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Seit dem 29. September sind die strengen Besuchsregelungen für Alten- und Pflegeheime aufgehoben - Symbolbild: pixabay

REGION Überfällig oder leichtsinnig?

Wie gehen die Alten- und Pflegeheime mit den gelockerten Vorschriften um?

14.10.20 - In Hessen sind die coronabedingten Besuchsbeschränkungen für Alten- und Pflegeheime Ende September aufgehoben worden. Es gelten nur noch die jeweiligen Schutzkonzepte und Hygienepläne der Einrichtungen. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) hatten zur Begründung erklärt: "Wir wissen, wie schwer es für die Menschen in Alten- und Behinderteneinrichtungen und deren Angehörige ist, dass Besuche nur stark reduziert stattfinden konnten." Dank der positiven Entwicklung in den Einrichtungen könnten die Besuchsregeln nun angepasst und weniger restriktiv angewandt werden.

Infektionen und Erkrankungen bei Heimbewohnern und den Mitarbeitern seien zum Glück mittlerweile überall rückläufig, erklärten Bouffier und Klose. Die Einschränkungen seien wichtig gewesen, um die Gesundheit dieser - durch das Virus besonders gefährdete Personengruppe – zu schützen und hier Ausbrüche möglichst zu vermeiden. Dank der positiven Entwicklung in den Einrichtungen könnten die strengen Besuchsbeschränkungen nun aufgehoben werden. "Es wird keine verbindlichen Vorgaben des Landes zur Dauer und Anzahl der Besuche mehr geben. Maßgeblich sind nun die jeweiligen Schutzkonzepte und Hygienepläne der Einrichtungen", erklärten der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Gesundheitsminister Kai Klose. Bislang durften in Einrichtungen zur Betreuung und Unterbringung älterer und pflegebedürftiger Menschen innerhalb einer Kalenderwoche nur dreimal eine Besucherin oder ein Besucher empfangen werden, in Einrichtungen zur Betreuung und Unterbringung behinderter Menschen durfte täglich eine Besucherin oder ein Besucher.

Wie beurteilen die hiesigen Leiter von Senioren- und Pflegeheimen die neue Situation? Ist das angesichts der Risikogruppe der Heimbewohner nicht leichtsinnig und riskant? Wir haben bei Markus Otto, DRK-Geschäftsbereichsleiter Senioren und Bastian Hans von der Mediana-Gruppe nachgefragt, wie sie die Lage beurteilen.

Markus Otto, DRK-Geschäftsbereichsleiter Senioren

Tatsächlich gingen die diversen Einrichtungen unterschiedlich mit dem Wegfall der strengen Regelungen um, sagt Otto. "In einigen Einrichtungen hieß es ab 29. September gleich, 'macht hoch die Tür'. Wir sind nach wie vor vorsichtig und die allermeisten Angehörigen unterstützen uns in diesem Bemühen." So bleibe der Besuch im Zimmer eher die Ausnahme, der gemeinsame Spaziergang an der Luft sei die Regel. Die Anmeldung eines Besuchs sei nach wie vor obligatorisch und die Einhaltung der Hygieneregel sowieso. "Wir wollen die Seuche nicht im Haus haben", bringt Otto die momentan notwendigen Maßnahmen auf den Punkt.

Mediana-Geschäftsführer Bastian Hans

Dem stimmt natürlich auch Mediana-Geschäftsführer Bastian Hans zu. Er begrüße jeden vertretbaren Schritt der Lockerung, bleibe aber natürlich wachsam und gehe keinerlei Risiken für sein besonders gefährdetes Klientel ein. "Eigentlich war das überfällig, denn die Verordnung wurde ja bereits anders gelebt", erläutert er die Praxis. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) habe sie beraten, welche Regelungen jetzt sinnvollerweise angewandt werden sollen. "Bis auf wenige Ausnahmen nehmen die Besucher Rücksicht und halten sich an unser Hygienekonzept - schon im Interesse ihrer Angehörigen", sagt der Geschäftsführer abschließend. (Carla Ihle-Becker)+++


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