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FULDA Der Stadtpfarrer bei O|N

Impulse von Stadtpfarrer Stefan Buß: Der Adventskalender

28.11.20 - Erinnern Sie sich noch an die Adventskalender Ihrer Kindheit? Ich sehe sie noch vor mir, meine ersten in den 60-er Jahren. Auf dem Deckblatt ein großes Bild, eine gemütliche Winterlandschaft, und 23 kleine Türchen und ein größeres, für den 24. Und hinter den Türchen kleine Bilder. Hinter dem 24. Türchen war fast immer eine Krippenszene, die Geburt Jesu. Adventskalender – eine coole Sache, ein Türchen öffnen und schon bist du wieder ein bisschen näher an Weihnachten dran.

Der Stadtpfarrer Stefan Buß. Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

Für mich war das als Kind fast so etwas wie ein heiliges Ritual an jedem Dezembermorgen. Es verband sich für mich unbewusst mit dem Lied "Macht hoch die Tür, die Tor macht weit". Adventskalender sehen heute anders aus. Ganz moderne Adventskalender können wir auf dem Handy abonnieren: jeden Tag eine SMS mit einem ermutigenden Spruch oder ein App auf dem Smartphone oder ein E-Mail. Und dann gibt es noch die "lebendigen Adventskalender", mit Adventsfenstern verteilt über das ganze Dorf oder in der Stadt.

Was steckt aber eigentlich hinter dem Adventskalender? Tag für Tag soll er die Vorfreude auf Weihnachten steigern. Jeden Tag ein Schritt näher an Heiligabend und an die Geschenke, jeden Tag ein bisschen Vorfreude auf das, was bald kommt, auf Weihnachten. Eine Tür zu öffnen, bei der man nicht weiß, was dahinter ist – ich glaube, das rührt ganz tief in uns etwas an. Das ist doch einfach ein Grundbedürfnis des fragenden Menschen. Er kann eine Geduld beibringen. Jeden Tag eine Tür nach der anderen aufzutun, einen Schritt nach dem andern zu tun, sich jeden Tag einzeln schenken zu lassen von Gott und jeden Tag wie ein großes Geschenk zu genießen.

Das ist wahrscheinlich der tiefste Grund dafür, dass in der Adventszeit der Adventskalender erfunden wurde. Sich jeden Tag einzeln von Gott schenken lassen. Man könnte also sagen: Gott öffnet seine Türchen dem, der ihn sehen will. Er wurde in Jesus sichtbar und erlebbar. Und wer sich für Jesus öffnet, wird Gott erkennen, wie er wirklich ist mit seiner schöpferischen Kraft und seiner unendlichen Liebe. Und er wird ein erfülltes Leben bekommen. Das wünsche ich ihnen von ganzem Herzen – und zwar nicht erst wenn das 24. Türchen geöffnet wird, sondern heute schon und jeden Tag. Und so möchte ich mit meinen täglichen Impulsen in der Adventszeit so etwas wie ihr täglicher Adventskalender sein, der in Ihnen etwas öffnet, was uns auf Weihnachten, die Menschwerdung Gottes hinführt.

Treuer himmlischer Vater. Wir freuen uns, dass wir wieder die Adventszeit haben, wo wir uns vorbereiten können auf Weihnachten, die Geburt Deines Sohnes Jesus Christus. Danke, dass in dieser Zeit eine besondere Stimmung herrscht mit den vielen Kerzen und Lichtern. Hilf uns, dass wir nicht vergessen, warum das alles ist. Mache uns, bereit, uns von Dir beschenken zu lassen. Danke, dass Du auch uns die Tür auftust für Dich und Dein Reich, danke, dass wir in der Schöpfung Deine Spuren lesen können und dass Du uns in Liebe begegnest. Öffne in uns auch das Türchen der Liebe zu unseren Mitmenschen. Zeig uns die Menschen um uns herum, die gerade in dieser Advents- und Weihnachtszeit unsere Liebe brauchen. Danke für das größte Geschenk, dass Du uns in Jesus Christus Dein Ein und Alles gegeben hast, Deinen Sohn, der uns näher zu Dir hinführt und uns die Tür zu dir und zu einem erfüllten Leben auftut. Amen. (Stefan Buß) +++


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