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Florian Fritzsch (rechts) mit Vertretern der BI und der SPD bei einer Ortsbegehung - Foto: Bensing & Reith

GROßENLÜDER Noch mehr Staub und Lärm?

BM-Kandidat Florian Fritzsch: "Klares Nein zur Steinbruch-Erweiterung"

21.10.20 - Auf Einladung des unabhängigen Bürgermeisterkandidaten Florian Fritzsch kamen zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerinitiative "Pro Lebensraum Großenlüder e. V." mit Politikern der SPD zusammen, um gemeinsam über die Erweiterungspläne der Zement- und Kalkwerke Otterbein zu sprechen. Vom Unternehmen wird vorgebracht, den Steinbruch zur Sicherung der Rohstoffgewinnung um etwa 6,5 Hektar in Richtung Müs erweitern zu müssen. Mit dem geplanten Vorhaben rückt die Grenze des Steinbruchs bis auf 135 Meter an die Ortsbebauung heran.

Seitens des Vereins "Pro Lebensraum Großenlüder e. V." wurde die geplante Steinbrucherweiterung der Zement- und Kalkwerke Otterbein aus der Sicht der engagierten Mitglieder wie auch der betroffenen Menschen in Müs, Uffhausen und Großenlüder dargestellt. Chris Lohfink, 1. Vorsitzender der Bürgerinitiative, hebt hervor, dass mit dem weiteren Abbau höhere Luft-, Staub- und Lärmbeeinträchtigungen einhergehen und am Ende ein ressourcenerschöpfter Berg zurückbleibt, bei dem die vollständige Renaturierung des "Kraters" ungewiss sei. Zudem zeigt er sich besorgt über den hohen Schadstoffausstoß durch den Einsatz von Sekundärbrennstoffen bei der Zementherstellung.

Für die SPD weisen Sabine Waschke, Mitglied im Hessischen Landtag, und Birgit Kömpel, Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Fulda und Mitglied im Kreistag Fulda, auf Möglichkeiten hin, wie die Bürgerinitiative ihre Anliegen gegenüber der Politik vorbringen und sich Gehör verschaffen kann. Darüber hinaus kündigen sie eigene politische Initiativen an, um eine objektive Bewertung der Schadstoffemissionen wie auch der eingetretenen Störfälle in den letzten Jahren vornehmen zu können. Für die Landtagsabgeordnete Waschke wurde bei dem Besuch klar, dass die Menschen bereits heute stark von Lärm, Staub und Schadstoffemissionen durch das Werk beeinträchtigt sind. "Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass eine Erweiterung der Abbaufläche bis 135 Meter an den Ortsteil Müs heran mit allen Belastungen, insbesondere die durch die Sprengungen, realisiert wird", zieht sie als Fazit.

Der Großenlüderer Bürgermeisterkandidat Florian Fritzsch bekräftigt seine Haltung, nach der es aufgrund der Auswirkungen des Vorhabens auf Mensch, Natur und Umwelt sowie auf Grundwasser und Gebäude ein "Weiter so" nicht geben darf. "Ich werde mich mit Tatkraft dafür einsetzen, dass sich die Lebensbedingungen für die Menschen in Großenlüder nicht verschlechtern. Daher spreche ich mich in aller Entschiedenheit gegen die beabsichtigten Erweiterungspläne der Zement- und Kalkwerke aus." Er kündigt zudem an, das im Rahmen der Jugend- und Bürgerbefragung ermittelte Meinungsbild der Bevölkerung im weiteren Prozess als Richtschnur bei anstehenden Entscheidungen zu berücksichtigen.

Die Komplexität des Vorhabens wurde durch die Ausführungen von Rolf Banik, Mitglied der SPD-Fraktion in der Regionalversammlung Nordhessen und Mitglied im Kreistag Fulda, ersichtlich. Dabei wies er auf das Zusammenspiel von Regierungspräsidium und Regionalversammlung und deren unterschiedliche Zuständigkeiten hin. Die seitens der Bürgerinitiative vorgebrachten Bedenken nimmt er für die weiteren Beratungen mit und kündigt aufgrund seiner Eindrücke an, einer gegebenenfalls erforderlichen Zielabweichung vom Regionalplan Nordhessen nicht zuzustimmen.

Die Gruppe der Sozialdemokraten wurde durch Bernhard Pfeffer, dem langjährigen Mitglied im Ortsbeirat Müs, komplettiert, der die Entwicklung sowie die stetige Ausweitung und Erweiterung der Zement- und Kalkwerke in den letzten Jahrzehnten in Erinnerung rief.

Bei einem Spaziergang wurden seitens der Bürgerinitiative die Dimensionen und Auswirkungen der geplanten Steinbrucherweiterung deutlich aufgezeigt, die einen unwiederbringlichen Eingriff in die Natur mit sich bringen würden. Besonders kritisch bewerten Fritzsch und Waschke die Gefährdung des Grundwassers durch die Tieferlegung des Steinbruchs wie auch die Auswirkungen der Sprengungen auf den in unmittelbarer Nähe gelegenen Trinkwasserhochbehälter. "Der Eingriff in den natürlichen Wasserhaushalt ist mit weitreichenden Folgen für die Umwelt und Natur wie auch für die Menschen in Großenlüder verbunden. Die Bewahrung der Lebensgrundlagen muss aber auch für die kommenden Generationen gesichert sein."(pm)+++


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