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Individuelle Trainingspläne und viel Eigenverantwortung
03.11.20 - Spiele abgesagt, Sport- und Schwimmhallen geschlossen, Plätze gesperrt. Mit einem Schlag ist der Sport zum Erliegen gekommen. Einige Sportarten standen mitten in der Saison, bei anderen stand der Start kurz bevor. Jetzt eint die Vereine alle ein Problem: Wie die Spieler fit halten?
"Das ist natürlich sehr schwer, man kann sich ja auch nicht mal in einer Gruppe treffen und zusammen laufen gehen", sagt Tino Jäger, Trainer vom Fußball-Gruppenligisten ESV Hönebach. Deshalb setzt er auf die Eigenverantwortung der Spieler. "Ich lege meinen Spieler nahe, individuell etwas zu machen. Mehr bleibt uns erst mal nicht übrig", so Jäger. Auch Cyber-Training, was im Frühjahr während des ersten Lockdowns für viele Vereine eine willkommene Alternative war, schließt Jäger Stand jetzt aus: "Das ist für so einen kleinen Verein nicht so einfach."
Was die Sache zusätzlich noch erschwert, ist die extrem lange Pause. Bis Ende des Jahres finden definitiv keine Spiele mehr statt, ob vorher zumindest wieder trainiert werden darf, scheint derzeit sehr fraglich. Eine so lange Zeit ohne sportartspezifisches Training, ist auch für die Spieler nicht einfach. Deshalb haben einige Vereine erst mal eine kurze Pause eingelegt. Auch Jäger setzt seine Spieler nicht unter Druck. "Wenn jemand ein paar Tage Pause machen will, ist das seine Entscheidung. Wichtig ist, dass wir nicht komplett herunterfahren."
Der Handball war am Ende der Vorbereitung
Pause hatte der Handball eigentlich genug. Am kommenden Wochenende wollte man endlich richtig in die Saison starten. Nach ewig langer Vorbereitung waren Spieler und Trainer heiß auf den Saisonstart. Jetzt wurden sie wieder ausgebremst und müssen sich überlegen, wie sie die Zeit bis zum Ende des Sportverbots überbrücken "Ich werde für die Spieler individuelle Trainingspläne erstellen. Man muss aber auch klar sagen, dass man außer Konditions- und Krafttraining nichts machen kann", sagt Christian Weiß vom TV Hersfeld.Da auch die Fitnessstudios geschlossen bleiben, müssen die Spieler entweder auf die heimischen vier Wände oder die Natur ausweichen. Vielen dürfte das in den kalten, dunklen Monaten schwerer fallen als noch im Frühjahr. Auch deshalb hoffen alle, dass zumindest ein Trainingsbetrieb bald wieder möglich sein wird. "Die Motivation fällt auch den Spielern immer schwerer. Ich werde die Jungs daher in Zweiergruppen einteilen, so können sie sich zumindest gegenseitig motivieren", so Weiß. (fh)+++