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Start der Gewässerrenaturierung am Waaggraben bei Grebenhain-Vaitshain. - Foto: Dieter Graulich

GREBENHAIN Am Waaggraben

Natur- und Hochwasserschutz in einem: Gewässerrenaturierung gestartet

19.11.20 - Südwestlich von Grebenhain-Vaitshain hat das Naturschutzgroßprojekt Vogelsberg (NGP) seit Juli 2020 eine etwa 14 Hektar große Flächen auf der östlichen Uferseite der Schwarza langfristig von der Gemeinde Grebenhain gepachtet. Der Bereich zeichnet sich durch relativ feuchtes Grünland mit naturnahen Forstflächen aus - die perfekten Startbedingungen für eine umfassende Renaturierung.

Die Flächen standen schon länger im Fokus des NGP, da sie als Habitat für das selten gewordene Braunkehlchen und andere Wiesenbrüter dienen. Im Waaggraben hat mittlerweile der Biber Einzug gehalten und versucht, auf den umgebenden Weiden seine Wasserwelten zu schaffen, was nicht ganz ohne Beeinträchtigungen der angrenzenden Flächennutzer geschieht. Aktuell wird der vordere Bereich am Waaggraben im Auftrag des NGP seit 2019 mit den markanten Wasserbüffeln von Ahlbrand und Wagner beweidet. Auf diesen Weiden sind die alten Bachschlingen noch immer im Gelände erkennbar und zeichnen den ehemaligen Verlauf des Gewässers ab.

Einstiger Bachlauf soll angebunden werden


Aus diesem Grund hat Ruben Max Garchow, Projektleiter des NGP, die Langfristpacht zusammen mit der Gemeinde Grebenhain initiiert und damit einhergehend eine Gewässerrenaturierung gestartet. Ziel der Renaturierung ist es, den ehemaligen Bachlauf, soweit möglich, wieder an den Waaggraben anzubinden, das Ufer stellenweise aufzuweiten und damit die Aue und deren ursprüngliche Dynamik zu reaktivieren. Dies zu ermöglichen, erforderte im Vorfeld einen großen Planungs- sowie Abstimmungsaufwand und bedeutet für die Umsetzung aufwändige Arbeiten, auch mit großen und schweren Maschinen.

Die dafür notwendige Ausführungsplanung wurde vom Planungsbüro Koch aus Aßlar erstellt und der Auftrag für die Umsetzung schließlich an die lokale Firma Hoffmann vergeben. Damit steht dem Start der Arbeiten nun nichts mehr im Wege und die Firma Hoffmann kann mit ihren Mitarbeitern und der Unterstützung vom Planungsbüro den Bagger ansetzen. Zu dieser Gelegenheit trafen sich am Mittwochnachmittag alle Beteiligten zu einem Ortstermin am Waaggraben, um den Baubeginn einzuläuten.

Biber im Fokus


Insbesondere das Team des NGP freut sich über die Umsetzung dieser Maßnahme, da sie eine enorme naturschutzfachliche Aufwertung der Aue bedeutet und noch lange über die Projektlaufzeit hinaus ein wertvolles Habitat für viele, zum Teil auch seltene Tier- sowie Pflanzenarten schafft. Darüber hinaus hoffen das NGP und die Gemeinde Grebenhain, durch die Renaturierung den Biber von den landwirtschaftlich genutzten Flächen wegzulocken und somit auch in dieser Hinsicht zu einer Entspannung der Situation beizutragen.

Ein zusätzlicher Bonus der Gewässerrenaturierung wird deren Beitrag zum Hochwasserschutz sein. Denn in den alten Bachschlingen, Tümpeln und in der geplanten Hochflutmulde wird das Hochwasser ausreichend Platz bekommen, um sich zu verteilen, was wiederum zu einer Entlastung der übrigen Gebiete führt. Für alle Beteiligten und auch für die umliegende Bevölkerung wird es in den kommenden Wochen und Monaten auf jeden Fall spannend, die voranschreitenden Bauarbeiten und die Entwicklung der Gewässerrenaturierung zu beobachten. (gr) +++


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