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Katz-und-Maus-Spiel zwischen A49-Gegnern und Polizei: Drei Festnahmen!
12.11.20 - Zweiter Einsatztag für die Polizisten im Dannenröder Forst: Während die Beamten auch am Mittwoch damit beschäftigt waren, die Wege von Barrikaden freizuräumen, stellten sich die A49-Gegner in den Weg, harrten auf Baumhäusern und Hängematten aus und bauten an anderen stellen die eigentlich geräumten Barrikaden wieder auf.
So fanden die Beamten auch am Mittwochmorgen den Wald vor: "Im nördlichen Teil des Dannenröder Waldes waren die Wege zum Teil wieder verbarrikadiert, die wir gestern freigeräumt haben", erzählt Pressesprecher Jochen Wegmann im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Denn nachts seien die Polizisten nicht im Einsatz, "das wäre zu gefährlich bei der Dunkelheit, dafür haben wir nicht die Ausstattung". Deshalb ging das Katz-und-Maus-Spiel im Laufe des Tages weiter: Die Polizei räumte Barrikaden von den Wegen, Aktivisten bauten sie wenig später wieder auf. "Wir versuchen, tagsüber die Wege freizumachen und das Material abzutransportieren. Wir müssen damit rechnen, dass neue Barrikaden da sind, die aber eben nicht die Qualität haben, wie die bisherigen."
Damit waren die Beamten auch am Mittwoch wieder im Einsatz: "Wir haben Barrikaden weggemacht, Löcher und Gräben verfüllt, sodass Fahrzeuge sich auf den Wegen wieder bewegen können." Außerdem haben die Polizisten einige Personen aus den Baumhäusern und Hängematten geholt. Dabei kam es zu zwei nicht alltäglichen Einsätzen: "Eine Person hat bei der Aktion, sie in den Hubsteiger zu bringen, großen Widerstand geleistet - diesen hatten wir in dieser Form bislang noch nicht. Eine andere hat sich versucht, aus der Hängematte heraus herunterzustürzen. Da ein Kollege beherzt zugegriffen hat, konnte er sie damit garantiert von einer möglichen schweren Verletzung bewahren."
Während einige Beamte damit beschäftigt waren, Barrikaden und Baumhäuser zu räumen, sicherten andere die Einsatzstelle ab. Hier versuchten drei Personen, die Absperrlinie zu durchbrechen. "Das konnte jedoch von den Kollegen verhindert werden, die drei Personen wurden festgenommen. Ein Schlagstockeinsatz zur Distanzwahrung
war notwendig, um das Durchbrechen der Ausbaugegner zu verhindern." Außerdem fanden im nördlichen Bereich schon erste Rodungsarbeiten statt, die von der Polizei begleitet wurden.
Die Polizei wird weiterhin konsequent gegen Personen vorgehen, die ihre Identität verschleiern wollen. "Uns ist es wichtig, die unfriedlichen Autobahngegner aus der Anonymität zu holen. Es wird geprüft, die Kosten des Einsatzes der Polizei und der Rettungskräfte den Verantwortlichen der jeweiligen Aktionen in Rechnung zu stellen."
Die Polizeibilanz von Mittwoch: 29 Personen wurden in Gewahrsam genommen. Außerdem wurden drei Ermittlungs- und 28 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.
Auch am Donnerstag soll es mit dem Einsatz in Dannenrod weitergehen. Wege werden weiter von Barrikaden befreit, Personen von Baumhäusern auf den Boden geholt, "sodass die Zufahrt in den Wald immer besser wird", so Wegmann. (Luisa Diegel) +++