Archiv
Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt und Landrat Bernd Woide im neuen Impfzentrum in Fulda - Fotos: Martin Engel

FULDA Kaum mehr freie Intensivbetten

7-Tage-Inzidenz von 200 überschritten! Impfzentrum vorgestellt

12.12.20 - "Normalerweise würden wir uns zu dieser Jahreszeit mit Freunden treffen, einen Glühwein zusammen trinken, Weihnachtsfeiern begehen", meinte am Freitagmittag Landrat Bernd Woide. "In diesem Jahr allerdings ist alles anders. "Wir präsentieren im ganzen Land Impfzentren und zeigen, wie es dort ablaufen wird, sobald der Impfstoff gegen Covid-19 verfügbar ist.

Die Pandemie-Situation sei im Landkreis Fulda besorgniserregend. "Wir hatten den 7-Tage-Inzidenzwert von 200 bereits gestern überschritten, auch heute wird es nicht anders sein." Weil das Robert-Koch-Institut (RKI) Daten, die von den Gesundheitsämtern bis zum Mittag nachgemeldet werden, nicht aktuell in ihre Statistik aufnähmen, seien auf der Homepage des RKI noch niedrigere Zahlen zu sehen.

Ausgangssperre kommt

Das Impfzentrum in Fulda Fotos: O|N

(v.l.) Vize-Landrat Frederik Schmit zusammen mit dem Fuldaer Landrat Bernd Woide ...

"Mit Gültigkeit von Samstag, 12 Uhr, wird es eine Allgemeinverfügung vom Landkreis geben, auch wir werden eine Ausgangssperre in der Zeit von 21 Uhr abends und 5 Uhr am Morgen erlassen." Weitere einschränkende Maßnahmen, die zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben würden, seien geplant. "Wir werden uns dabei an den Vorgaben des Landes Hessen halten."

Wer sich nicht daran hält, zahlt Strafen

Natürlich stelle dies einen Eingriff in das Persönlichkeitsrecht des Einzelnen dar. Die Maßnahmen seien jedoch verhältnismäßig und auch gerechtfertigt. "Es gibt ganz klar eine Kausalität zwischen steigenden Fallzahlen und nicht korrektem Verhalten mancher Menschen". Dagegen werde man künftig stärker vorgehen. Wer beispielsweise ohne Grund nach 21 Uhr draußen unterwegs ist und dabei erwischt wird, muss eine Strafe bezahlen.

Kaum mehr freie Intensivbetten im Landkreis Fulda

"Die Zahlen in unserem Landkreis sinken nicht, sie stagnieren auch nicht, sie steigen", erklärte Gesundheitsdezernent Frederik Schmitt. In der 49 Kalenderwoche habe man so viele Neuinfektionen verzeichnen müssen, wie nie zuvor. "Ich gehe davon aus, dass die 50. Kalenderwoche ähnlich verlaufen wird. Die bisher verhangenen Maßnahmen reichten bei weitem nicht aus, um das Geschehen zu stoppen. In den hessischen Krankenhäusern würden aktuell knapp 2.000 Patienten mit einer Corona-Infektion behandelt, im Landkreis Fulda, erklärte er, wären die Kapazitäten fast erschöpft. "Es sind nur noch wenige Intensivbetten frei, die Hälfte aller vorhandenen Plätze wird jetzt schon für Covid-19-Erkrankte benötigt." Die Lage im Fuldaer Land sei sehr ernst.

"Alleine deswegen ist eine Impfung so enorm wichtig", resümierte Landrat Woide. Denn auch wenn wir alle uns eine schnelle – und vor allem einfache- Rückkehr zur  Normalität gewünscht hätten, sei diese ohne flächendeckende Impfung kaum zu erreichen. "Aber nochmal: Es wird keine Impfpflicht geben!" Es sei wichtig, dass sich die Menschen über die Impfung bei seriösen Quellen informieren und beispielsweise den Hausarzt dazu befragen, anstatt Scharlatanen aus dem Internet auf den Leim zu gehen.

Im Impfzentrum in Fulda wird es, aller Voraussicht nach, folgendermaßen Ablaufen:

Zuerst sollen die Risikogruppen geimpft werden. "Wahrscheinlich werden mobile Impfteams die Krankenhäuser und Seniorenheime anfahren, zeitgleich wird das Zentrum in Fulda in Betrieb gehen", erklärt Woide.

Terminvergabe nach Anruf

Entgegen ersten Meldungen werden die Menschen allerdings nicht von einer Behörde angeschrieben. Jeder, der geimpft werden möchte, wendet sich an ein Callcenter. Diese vergeben feste Termine. Erst dann kann man sich im Zentrum eine Spritze geben lassen. "Das hat den großen Vorteil, dass so besser auf die gegebene Nachfrage reagiert werden kann."

Im Fuldaer Impfzentrum soll es Sitzmöglichkeiten und auch einen Wartebereich für Begleitpersonen geben. Außerdem werden Infoflyer ausliegen. "Nach dem Check-In mit der Aufnahme der medizinischen Vorgeschichte gibt es ein ärztliches Beratungsgespräch, hier können auch Fragen beantwortet werden." Nach der Impfung wird der zweite Termin vergeben. "Falls es in der Zwischenzeit ein medizinisches Problem geben sollte, es einer Person nicht gut geht, haben wir Ärzte im Zentrum, die sich adäquat darum kümmern werden."

Ein Sicherheitsdienst wird im Inneren der Halle für Ordnung sorgen, auch die Polizei wird bei der Überwachung der Halle für Ordnung sorgen. "Jeder Bürger kann davon überzeugt sein, wer hier her kommt, ist in Sicherheit." Impfen lassen möchte sich übrigens auch der Landrat, erklärt er abschließend im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. (mr) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön