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Innenaufnahme des Hermes Logistik-Centers in Friedewald. - Foto: Hermes/Willing-Holtz

REGION Wie läuft's bei DHL, Hermes und Amazon?

Neue Rekordzahlen bei Logistik-Giganten schon vor hartem Lockdown

17.12.20 - Die Weihnachtszeit ist traditionell auch die Zeit der Einzelhändler. Durch den erneuten Lockdown müssen allerdings viele von ihnen schließen. Gerade jetzt melden die hiesigen Logistik-Riesen neue Rekordzahlen. Aus diesem Anlass hat OSTHESSEN|NEWS bei DHL, Hermes und Amazon nachgefragt: Wie haben sich die Paketzustellungen im Vergleich zum letzten Jahr verändert?

"In Osthessen, im Speziellen in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg und Fulda, verzeichnen wir einen Anstieg der Paket-Sendungsmengen im Dezember um rund 15 Prozent - in Staufenberg bei Kassel werden im dortigen Paketzentrum für die Region derzeit rund 500.000 Sendungen pro Tag bearbeitet - ein kleiner Teil davon geht auch in den Vogelsberg", erklärt Thomas Kutsch Pressesprecher bei DHL. Bei Hermes ist die Lage ähnlich: "In den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg und Fulda haben wir im vergangenen November 342.000 Sendungen abgewickelt und im Dezember 2019 337.000 Sendungen. Wir spüren in diesem Jahr Sendungssteigerungen: Dies belegen die 440.000 transportierten Sendungen im November 2020 und die 434.000 Päckchen und Pakete laut Prognose im diesjährigen Dezember", erläutert Sebastian Kaltofen, Pressesprecher bei Hermes. Im Gegensatz dazu liegen bei Amazon keine Daten für die osthessischen Regionen vor.

Sicherheit der Mitarbeiter erhöht

 

Der DHL-Logistikstandort im Gewerbepark Bad Hersfeld-Ludwigsau Archivfotos: O|N/Gerhard Manns

Alle Paketzusteller haben durch die Corona-Pandemie die Sicherheit der Mitarbeiter erhöht. DHL schreibt auf O|N-Anfrage: "Vor dem Hintergrund des weltweiten Covid-19-Ausbruchs wird die Geschäftstätigkeit des Konzerns Deutsche Post DHL kontinuierlich angepasst, um mögliche Auswirkungen abzumildern. Als global operierendes Unternehmen sind Epidemie- und Pandemie-Risikoszenarien ein integraler Bestandteil der kontinuierlichen Risikoplanung des Konzerns. Die Sicherheit unserer Mitarbeiter und Kunden steht dabei an erster Stelle."

Zudem gebe es Notfallpläne, um bei Covid-Fällen Mitarbeiter zu schützen und gleichzeitig den Betrieb aufrechtzuerhalten. Für die kontaktlose Auslieferung haben gerade bei DHL die Packstationen eine große Wichtigkeit. Bis 2023 will das Unternehmen die Anzahl der Stationen auf 12.000 verdoppeln.

"Unsere oberste Priorität ist es nach wie vor, eine Ansteckung unserer Mitarbeiter:innen, Servicepartner:innen und der Zusteller:innen zu vermeiden. Gleichermaßen gilt es, unsere Kund:innen bestmöglich zu schützen und dazu beizutragen, die weitere Verbreitung des Virus in Deutschland insgesamt einzudämmen. Darauf richten wir unsere Prozesse und den Zustellservice seit Beginn der Corona-Pandemie konsequent aus", erklärt Hermes-Pressesprecher Kaltofen: Die wichtigste Schutzmaßnahme für Zusteller:innen und Kund:innen sei weiterhin, dass sowohl die Zustellung an der Haustür als auch die Paketabholung im Paket-Shop kontaktlos erfolge, so das Unternehmen weiter. 

An den beiden Amazon-Standorten in Bad Hersfeld wurden weitere Arbeitskräfte eingestellt. ...

Bei Amazon wurden laut Pressesprecher Stephan Eichenseher präventive Gesundheitsmaßnahmen für die Lieferpartner, Zusteller und Flex-Fahrer eingeführt: "Wir haben eine detaillierte Liste von Verfahren für unser Netzwerk von Lieferpartnern bereitgestellt, die sich auf deren Gesundheit und Sicherheit sowie die der Kunden konzentrieren. Zu Beginn und am Ende der Routen müssen Lieferfahrer und Flex-Lieferpartner Desinfektionstücher verwenden, um alle häufig berührten Oberflächen in ihren Fahrzeugen und anderen Arbeitsgeräten, einschließlich Schlüsseln, Lenkrad, Knöpfen und Gerätschaften, zu reinigen." Zudem habe Amazon alle Lieferpartner und Fahrer aufgefordert, zu Hause zu bleiben, wenn sie sich krank fühlen oder Fieber haben. Sie müssten mindestens 72 Stunden lang fieberfrei sein, ohne fiebersenkende Medikamente zu verwenden, bevor sie wieder arbeiten können, so Eichenseher weiter.

Viele neue Arbeitskräfte eingestellt


DHL hat indes in diesem Jahr mehr als 10.000 zusätzliche Aushilfskräfte in allen Bereichen der Produktion bundesweit eingestellt. Zudem sind mehr als 13.000 zusätzliche Fahrzeuge und 600 zusätzliche E-Trikes im Einsatz. Auch bei Amazon ist diese Entwicklung festzustellen: "Wie jedes Jahr haben wir an den Standorten in Bad Hersfeld Saisonkräfte, die uns im Weihnachtsgeschäft unterstützen. Es sind einige Hundert in Bad Hersfeld, mehr als 10.000 in ganz Deutschland. Diese Kolleginnen und Kollegen sind speziell für die Weihnachtszeit eingestellt. Aktuell können wir nicht sagen, wie sich der Bedarf danach darstellt", erklärt das Unternehmen. 

Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg unterhalten alle Logistik-Riesen ein großes Zentrum. DHL ist ansässig im Gewerbepark Bad Hersfeld-Ludwigsau: "Der Standort Ludwigsau von DHL ist das zentrale Umschlags- und Warenlager für das sogenannte "Zwei-Mann-Handling", also der Paketzustellung von schweren und sperrigen Gütern durch zwei Personen. Auch hier ist ein erhöhtes Mengenvolumen festzustellen, allerdings werden dort nicht die klassischen Pakete, sondern nur großformatige Sendungen, die nur von zwei Menschen bearbeitet werden können, gelagert und weiter zum Empfänger transportiert", erklärt Thomas Kutsch.
 
Der Friedewälder Standort von Hermes hat zwar ebenfalls erhebliche Sendungsanstiege, dennoch sei man laut der Unternehmenskommunikation sehr stabil durch diese herausfordernde Zeit gekommen. Bei den beiden Logistikzentren in Bad Hersfeld wurden weitere Mitarbeiter eingestellt: "Wir haben einige hundert zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bad Hersfeld, die uns während der Weihnachtssaison unterstützen. Mit dem erneuten Lockdown kommt vielen Einzelhändlern in Deutschland – einschließlich Amazon –  die wichtige Rolle zu, Waren für Menschen im ganzen Land nach Hause zu liefern. Dabei unterstützen wir zehntausende kleine und mittlere Unternehmen auch aus der Region und ermöglichen ihnen, ihre Produkte online über den Amazon-Marketplace zu verkaufen", so Eichenseher zum Abschluss. (Kevin Kunze) +++


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