Impulse von Stadtpfarrer Stefan Buß: Der Stern von Betlehem

19.12.20 - Viele Sterne begegnen uns in diesen Tagen. Sie leuchten hell über den Straßen, sie blinken in den Fenstern. Ist es nur Dekoration was uns da begegnet? Ist es vielleicht auch ein geheimer Wunsch nach einer schönen, heilen, angenehmen Zeit? Spiegelt sich in den Sternen die Sehnsucht von uns Menschen nach einer Sternstunde?

Stadtpfarrer Stefan Buß. Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

An Weihnachten feiern wir eine Sternstunde der Menschheit. Jesaja, der große Prophet des Volkes Israel, sieht diese Sternstunde schon Jahrhunderte vorher kommen. Er sagt über die Geburt Jesu: Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf. Sternstunden brauchen eine Zeit der Vorbereitung, eine Zeit, in der wir uns für ein Erlebnis öffnen. Deshalb feiern wir Advent.

Wenn man die Geburtsgrotte von Betlehem besucht, steigt man in die Krypta hinab. Unten angekommen sieht man einen Stern auf dem Fußboden: Der Stern von Bethlehem. ER lenkt unseren Blick in eine Richtung, in der wir keine Sterne vermuten. Dieser Stern ist auf der Erde. Wir müssen die Augen nicht heben, sondern hinunterschauen. Dieser Stern passt damit genau zur Menschwerdung Gottes. Für uns und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen. Der Weg nach unten - zu uns - ist der Weg Gottes. So stellt er uns Menschen die frohe Botschaft seiner Liebe deutlich vor Augen. Im Advent bereiten wir uns vor, dass wir offen sind für die Liebe Gottes. Wir wollen seine Liebe, die wir schon erspürt haben, weiter schenken. So werden wir selbst Wegweiser zur Krippe. (Stefan Buß) +++