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Max Ohlendorf und sein Team - der 31-Jährige hat gerade die Apotheke am Hünfelder Niedertor übernommen - Fotos: privat

HÜNFELD "Meine Oma hat sie gegründet"

Apothekerfamilie Ohlendorf: 70-jähriges Jubiläum und Generationswechsel

13.11.20 - Eine ganze Familie, die sich in der Haunestadt Hünfeld (Kreis Fulda) seit drei Generationen der Pharmazie verschrieben hat, kann dieser Tage gleich doppelt feiern: Die Marien-Apotheke in der Hauptstraße gibt es seit sage und schreibe 70 Jahren und der Enkel der Gründerin, Max Ohlendorf hat gerade die Apotheke am Niedertor übernommen. Deren Inhaber Dr. Wolfgang Quinkler suchte aus Altersgründen einen Nachfolger - die passende Gelegenheit zum Berufsstart für den Sohn der "Apothekerdynastie" Ohlendorf, nach erfolgreichem Pharmaziestudium in Würzburg in seine Heimatstadt zurückzukehren und das Geschäft zu übernehmen. "Nach dem Abitur hat es mich erst mal in die weite Welt gezogen", sagt der 31-Jährige, dem der Zeitpunkt der Übernahme jetzt gerade recht kam.

Die gute Lage mitten in der Stadt, die Stammkunden und das bestens eingespielte Personal sind unübersehbare Pluspunkte bei der Übernahme. "Der Wechsel hat sich quasi nahtlos vollzogen. Ich habe alle 13 Mitarbeiterinnen übernommen", sagt der Pharmazeut, der stolz auf sein Team ist. Eine Modernisierung der Einrichtung und die Anpassung an neuesten Apothekenstandard wird er während des laufenden Betriebs vollziehen. Max' Vater Klaus Ohlendorf (64) leitet nach wie vor die von seiner Mutter Gertrud 1950 in Hünfeld gegründete Marien-Apotheke. Diese war offenbar sehr couragiert, denn sie zog mit gerade 18 Jahren allein zum Pharmaziestudium nach Frankfurt am Main. "Der große Schrankkoffer, den sie damals mitnahm, steht inzwischen als Truhe in meiner Wohnung", erzählt der Enkel.

In Zeiten boomender Medikamenten-Versandhändler und Internet-Rabattschlachten müssten immer mehr Pharmazeuten ihre Läden dichtmachen, weiß Familie Ohlendorf und ist froh, die Familientradition in Hünfeld auch in der nächsten Generation weiterführen zu können. "An Kundschaft mangelt es in der Zuse-Stadt nicht, hier ist auch in Zukunft genügend Nachfrage nach  Medikamenten vorhanden", ist  der frisch gebackene Apotheken-Inhaber überzeugt. 

Während bei Oma Gertrud, die für ihre Eröffnung der Marien-Apotheke noch eine Genehmigung der amerikanischen Militärregierung benötigt hatte, vor allem im Labor selbst hergestellte Arzneimittel wie Salben, Pillen und Tinkturen über den Tresen gingen, steht bei Enkel Max und seinen Pharmazeuten-Kollegen die Gesundheitsberatung im Fokus. "Das ist der eindeutige Vorzug gegenüber einer Onlinebestellung", erklärt der 31-Jährige. "Hier brauchen Sie keinen Termin, bekommen jederzeit eine kompetente Beratung und entsprechende, auch für Laien verständliche Informationen zum Beispiel über Unverträglichkeiten oder Nebenwirkungen."

Die Übernahme und das 70-jährige Bestandsjubiläum hätten eigentlich eine veritable Feier verdient, doch die muss aus Corona-Gründen in diesem Jahr entfallen. Hoffentlich gibt es dafür bald eine neue passende Gelegenheit, ohne Pandemie-Befürchtungen. (ci) +++


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