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Die Schäden, die durch Sprengungen von Geldautomaten entstehen, sind enorm. Hier die Filiale der Kreissparkasse in Steinau - Archivfotos ON

REGION Anschläge in Kirchheim und Steinau!

Rekord bei Geldautomaten-Sprengungen, doch nur wenige Fälle in Osthessen

24.12.20 - Statistisch gesehen wird jeden Tag in Deutschland irgendwo ein Geldautomat gesprengt. Das Bundeskriminalamt (BKA) verzeichnet rund 400 solcher Fälle in diesem Jahr, so viele wie noch nie zuvor. Doch während deutschlandweit die Fälle steigen, gehen sie in Hessen in diesem Jahr zurück. Das wirkt sich auch auf Osthessen aus.
 
Gab es 2019 noch acht Fälle von Angriffen auf Geldautomaten in der Region, wurden in diesem Jahr nur zwei Fälle verzeichnet: eine versuchte Sprengung in Kirchheim (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) und ein spektakulärer Fall in Steinau (Main-Kinzig-Kreis). Im Oktober sprengten dort Unbekannte einen Geldautomaten in einer Filiale der Kreissparkasse. Die Detonation war derart stark, dass am Gebäude Schäden in sechsstelliger Höhe entstanden. Bis heute ist die Bank nicht wiedereröffnet.

Der aufgesprengte Automat

2019 gab es noch deutlich mehr Fälle, wie hier in der Commerzbank-Filiale in Alsfeld ...

oder in der Sparkasse in Bronnzell. Die Filiale wurde nicht wieder eröffnet. ...

Täter-Profil: Organisierte Banden!

Im Allgemeinen sind die Sachschäden, die bei einer Sprengung entstehen, meist deutlich höher als die erbeutete Geldsumme. In vielen Fällen müssen die Täter sogar unverrichteter Dinge wieder abziehen, auch weil die Präventionsmaßnahmen von Banken und Automatenherstellern meist Wirkung zeigen. 2020 konnten 320.000 Euro Bargeld erbeutet werden, dem Gegenüber steht ein Gesamtschaden von 900.000 Euro.
 
Hinter den Tätern stecken oftmals organisierte Banden, die meist aus den Niederlanden, Polen oder Südeuropa kommen. "Insbesondere die Täter aus den Niederlanden kommen für die Tat nach Deutschland und verlassen das Land danach wieder", gab das Hessische Landeskriminalamt (LKA) auf OSTHESSEN|NEWS-Nachfrage bekannt. Deshalb wurde in den vergangenen Jahren der Erkenntnisaustausch zwischen den Ländern intensiviert. In Osthessen zeigte die neue Strategie bereits Erfolge. In diesem Jahr standen drei Ungarn vor dem Landgericht Fulda, die zwischen 2017 und 2018 drei Geldautomaten in Hofaschenbach, Uttrichshausen und Mansbach gesprengt haben sollen. Die Männer im Alter von 40, 42, und 46 Jahren wurden zu mehreren Jahren Haft verurteilt. Die Drei hatten Bargeld im Wert von 264.000 Euro erbeutet und für einen enormen Sachschaden gesorgt.

Täter gehen brutaler und rücksichtsloser vor 

Aber auch wenn die Zahlen in diesem Jahr gesunken sind, ist die Gefahr für Unbeteiligte sogar gestiegen. Seit neuestem benutzen die Kriminellen für die Sprengung sogenannte Festsprengstoffe, statt der sonst üblichen Acetylen-Sauerstoff-Mischung. Diese haben eine deutlich höhere Sprengkraft, außerdem gehen die Täter deutlich brutaler und rücksichtsloser vor. Das LKA rät deshalb allen Zeugen, sich nicht unnötig in Gefahr zu begeben. Enorme Schäden, wie in Steinau, dürfte es also auch in Zukunft geben. (fh)+++


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