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Katja Gonzales Contreras ist die neue Bürgermeisterin von Cornberg - Foto: privat

CORNBERG Amtsübergabe im Eiltempo!

Erste Bürgermeisterin im Landkreis Hersfeld-Rotenburg: Katja Gonzalez Contreras

06.11.20 - Katja Gonzalez Contreras (parteilos), die bei der Wahl am vergangenen Sonntag mit 65,1 Prozent im ersten Wahlgang bei drei Gegenkandidaten ein starkes Ergebnis eingefahren hat, war von ihrem Wahlerfolg selbst überrascht und ist noch immer überwältigt. "Ich hatte fest mit einer Stichwahl gerechnet, war mit meiner Familie am Wahlabend zuhause und auf nichts vorbereitet, als ich über WhatsApp von dem Wahlergebnis erfuhr und mich danach auf den Weg zum Rathaus machte", erklärt sie gegenüber OSTHESSEN|NEWS die ungewöhnliche Auszählung der Stimmen  im Corona-Jahr.  Zudem hat sie mit ihrer Wahl Geschichte geschrieben, denn sie ist mit der Amtsübernahme die erste Bürgermeisterin überhaupt im Landkreis Hersfeld-Rotenburg.  Ihre Motivation, sich für das Amt zu bewerben, ging von vielen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern aus, die sie für geeignet halten und regelrecht beflügelt haben, sich der Wahl zu stellen.

Amtsübergabe im Eiltempo

Nur noch wenige Arbeitstage - dann geht Katja Gonzalez Contreras offiziell zum letzten ...Foto: Gudrun Schmidl

Seit 28 Jahren ist sie in verantwortungsvoller Position in der Verwaltung tätig, zunächst im Rechnungsprüfungsamt des Landkreises, später in der Rechtsabteilung, danach im Jugendamt und nun als Fallmanagerin und Social Coach im Jobcenter am Standort Bebra. Bis zum Amtsantritt sind es, der Verschiebung der Bürgermeisterwahlen im Corona-Jahr geschuldet, nur noch vier Wochen. Am 18. oder 19. November ist voraussichtlich ihr letzter Arbeitstag. Das erfüllt sie trotz aller Vorfreude auf die neue berufliche Herausforderung mit Wehmut. "Es waren viele befriedigende Arbeitsjahre. Meine Kolleginnen und Kollegen werde ich sehr vermissen". Die 47-Jährige hat noch Urlaubstage übrig und kann Überstunden abbauen, um die knapp bemessene Zeit zu nutzen, mit Noch-Bürgermeister Achim Großkurth, der sich nicht mehr zur Wahl gestellt hat, zumindest eine "Mini-Übergabe" zu regeln.  

Katja Gonzalez Contreras ist in Cornberg aufgewachsen und lebt seitdem in ihrer Heimatgemeinde. Nach ihrem Schulabschluss zog es sie in die Großstadt, was sie aber letztendlich nicht verwirklicht hat. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne, die noch im Elternhaus wohnen. "Ich kann meine engsten Familienmitglieder im Ort immer sehen. Meine Mutter ist meine Vertrauensperson, steht mir mit Rat und Tat zur Seite", freut sich Katja Gonzalez Contreras, die sich selbst als Familienmensch bezeichnet.

Die Wahlsiegerin reist gern und liest viel. Fit hält sie sich im örtlichen Hallensportverein mit vielerlei Sparten, steht aber auch gern am Spielfeldrand, wenn einer ihrer Söhne Fußball spielt. Ihr Lebensumfeld bietet sich für lange Spaziergänge durch die schöne Natur an, was auch dem Familienhund gefällt. Fahrradtouren stehen bei Familie Gonzalez Contreras ebenfalls hoch im Kurs. Dabei wurde ihr bewusst, dass dringend neue Radwege angelegt werden müssen. Dieser Wunsch wurde auch in vielen Gesprächen, die sie während des Wahlkampfs geführt hat, an sie herangetragen. Fahrradfahren boomt generell und für Cornberg wäre es sogar für den Anschub des Tourismus von Vorteil. Die Radstrecke würde das Kloster Cornberg kreuzen, eine beliebte und interessante Museums- und Veranstaltungsstätte, aktuell leider ohne Gastronomie, aber mit einem rührigen Kulturverein. 

Erschwingliches Bauland und freie Kita-Plätze

Hier ist viel Potential vorhanden wie auch in der gesamten Gemeinde, zu denen auch die Ortsteile Rockensüß und Königswald gehören und die von der neuen Bürgermeisterin als Ganzes gesehen wird. Erschwingliches Bauland steht zur Verfügung und ist damit gerade für junge Familien interessant, denn es gibt freie Kita-Plätze, eine Grundschule, den Cornberg-Treff mit Artikeln des täglichen Bedarfs, ein Café mit Bäckerei, eine Metzgerei und eine Pizzeria. Im Schreibwarenladen ist auch eine Poststelle vorhanden. Nicht zu vergessen die zentrale Lage, die nach abgeschlossenem Ausbau der A 44 noch attraktiver wird. Katja Gonzalez Contreras will schon jetzt gezielt auf Unternehmen zugehen, um sie von den Vorzügen zu überzeugen.

Mit Herz und Verstand die Ziele verfolgen

Als Rathauschefin möchte sie sich, den dringenden verständlichen Wünschen der Bürgerinnen und Bürger gerecht werdend, für eine zuverlässige ärztliche Versorgung in der Gemeinde, für den Erhalt des Medibusses und für das Aufstellen eines Geldautomaten einsetzen. Das sind erste Ziele, die sie nach einer Phase der Eingewöhnung, in der sie sich einen Überblick verschafft, mit "Herz und Verstand" verfolgen will. "Ich muss zunächst in der Verwaltung ankommen und die Mitarbeiter kennenlernen", ist ihr Plan.

Seit Jahren steht die Frage im Raum, ob sich Cornberg, die kleinste Gemeinde im Landkreis, mit einer anderen Kommune zusammenschließen sollte. Die künftige Bürgermeisterin sieht darin keinen Vorteil, weder wirtschaftlich, noch in der kommunalen Versorgung. Das Wahlergebnis bestätigt sie. Und wenn diese Frage irgendwann einmal konkret zur Debatte stehen sollte, würde sie sich für einen Bürgerentscheid starkmachen.  Auf die Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern des Landkreises Hersfeld-Rotenburg freut sie sich und erklärt lachend: "Manchmal ist es einfacher, mit Männern zu arbeiten als mit Frauen". Trotzdem plädiert sie für viel mehr Frauen in Führungspositionen. (Gudrun Schmidl) +++


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