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Immer mehr Hessen beantragen den Kleinen Waffenschein - Symbolbild: Pixabay

REGION Angst vor Überfällen?

Die Hessen bewaffnen sich: Zahl der Kleinen Waffenscheine steigt

Wichtig:Ein Kleiner Waffenschein kann ohne das Ablegen einer Prüfung beim zuständigen Landkreis gegen Gebühr von rund 50 Euro beantragt werden. Um ihn bekommen zu können, muss man 18 Jahre alt sein, einen festen Wohnsitz haben und die eigene Zuverlässigkeit und persönliche Eignung zum Führen einer Waffe nachweisen. Der Kleine Waffenschein berechtigt allerdings nicht zum Führen, dem Erwerb und dem Besitz von erlaubnispflichtigen Waffen!

23.11.20 - In Hessen ist die Anzahl derer, die einen Kleinen Waffenschein beantragten, erneut gestiegen. 57.233 Erlaubnisse, eine Schreckschuss-, Reizstoff- oder Signalwaffe (SRS) mit dem Siegel der Physikalisch- Technischen-Bundesanstalt (PTB) zu tragen, sind im Nationalen Waffenregister des Landes registriert. Das sind 1.748 mehr, als noch im Jahr zuvor.

Laut Hessischem Innenministerium und der Polizeigewerkschaft ergibt sich der Anstieg durch ein steigendes Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung. Wirklich sicher ist man mit dem Tragen einer solchen Waffe allerdings nicht. Polizei und Co raten sogar davon ab, in einer Notsituation mit einer Schreckschusswaffe rumzufuchteln, denn das Drohen kann schnell zur Eskalation führen. Ein Angreifer könnte selbst eine "echte" Pistole oder ein Messer ziehen. Am Ende geht das vielleicht sogar gerichtlich nach hinten los: Weil eine SRS-Waffe täuschend echt aussieht, ist es denkbar, dass sich ein Gegner auf Notwehr beruft.

Die Gefahr der Selbstverletzung ist hoch

Bei einer Reizstoffwaffe besteht darüber hinaus die Gefahr, sich selbst zu verletzten. Bei Gegenwind kann man das ausgestoßene Reizgas nämlich auch ins Gesicht bekommen. Sicherer für die Selbstverteidigung ist laut Experten das klassische Tierabwehrspray. Dieses darf von jedermann mitgeführt – aber, selbstverständlich- nur in absoluten Notwehrsituationen eingesetzt werden.

Die Situation in Osthessen

Echte Pistole oder SRS-Waffe? Auf den ersten Blick ist das nicht erkennbar ...Symbolbild: O|N

Im laufenden Jahr wurden im Landkreis Fulda 82 Kleine Waffenscheine ausgestellt. Im Jahr zuvor bekamen 164 Menschen die Erlaubnis, eine SRS-Waffe zu tragen, im Jahr 2018 waren es 147. Den Höchststand gab es bereits im Jahr 2016, als 523 Anträge bewilligt wurden. Insgesamt beträgt die Zahl der Kleinen Waffenscheine im Fuldaer Land 1.644.

Ähnlich ist die Entwicklung im Landkreis Hersfeld-Rotenburg: In 2020 wurden bisher 75 Scheine vergeben, im Vorjahr waren es 109. 2018 erteilte die Behörde 148 Antragstellern die Erlaubnis zum Führen von erlaubnisfreien (der Besitz allein bedarf keiner Genehmigung) Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen mit dem Siegel der Physikalisch- Technischen-Bundesanstalt. Auch hier gab es die größte Nachfrage im Jahr 2016: hier wurden 341 kleine Waffenscheine ausgestellt.

Im Vogelsbergkreis wurden in diesem Jahr bisher 61 Scheine bewilligt, 2019 waren es 77 und im Jahr 2018 92.

Übrigens: SRS-Waffen dürfen selbst mit Kleinem Waffenschein nicht bei öffentlichen Veranstaltungen oder Versammlungen (z. B. Konzerten, Märkten, Demonstrationen etc.) oder bei Bahnfahrten mitgeführt werden. (mr) +++ 


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