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Vor allem in der Bad Hersfelder Johannesstraße stehen etliche Geschäfte leer. - (Archiv-)Fotos: Stefanie Harth

BAD HERSFELD Wie kommt Leben in die City?

Wo immer mehr Geschäfte verwaisen: Leerstand nimmt dramatisch zu

11.12.20 - Verwaiste Geschäfte und ein zunehmendes Aussterben des Einzelhandels sind mittlerweile kein seltenes Stadtbild mehr. Der Leerstand von Geschäften nimmt auch in der Bad Hersfelder Innenstadt dramatisch zu. Verschärft wird die Lage durch die Corona-Krise. Betroffen sind vor allem die Johannesstraße und die Unterstadt im Bereich des Stadthauses. Jetzt hat sich der Ausschuss für Stadtplanung und Umwelt mit der Problematik auseinandergesetzt. Den Stein ins Rollen gebracht hatte die UBH-Fraktion.

Wie kommt wieder mehr Leben in die Johannesstraße?

"Wir brauchen mehr Engagement und konkrete Vorschläge, um diesem Leerstands-Phänomen entgegenwirken zu können", appelliert UBH-Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Schülbe. Er wünscht sich eine stärkere Zusammenarbeit mit dem Handel, den Eigentümern der Liegenschaften und dem Stadtmarketingverein. Es gelte, die Innenstadt deutlich attraktiver zu machen und beispielsweise den "Online- und Offline-Handel" miteinander zu verzahnen. Ihm schwebt eine Art Online-Markplatz vor, der den Händlern die Möglichkeit bietet, ihre Waren im Internet innerhalb eines gemeinschaftlichen Auftritts zu präsentieren.

Runder Tisch soll kommen


Auch die Unterstadt im Bereich des Stadthauses kämpft mit dem Leerstand. ...

Wie Matthias Glotz, Leiter des städtischen Fachbereichs Stadtmarketing, den Ausschussmitgliedern mitteilt, seien 2019 in Bad Hersfeld 30 Leerstände zu verzeichnen gewesen. "Bis November dieses Jahres sind zehn Leerstände hinzugekommen. Demgegenüber gibt es aber auch zwölf Neubesetzungen zu verzeichnen." Zudem seien die verwaisten Immobilien "teilweise in einem erbärmlichen Zustand" und die Neuvermietungen könnten "hauptsächlich dem temporären oder niederfrequentierten Bereich" zugeordnet werden.

Ziel sei es, ein Akteurs-Netzwerk – also eine Art runden Tisch – zu bilden. "Wir müssen den Austausch mit den Vermietern der Liegenschaften suchen", bekräftigt der Marketingexperte. Gewerbe, Händler und Institutionen, wie Banken und Industrie- und Handelskammer, müssten zudem mit ins Boot geholt werden. Im Haushalt für 2021 seien bereits 50.000 Euro für das Leerstandsmanagement verankert, mit dessen Hilfe die Entwicklung der Innenstadt vorangetrieben werden soll. Das letzte Wort in Sachen Etat für das nächste Jahr hat die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend, 17. Dezember.

Hoffnungsschimmer fürs Wever-Projekt?


Gibt es einen Hoffnungsschimmer für das Wever-Projekt?

Ein wenig schwankend steht der Ausschuss für Stadtplanung und Umwelt dem Ansinnen der Stadt gegenüber, alte Industrieflächen an der Landecker Straße zu erwerben und die Grundstücke für andere Ansiedlungen zu nutzen. Um das anvisierte Wever-Projekt, das aufgrund eines gescheiterten Hallentauschs in der Warteschleife gelandet ist, möglicherweise doch noch realisieren zu können, benötigen die auf dem Wever-Areal ansässigen Bad Hersfelder Kleiderwerke dringend einen neuen Standort.

"Es geht grundsätzlich erst einmal darum, dieses Areal zu erwerben", erläutert Bürgermeister Thomas Fehling. "Dann können wir abwägen, ob an dieser Stelle eine Errichtung einer Halle für die Kleiderwerke realisierbar ist. Es wäre aber durchaus eine Möglichkeit, das Wever-Projekt zu retten." Während vier Ausschussmitglieder den Erwerb von Gewerbeflächen befürworten, haben sich fünf Parlamentarier ihrer Stimme enthalten. Auch hier hat das letzte Wort die Stadtverordnetenversammlung. (Stefanie Harth) +++


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