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Sr. Igna Kramp CJ leitet "Entwicklungsbereich Geistliche Prozessbegleitung"
06.12.20 - Wie die gesamte Kirche in Deutschland befindet sich auch das Bistum Fulda in einem gewaltigen Umbruch. Umso wichtiger ist es, sich darauf kompetent einzustellen. Im Bistum Fulda gibt es eine ganze Reihe von Pfarreien und Pastoralverbünden, die sich diesem Wandel engagiert stellen. Die Umbruchsituation erfasst dabei nicht nur die Bereiche Finanzen, Strukturen und Personal, sondern auch die Kernfrage: Wie konkretisiert sich der Sendungsauftrag der Kirche in der Welt von heute? Wie finden Menschen – die durch das Heute geprägt sind – in eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus und seiner Botschaft?
Aus Pfarreien erreicht Bischof Michael Gerber regelmäßig eine wichtige Rückmeldung: "Veränderung schaffen wir nur gemeinsam und als Suche nach dem, wie Gott selbst seine Kirche verändern will. Wir brauchen Unterstützung, wie wir als Team in den Projekten, in denen wir uns engagieren, auch gemeinsam geistlich arbeiten. Denn wir wollen einen Geistlichen Prozess gestalten können." Deshalb wird das Bistum Fulda zum 1. Februar 2020 den "Entwicklungsbereich Geistliche Prozessbegleitung" schaffen. Die Leitung wird Sr. Igna Kramp CJ (Frankfurt am Main) übertragen.
Angebot der Geistlichen Prozessbegleitung wird 2021 neu eingeführt
Bischof Gerber hatte seit seinem Amtsantritt wiederholt betont, welche Bedeutung für ihn – auch auf dem Hintergrund eigener Erfahrungen – die etablierten Beratungsformate wie Supervision, Organisationsberatung, Organisationsentwicklung oder Coaching haben. Leitungsverantwortliche in den Gremien und Teams der Kirche brauchen Formen der professionellen Unterstützung, um aktuelle Herausforderungen analysieren und Zukunftswege strukturieren zu können. Dabei sind auch Dynamiken und Konflikte kompetent im Blick, die im menschlichen Miteinander und in intensiven Phasen der Zusammenarbeit unausweichlich sind. Das Angebot der Geistlichen Prozessbegleitung wird 2021 eingeführt.
In den zurückliegenden 18 Monaten wurden - mit den Fachgruppen im Zukunftsprozess des Bistums ("zusammen wachsen") - damit wertvolle Erfahrungen gemacht: Die praktische Arbeit wurde durch eine Geistliche Prozessbegleitung unterstützt. Zusammen mit Pfarrer Florian Böth war Sr. Igna Kramp CJ hier bereits engagiert. Sie hatte als Referentin des Theologisch-Pastoralen Instituts Mainz (TPI) den Auftrag, die Gruppe der Prozessbegleiter zu begleiten, gemeinsame Erfahrungen zu sammeln und für die weitere Suche nach Wegen in die Zukunft zu erschließen. Diese konkreten Erfahrungen waren mit vielen positiven Rückmeldungen verbunden. Als notwendig wurde die Kompetenz bezeichnet, Entscheidungsgremien auf diözesaner Ebene geistlich zu begleiten, entsprechende Angebote in der Fläche des Bistums zu fördern sowie dafür Multiplikatorinnen und Multiplikatoren auszubilden, die auf lokaler Ebene tätig werden.
Bischof Gerber: Expertin für ein noch junges Begleitungsangebot
Für diesen Aufgaben- und Entwicklungsbereich konnte nun Sr. Igna Kramp CJ gewonnen werden. Ihr Orden, die Congregatio Jesu (früher auch als "Maria-Ward-Schwestern" bekannt) stellt sie dazu für zunächst fünf Jahre als Mitarbeiterin im Bistum Fulda frei. Bischof Gerber zeigt sich sehr dankbar, dass dieser Schritt möglich ist: "Da es sich hier um ein relativ junges Begleitungsangebot handelt, gibt es noch nicht allzu viele Menschen in Deutschland, die damit Erfahrung und diese auch soweit reflektiert haben, dass sie bereits Multiplikatorinnen oder Multiplikatoren ausbilden können."
Als "Leiterin des Entwicklungsbereichs Geistliche Prozessbegleitung" wird Sr. Igna Kramp CJ unmittelbar Bischof Gerber zugeordnet. Sr. Igna Kramp CJ wird ein Büro im Fuldaer Bischofshaus beziehen. Zugleich übernimmt sie die Leitung der "Fachstelle Geistliche Begleitung und Exerzitien", die bislang im Seelsorgeamt verortet ist.
Sr. Igna Kramp CJ, Jahrgang 1974, gehört seit 2002 zur Congregatio Jesu. Sie hat Geschichte, Germanistik und Theologie studiert. Von Fulda aus wird sie zudem als Oberin für eine Apostolische Kommunität von Schwestern verantwortlich sein, die an verschiedenen Standorten wirken. "Es ist ein schönes Zeichen, dass wir mit Sr. Igna an das segensreiche Wirken ihrer Gemeinschaft in der Bischofsstadt anknüpfen könne. Bleibendes Vermächtnis der Maria-Ward-Schwestern ist ja die Marienschule, die auch heute ein ganz wichtiger Ort des Lernens und Zusammenlebens von Mädchen und jungen Frauen ist", so Bischof Gerber. Der Auftrag des Ordens, Jesus tiefer zu begegnen, ihm mehr nachzufolgen und an seiner Sendung mitzuwirken, soll nun in einem neuen und innovativen Bereich von Kirchenentwicklung wirksam und erfahrbar werden. (pm) +++