
Archiv
Castor-Transport durchquert Osthessen! Planmäßiger Zwischenstopp in Hünfeld
04.11.20 - Der Castor-Transport ist in der letzten Nacht auch durch die Region Osthessen gerollt: Die sechs Transportbehälter mit radioaktivem Atommüll haben sich am Dienstagabend gegen 19:40 Uhr - im Schutz der Dunkelheit - per Zug vom niedersächsischen Hafen Nordenham auf die Reise ins südhessische Biblis begeben. Die genaue Route hielt die Polizei streng geheim - es gab mehrere Routen. Erst gegen 2 Uhr wurde klar: Der Zug durchquert Osthessen und legt in Hünfeld (Kreis Fulda) einen geplanten Zwischenstopp ein.
"Bisher läuft alles nach Plan", bestätigt Klaus Arend von der Bundespolizei Kassel gegenüber OSTHESSEN|NEWS am Hünfelder Bahnhof. Dort legte der 650 Meter lange Atommüll-Transporter einen gut zweistündigen Halt ein. Grund für den Aufenthalt war der Wechsel des Zugpersonals. Zudem wurden die Loks getankt und die mehrere hundert Beamten der Bundespolizei an Bord abgelöst. "Die Hünfelder Bundespolizei wird jetzt ab hier übernehmen." Wichtig: in Zeiten der Corona-Pandemie sorgte ein extra entwickeltes Hygienekonzept dafür, dass die Beamten nie in direktem Kontakt zueinander standen, "nur soviel wie nötig", so Arend.
Entlang der Bahnstrecken unserer Region flogen Polizeihubschrauber regelmäßig die Gleise ab. An markanten Stellen und Brücken hatten sich seit dem Abend Polizeistreifen positioniert und beobachten die Lage. Atomkraftgegner wurden jedoch nicht gesichtet. "Alles lief problemlos."
Mehrere tausend Polizisten im Einsatz
Der Rückführungstransport von Wiederaufbereitungsabfällen hatte am Mittwochmorgen gegen 0:50 Uhr die hessische Landesgrenze passiert. Mehrere tausend Polizisten von Bundes- und Landespolizeien schützten die über 500 Kilometer lange Bahnstrecke bis zum Zwischenlager in Biblis. Bereits vergangene Woche wurden die Behälter im britischen Sellafield verladen und kamen mit dem Schiff nach Nordenham.