Archiv
Kaufland will sich auf dem Schlachthof-Areal am Bad Hersfelder Peterstor ansiedeln. Das stößt nicht überall auf Zustimmung. - Archivfoto: O|N / Stefanie Harth

BAD HERSFELD / KASSEL Ein kategorisches Nein

"Verheerende Folgen": Einzelhandelsverband lehnt Kauflandansiedlung ab

06.11.20 - Der Einzelhandelsverband Hessen Nord, dem sämtliche Lebensmittelunternehmen als Mitglied angeschlossen sind, lehnt eine Ansiedlung eines Kaufland-SB-Warenhauses in Bad Hersfeld ab. Bekanntlich will sich die Lebensmittel-Einzelhandelskette auf dem Schlachthof-Areal am Peterstor ansiedeln (OSTHESSEN|NEWS berichtete mehrfach). Eingehend mit der Thematik wird sich der Zentralausschuss der Regionalversammlung Nordhessen am Montag, 23. November, auseinandersetzen.

"Die Ansiedlung wird zu massiven Verwerfungen bei der Lebensmittelversorgung in Bad Hersfeld und den umliegenden
Kommunen führen", befürchtet Martin Schüller, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Hessen Nord. "So prognostizieren alle Gutachten, selbst das von der Stadt Bad Hersfeld in Auftrag gegebene, dass es bei gleichzeitiger Eröffnung des genehmigten Edeka-Marktes auf dem Postgelände und Kaufland zu Umsatzverteilungen bis in der Spitze zu 23 Prozent führen wird." Das sei insbesondere für die Umlandgemeinden, aber auch für Lebensmittelanbieter, wie Metzger und Bäcker in der Bad Hersfelder Innenstadt, "verheerend". Auch die Sortimentsbereiche Textilien, Schuhe und Non-Food würden von den Auswirkungen auf die Innenstadt betroffen sein.

Einzelhandelsverband ist "verwundert"


"Auch aus diesem Grund verwundert es, dass der Stadtmarketing-Verein sich nicht gegen eine Ansiedlung ausspricht. Die Argumentation, dass der zukünftige Kauflandstandort in die Innenstadt integriert werde, ist absurd und eine Argumentation, die bereits seit 25 Jahren vorgebracht wird, ohne dass sie sich je bewahrheitet hätte", so Schüller. "Würde es bei der Ansiedlung um einen 4.000 Quadratmeter großen Textil- oder Sportanbieter gehen, würde keiner auf die Idee kommen, dass dies die Innenstadt stärkt oder gar der Standort 'Schlachthof' an die Innenstadt angebunden sei. Auch der Versuch, durch ein Projekt 'Autonomes Fahren' eine Verbindung herzustellen, ist ein untaugliches Argument." Autonomes Fahren erwecke den Eindruck, dass "ein Bus oder Bimmelbahn ohne Fahrer eine Verbindung" herstelle. Dies sei aber nach dem Straßenverkehrsgesetz unzulässig.

Zersplitterung der Einzelhandelslandschaft?


Immer wieder werde darauf hingewiesen, dass die Politik einstimmig die Ansiedlung befürwortet. Dies könne aber kein Kriterium für die Regionalplanung sein. Die Stadt Bad Hersfeld solle zu "ihrem bewährten Weg" zurückkehren und zukünftige Ansiedlungen nur noch in der Innenstadt verwirklichen. "Durch die Corona-Pandemie und den steigenden Onlinehandel wird es gerade für unsere kleinen Mittelzentren in Nord Hessen schwierig, die Attraktivität der Innenstädte aufrecht zu erhalten und dadurch nicht nur für den Bürger sondern auch für Touristen attraktiv zu bleiben", meint Schüller. Bad Hersfeld habe hierfür die besten Voraussetzungen, aber "nicht durch eine weitere Zersplitterung der Einzelhandelslandschaft".

Demgegenüber beteuert Investor Walter Rossing, der Geschäftsführer der Rosco-Unternehmensgruppe, seit Monaten, die Innenstadt weiter entwickeln zu wollen: "Wir müssen etwas für unsere Innenstadt tun." Kaufland werde auf einer Fläche von rund 3.500 Quadratmetern kaum innenstadtrelevante Sortimente anbieten und sein Hauptaugenmerk auf Lebensmittel und Drogerieartikel ausrichten. (sh) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön