen Vorhaben in der Landwirtschaft. Auch auf die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen von neuen agrarpolitischen und verwaltungsrechtlichen Anforderungen weist er hin. Horst Taube ist zudem Gründungsmitglied des Bodenverbandes Hersfeld-Rotenburg und wurde 1993 zum stellvertretenden Verbandsvorsteher gewählt. 1998 übernahm er den Vorsitz. Er gilt als Vordenker und setzt auf Innovationen, welche landwirtschaftliche Betriebe im Landkreis Hersfeld-Rotenburg finanziell entlasten. So wurde durch seine Initiative die Ausbringung von Gülle auf den landwirtschaftlichen Flächen durch Anschaffung einer Güllekette und eines Selbstfahrers entkoppelt und rationalisiert.

Blumen für die Ehefrau

MdL Torsten Warnecke

Martin Taube

Seit 1996 gehört Horst Taube dem Maschinenring Hersfeld-Rotenburg an. Seit dieser Zeit ist er Vorstandsmitglied und war von 2004 bis 2012 stellvertretender Vorsitzender. Immer wieder verweist er die Mitglieder auf das Einsparpotential durch eine gemeinschaftliche Maschinennutzung. Im Jahr 2004 erreichte Horst Taube durch intensive Gespräche mit dem damaligen Innenminister Volker Bouffier und dem damaligen Landrat Dr. Karl-Ernst Schmidt, dass eine praxisgerechte Überbreitenregelung für landwirtschaftliche Fahrzeuge im Landkreis Hersfeld-Rotenburg gefunden werden konnte. 2008 arrangierte Horst Taube, gemeinsam mit dem Vorsitzenden der hessischen Maschinenringe und Bodenverbände, Gespräche mit dem Bundestagsabgeordneten Michael Roth, in deren Verlauf die geplanten Änderungen im EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) und den damit einhergehenden Auswirkungen für die heimische Landwirtschaft erörtert wurden. Wichtig ist Horst Taube außerdem der Dialog zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Er ist daran interessiert, eine konstruktive Gesprächsebene aufrecht zu erhalten.

Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber, Christian Seibert vom Maschinenring Wetterau, Landrat Dr. Michael Koch, Karsten Schmal, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes und seit 2015 Präsident an der Spitze des Hessischen Bauernverbandes, nahmen auch weite Anfahrten gern auf sich, um Horst Taube zu würdigen. Die persönlichste Würdigung kam zum Abschluss von seinem jahrzehntelangen Weggefährten und Freund Herbert Börner, Stadtverordnetenvorsteher in Bebra, der vor allem den kommunalpolitischen Einsatz würdigte. Horst Taube ist seit 2001 Mitglied im Kreistag des Landkreises Hersfeld-Rotenburg, seit 2011 Mitglied im Ausschuss für Energie, Umwelt, Ländlicher Raum und seit 2016 Stadtrat im Magistrat der Stadt Bebra. Bereits 2009 wurde Horst Taube mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet.

Horst Taube hat als Wehrleiter bei der örtlichen Feuerwehr jede Menge Brände gelöscht, zwischendurch eine Volkstanzgruppe gegründet, sich für die Landjugend engagiert, ist Gewinner vieler Doppelkopfrunden und hat noch ein ganz besonderes Hobby: 75 bis 80 Spanferkel werden von ihm pro Jahr gebraten. An seinem Ehrentag im festlichen Rahmen stand er voll und ganz im Mittelpunkt und dennoch wurde mehrfach seine Ehefrau mit Applaus bedacht, die ihrem Mann nicht nur "den Rücken frei hält", sondern gleichberechtigt neben ihm steht.

Christian Seitz

Karsten Schmal

Bürgermeister Stefan Knoche überreichte Edelgard Taube schon im Vorfeld einen Strauß Blumen und nutzte bei seiner Begrüßung die Möglichkeit, den neuen Lokschuppen, der aus einer Ruine – man kann auch sagen Naturbiotop – "geboren" wurde, den Anwesenden vorzustellen. Er erinnerte an die feierliche Eröffnung vor einem Jahr und die großen Hoffnungen, die hoch moderne Eventhalle zu füllen. Dann kam Corona. Inzwischen bietet der Lokschuppen den geeigneten Rahmen, wieder Veranstaltungen mit Abstand auszurichten. Das wussten auch die Gäste des Tages zu schätzen, die sich mit einer Gulaschsuppe stärken und miteinander ins Gespräch kommen konnten. So wie es der Träger des Hessischen Verdienstordens am Bande schätzt. (pm/Gudrun Schmidl) +++