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Kath. Kirchengemeinde St. Elisabeth Fulda - Alle Fotos: Martin Engel

FULDA Schäden meist höher als die Beute!

Einbruch in Pfarrhäuser: Kein Einzelfall, sondern ernsthaftes Problem

20.11.20 - Nach dem Einbruch in das Pfarrhaus in Künzell-Bachrain vergangene Woche spricht das Bistum Fulda von einem ernsthaften Problem, allein in diesem Jahr musste über 20 Mal die Polizei eingeschaltet werden. Warum werden Pfarrhäuser als Ziel ausgewählt? Wie ist der Umgang der katholischen Kirche damit und wie verhalten sich die Pfarrer? Bistum-Pressesprecher Robert Eberle beantwortet OSTHESSEN|NEWS diese Fragen.

Letztlich war der Einbruch in das Pfarrhaus in Bachrain einer von vielen in diesem Jahr. Dieser erzeugte aber Gesprächsstoff, da Pfarrer Jürgen Klein aus dem Pfarrhaus auszog und vorübergehend in einem Hotel wohnt. Eine Entscheidung, die man als Bistum respektieren müsse, so Eberle: "Einige Priester möchten inzwischen nicht mehr in einem Pfarrhaus wohnen, sondern lieber in einer kleinen Wohnung - in einer Wohnanlage mit Nachbarn. Es hat also viele Gründe, wenn sich das Bistum Fulda in den nächsten Jahren von einigen Pfarrhäusern trennen wird - Einbrecher tragen mit dazu bei."

"Einladung" für Einbrecher über das Gemeindeblatt

Doch warum werden Pfarrhäuser so häufig als Ziel ausgewählt? "Das fragen wir uns auch. Pfarrhäuser sind oft recht repräsentative Gebäude. Da glauben Ganoven offenbar immer noch, hier sei was zu holen - vor allem Bargeld. Das kommt zwar nur noch selten vor, das hat sich bei Einbrechern aber leider noch nicht herumgesprochen", sagt Eberle. Meist sei der Sachschaden, der durch das Aufhebeln von Türen oder der Beschädigung von Kirchenfenstern entsteht, deutlich höher als die tatsächliche Beute.

Maberzell

Es ist kein Einzelfall, sondern ein ernsthaftes Problem, sagt der Pressesprecher vom Bistum Fulda. Mehr als 20 Mal wurde die Polizei eingeschaltet, von Fulda über Neuhof bis nach Gelnhausen. Und den Einbrechern wird es leider auch einfach gemacht: "Im Gemeindeblatt, das im Schaukasten vor der Kirche hängt, können Diebe oft nachlesen, wann der Pfarrer im Dienst ist und zum Beispiel eine Abendmesse hält - also für rund eine Stunde vermutlich niemand im Pfarrhaus ist."

Öffnung nur zu Gottesdiensten vom Bistum Fulda nicht gewollt

Eine übereifrige Schließung sei nicht gewollt, so Eberle: "Leider gibt es auch Verwaltungsräte, die schnell die "Notbremse ziehen" und verfügen, dass Kirchen nur noch zu Gottesdiensten geöffnet werden. Das ist kurzfristig verständlich, aber vom Bistum Fulda nicht gewollt." Eher sei man dabei, den Schutz durch Sicherheitstechnik zu erhöhen. Die Gemeinden ließen sich von der Polizei beraten, wo Schwachstellen aufzufinden sind und wie man diese sichern könne. "Ziel bleibt, unsere katholischen Kirchen tagsüber für Anbetung und Andacht offenzuhalten. Auch außerhalb der Gottesdienstzeiten."

Neuenberg

Kirchen sollen weiterhin die Zugänge zum christlichen Glauben eröffnen und Momente der Stille und Erholung bieten, betont der Pressesprecher des Bistums Fulda. Was nach Einbrüchen zurückbleibt, sind also häufig zerstörte Pfarrhäuser und verängstigte Pfarrer, die sich in ihrer ehemals gewohnten Umgebung nicht mehr sicher fühlen. Das alles für eine Beute, die unter dem Strich auch den oder die Einbrecher enttäuscht zurücklassen dürfte. (Tino Weingarten) +++


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