Archiv
Mensch, ärgere dich nicht! - Spiel mal wieder mit Familie und Freunden
16.12.20 - Der Terminkalender verschwindet in der Schublade. Das Smartphone wird stumm geschaltet. Wir freuen uns auf einen Spielenachmittag in froher Runde. Die Gesellschaftsspiele werden aus der Versenkung geholt in dem Wissen, dass Spielen glücklich macht. Wer spielt, der konzentriert sich auf das Hier und Jetzt. Als Kinder haben wir die Zeit geliebt, in denen wir mit unseren Eltern, Geschwistern und Großeltern ausdauernd gespielt haben. Spielen verlernt man auch als Erwachsener nicht. Also los geht´s!
Wohl jede und jeder kennt den Klassiker überhaupt, das gute alte Brettspiel "Mensch, ärgere dich nicht!" Die Regeln sind simpel und trotzdem oder gerade deshalb wird es nicht langweilig. Bei diesem Brettspiel wird gehofft, geschummelt, geschont, gewonnen und verloren. Kinder und Erwachsene haben den gleichen Spaß und dieselben Chancen auf den Sieg. Als Kinder waren wir froh über unsere Siege und ließen uns trösten, wenn es mal nicht so geklappt hat. Oder klinkten uns wütend aus dem Spielgeschehen aus und heulten: "Ich spiel nicht mehr mit".
Besonders Brettspiele schaffen eine gelungene Atmosphäre. Man spielt im Kreis der Familie oder mit Freunden, kann dabei locker plaudern. Kontroverse Themen oder Rechthaberei sind bei den Dänen nicht gefragt. Hygge, der dänische Daseinszustand, bedeutet Achtsamkeit, sich mit anderen verbinden, sich gegenseitig Halt geben, den Augenblick genießen und die gemeinsame Zeit mit Spaß und Freude zu verbringen. Kleine Snacks, Gebäck, Tee, Kaffee, Kakao oder Glühwein (Glögg) gehören bei unseren Nachbarn beim Zusammensein in der kalten Jahreszeit in heimeliger Atmosphäre dazu.
Gesellschaftsspiele waren nie weg. Im Gegenteil. Ein riesiges Angebot macht die Auswahl schwer und Jahr für Jahr kommen unzählige neue Spiele auf den Markt. Gerade jetzt in der Corona-Zeit finden immer mehr Menschen wieder Spaß am Spielen zur Ablenkung, als gutes Therapiemittel gegen die Langeweile und als Alternative zum Fernsehprogramm und Streaming-Diensten. Allerdings müssen aktuell nicht nur die Spielregeln, sondern auch die mögliche Personenzahl im Corona-Lockdown beachtet werden. Aber bleiben wir bei den Klassikern wie "Fang den Hut". Bereits 1927 wurde das Brettspiel erstmalig veröffentlicht und hat bis heute nichts von seinem Charme verloren. Wer fängt die meisten Hütchen?" Taktik und Mut zum Risiko sind gefragt und natürlich ein Quäntchen Würfelglück. Bei diesem Familienspiel werden die Kleinsten oft zu den größten Hütchenjägern.
Wer erfolgreich "Mühle" spielen will, braucht nützliche Tipps und Tricks, die die eigenen Erfolgschancen erhöhen. Man muss den Gegner daran hindern, eine Mühle zu schließen und genau wie der Gegenspieler Steine an strategisch wichtigen Punkten setzen. Es gibt allerdings derart pfiffige Strategen, die schon über eine sogenannte Zwickmühle verfügen, bevor der Gegenspieler überhaupt reagieren kann. Da hört der Spaß auf und der vermeintlich feststehende Verlierer schlägt lieber eine Runde "Mau-Mau" vor in der Hoffnung, bei diesem beliebten Kartenspiel zu punkten. (Gudrun Schmidl) +++