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Auch am Montag ist die Polizei wieder mit einem Großaufgebot im Einsatz. - Foto: Luisa Diegel

HOMBERG (OHM) Aktivisten kündigen weitere Aktionen an

Tag 3: Person kann unverletzt aus Barrikade gerettet werden

05.10.20 - Etwa fünf Hektar des Herrenwaldes wurden bereits am Donnerstag und Freitag für den Ausbau der Autobahn 49 gerodet. Am Wochenende standen die Baugeräte still, am Montag soll es im Maulbacher Wald bei Homberg (Ohm) weitergehen. Doch erst einmal muss der Wald geräumt werden.

UPDATE 19.50 Uhr: Begleitet von mehreren Protestaktionen der Ausbaugegner wurden heute die Baumfällarbeiten im Bereich des Herrenwaldes und des Maulbacher Waldes fortgesetzt. Dabei kam es zu diversen Protestaktionen an unterschiedlichen Orten, die bis in die Abendstunden andauern. Besonders hervorzuheben ist die Rettung einer Person, die sich innerhalb einer Barrikade verschanzt hatte, die einzustürzen drohte - dies konnte durch speziell geschulte Einsatzkräfte verhindert und die Person unverletzt gerettet werden. Bereits am frühen Morgen kam es im Gewerbegebiet von Stadtallendorf zu einer spontanen Sitzblockade mit 24 Personen.

Nach rund einer Stunde führten diese Personen einen friedlichen Aufzug durch das Stadtgebiet in Richtung der Mahnwache am Herrenwald durch.   Speziell die Blockade der L3343 beschäftigte die Polizei zwischen Dannenrod und Appenrod. Seit heute Morgen blockierten zunächst sechs Aktivisten einen Tieflader mit einer Planierraupe - weitere Aktivisten kletterten kurze Zeit später auf das Dach der Raupe und hinderten das Gespann so an der Weiterfahrt. Da sich die Aktion in Sichtweite des A49-Camps abspielte, fanden sich nach kurzer Zeit rund 80 Aktivisten dort ein und blockierten die Straße sowie zwei Einsatzfahrzeuge der Polizei. Aufgrund der Höhe der Planierraupe wurden spezielle Einsatzkräfte hinzugezogen. Derzeit sind dort noch starke Kräfte im Einsatz. Ebenso befinden sich noch Personen auf der Straße und in den umliegenden Wiesen, erklärte die Polizei in einer Pressemitteilung

Mit der Fortsetzung der Rodungen haben die Aktivisten bereits nach der großen Demo am Sonntag (O|N berichtete) weitere Aktionen angekündigt. Und die lassen am Montagmorgen nicht lange auf sich warten: Ein Teil der A49-Gegner war gegen 8 Uhr zum Ferrero-Werk nach Stadtallendorf gekommen, um dort mit einer Sitzblockade ihren Unmut über den Ausbau der A49 kund zu tun. Außerdem blockierten sie die Zufahrt zum Unternehmen. Danach machten sie sich mit dem Protestzug auf den Weg nach Stadtallendorf.

Derzeit ist die Polizei im Maulbacher Wald im Einsatz. Foto: Twitter "Danni-Ticker"

Screenshot: O|N / Twitter: "Bewegungsgaertner"

Die Aktivisten blockieren ein Raumfahrzeug. Screenshot: O|N

Räumung der Mahnwache

Andere Aktivisten kämpfen im Maulbacher Wald, wo ebenfalls ein Teil für den Ausbau der A49 gerodet werden soll, für den Erhalt des Forstes. Als Erstes sollte die Mahnwache der Aktivisten von der Polizei geräumt werden, da sie sich im ausgewiesenen Sicherheitsbereich befindet, wie die Polizei mitteilte. "Die zuständige Versammlungsbehörde hat als Auflage verfügt, dass die Mahnwache an den Sportplatz Maulbach verlegt werden muss." Die Polizei wollte in einem Gespräch mit den Teilnehmern der Mahnwoche die Umsetzung der Verfügung der Versammlungsbehörde kommunikativ erreichen, "diese konnte jedoch nicht erreicht werden, die Versammlung wird jetzt aufgelöst", so die Polizei.

Tripods, Räumfahrzeug-Blockade


Die Aktivisten blockieren derweil ein Räumfahrzeug, "erste Streife ist gerade eingetroffen, aber die Blockade steht", twittern sie. Außerdem besetzten zwei Aktivisten ein Tripod. Die Polizei ist mit einer Hebebühne angerückt und hat bereits eine Person per Hebebühne heruntergeholte. "Als nächstes Hindernis hängt eine Traverse im Weg, und dann noch Barrikaden, ein Tripod... bevor es an die Räumung der Baumhäuser geht. Langer Tag, Polizei Mittelhessen", twittern die Aktivisten. Die Polizei hatte unter anderem damit begonnen, eine Barrikade aus Baumstämmen zu räumen. Das Problem: Einer der Aktivsten lag unter dieser etwa zwei Meter hohen Barrikade. 
Am Nachmittag ziehen die Beamten ein erstes Fazit: "Vier Menschen waren in luftiger Höhe auf Bäumen. Drei davon haben uns um Hilfe gebeten, wieder sicher hinunter zu gelangen. Diesem Wunsch kamen wir gerne nach."

Unbekannte versehen Bäume mit Metallstifte

In der Nacht zu Montag im Herrenwald und im Dannenröder Wald etwa 100 Bäume mit sogenannten Spikes versehen. Dabei handle es sich um Metallstifte, durch die keine Kettensäge durchkommt. "Solange diese Bäume nicht gerodet werden, besteht keine Gefahr. Das Einbringen der Spikes bedeutet eine minimale Verletzung der Bäume, die wir in Kauf nehmen müssen, um sie vor den noch schlimmeren Kettensägen zu schützen", schreiben Unbekannte auf der Internetseite "indymedia", die vor allem bei linksextremen Gruppen beliebt ist. "Wir sehen aufgrund der fortlaufenden Räumung und Rodung einen starken Handlungsdrang. Stoppt sofort die Rodungen!"

Kreisel blockiert - Verkehr gestoppt

Rund 100 Personen blockierten den Kreisel Berliner Straße/Marburger Straße in Homberg Ohm. Das berichtete die Polizei auf Twitter. Das Gebiet solle weiträumig umfahren werden, der Verkehr sei durch die Blockade bereits zum Erliegen gekommen, heißt es dort. Auf Twitter heißt es gegen 15:45 Uhr von Seite der Aktivisten, dass die Blockade durch die Polizei aufgelöst wurde. (Luisa Diegel) +++


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