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Maskennähen und Blutspenden: Ahmadiyya-Gemeinde überzeugt mit Projekten
02.10.20 - Ein besonderer Abend wartete am Donnerstag auf die Gäste in der Aula der Alten Universität in der Fuldaer Innenstadt: die Verleihung des fünften Integrationspreises. Der Gewinner in diesem Jahr: Die Ahmadiyya-Gemeinde, die durch mehrere Projekte bei der Jury punktete. Insgesamt wurden neun Bewerbungen eingereicht. "Es ist ein buntes Bild entstanden und hat verdeutlicht, wie Vielfalt in unserer Gesellschaft aussieht", so Bürgermeister Dag Wehner (CDU) in seiner Begrüßung.
Die Bewerbungen griffen unterschiedliche Inhalte auf. Einerseits die Auseinandersetzung mit der Corona-Pandemie, andererseits auch Angebote wie das "Nachbarschaftscafé". Die Preisverleihung fand im Rahmen der "Interkulturellen Woche" statt, die schon seit mehr als 20 Jahren in Fulda besteht - dieses Mal unter erschwerten Bedingungen. Trotz allem sei es gelungen 30 Veranstaltungen auf die Beine zu stellen, was den inneren Zusammenhalt der Stadt verdeutliche. "Die Corona-Pandemie hat uns in den letzten Monaten vor Augen geführt, wie wertvoll der soziale Austausch und eine solidarische Gemeinschaft durch unsere Gesellschaft sind." Die Krise habe dazu geführt, dass viele Menschen enger zusammengerückt sind - nicht nur die Familien, auch die Bürger.
Preisverleihungen
Der erste Platz - mit einem Preisgeld von 1.200 Euro - ging an die Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde. "Die Mitglieder haben während der Corona-Pandemie einige Projekte umgesetzt wie das Nähen von Masken an Pflegeheime, Arztpraxen, Kindergärten, Schulen", lobte der Bürgermeister. Rund 2.500 Masken kamen zusammen, die unter anderem auch auf dem Bahnhofsvorplatz verteilt wurden. Zudem wurden Blutspendeaktionen umgesetzt. "Ein wichtiger Aspekt in diesen schwierigen Zeiten."
Der zweite Platz ging an die SG Frischauf Fulda mit 800 Euro als Belohnung. Ihr Einsatz: 25 Personen engagierten sich ehrenamtlich und verteilten Mahlzeiten an Anwohner - und das über einen Zeitraum von über drei Monaten, jeden Sonntag. Platz drei und somit jeweils 500 Euro, teilten sich schließlich der AWO-Kreisverband Fulda, vertreten durch Geschäftsführer Wolfram Latsch, und Dr. Rainhardt Asche. Die AWO beteiligte sich an einem Maskennähen-Projekt im Bürgerzentrum Ziehers Süd. Asche hingegen zeigt langjährigen ehrenamtlichen Einsatz als Asylberater im "Welcome In! Fulda" und Amnesty International. Die Veranstaltung wurde musikalisch unterstützt und durch die persönlichen Redebeiträge der Gewinner abgerundet. (mkr) +++