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Rene Kircher ist zufrieden mit seiner zweiten Saison in der ADAC TCR Germany - Fotos: Privat

HÜNFELD Rene Kircher will in die GT-Serie

"Im Motorsport entscheidet oft der Geldbeutel und nicht das Talent"

20.11.20 - Das große Ziel zwar verpasst, aber dennoch ganz zufrieden. Nach Ende der Saison in der ADAC TCR Germany blickt der Hünfelder Rene Kircher mit gemischten Gefühlen auf seine zweite Saison in der Profi-Tourenwagenserie zurück. Den angestrebten Titel bei den Junioren verpasste er zwar knapp, dafür konnte er mit sehr guten Leistungen auf der Strecke weiter auf sich aufmerksam machen.
 
Sechs magere Pünktchen fehlten Rene Kircher zu seinem ersten Titel in der ADAC TCR Germany. Am Ende musste er sich daher mit Platz zwei zufriedengeben. "Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass ich Vizemeister werde, hätte ich das sofort unterschrieben. So war es aber doch schon eine kleine Enttäuschung", sagt Kircher.
 
Der 20-Jährige, der für das Team "Volkswagen Team Öttinger" an den Start geht, haderte vor allem mit den vielen technischen Problemen in der zweiten Saisonhälfte. Am Red-Bull-Ring in Spielberg (Österreich) verlor er durch einen technischen Defekt zehn Punkte auf den späteren Meister Marcel Fugel. "Das ist natürlich besonders bitter, weil man es nicht beeinflussen kann. Hätte ich den Fehler auf der Strecke gemacht, wäre es nicht so ärgerlich gewesen", so Kircher.

Sieg auf dem Nürburgring als Saisonhighlight

 
Alles in allem blickt er aber doch zufrieden auf die Saison zurück. Vor allem in der ersten Saisonhälfte hatte Kircher jede Menge Grund zum Jubeln. Besonders haften geblieben ist ihm dabei der Sieg in der Juniorwertung auf dem legendären Nürburgring: "Wir hatten ein sehr viel älteres Auto als die Konkurrenz. Dieser Sieg hat mir gezeigt, dass ich auch mit einem schlechteren Auto besser sein kann als die anderen."
 

Der Hünfelder scheint also alles mitzubringen, um im Motorsport richtig durchzustarten. Doch dort entscheidet oftmals nicht das Talent über einen Platz im Cockpit, sondern der Geldbeutel. "Ohne Sponsoren oder einen Milliardär als Papa ist es nicht möglich in den bezahlten Motorsport zu kommen", sagt Kircher, "ich kenne viele, die jede Menge Talent mitbringen, aber kein Geld. Das ist sehr deprimierend, wenn man trotz sportlichem Können seinen Traum nicht verwirklichen kann."

Formel 1 reizt Kircher nicht 

Auch Kircher ist auf Sponsoren angewiesen, um weiter im professionellen Motorsport mitfahren zu können. Derzeit ist er noch kein Profi, der mit seinem Sport Geld verdient. Ganz im Gegenteil: die Teilnahme an einer Rennserie, wie der ADAC GT Masters Germany, ist teuer. Mit seinem Manager, dem ehemaligen DTM-Profi Georg Severich, wird er sich deshalb spätestens im neuen Jahr bei einigen potenziellen Geldgebern vorstellen. 
 
Wie es danach für ihn weitergeht, steht noch nicht fest. "Ich habe einige Ideen, aber spruchreif ist noch nichts", so Kircher. Sein Traum bleibt aber, mit dem Motorsport Geld zu verdienen und irgendwann in den GT-Sport zu kommen. Die Formel 1 reizt ihn dagegen gar nicht. "Ich brauche die Duelle auf der Strecke, in einer Formel-Serie fliegen die Autos bei der kleinsten Berührung ab. Das ist nichts für mich." (fh) +++


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