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Jonathan Wulff forderte bereits vor einigen Wochen die Verschiebung des Hessentages 2021. - Grafik: O|N

FULDA Wingenfeld: Beirat entscheidet im Januar

Hessentags-Debatte: OB-Kandidat Wulff für Verschiebung - CWE: "noch Zeit"

30.12.20 - Der Hessentag 2021 steht erneut im Fokus der Fuldaer Kommunalpolitik. Allerdings ist der Inhalt der aktuell geführten Debatte ähnlich wie bereits am 9. Dezember. "Offenbar beabsichtigt der Magistrat der Stadt Fulda nun doch eine Verschiebung des Hessentages", vermutet Jonathan Wulff, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Stadtparlament und Kandidat für die anstehende OB-Wahl. In einem Interview mit OSTHESSEN|NEWS hatte Wulff die Verschiebung des Hessentages auf den Zeitraum September/Oktober 2021 vorgeschlagen. Die ablehnende Reaktion von Amtsinhaber, Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU), erfolgte ebenso rasch wie barsch: Er bezeichnete die Diskussion als wahlkampfmotiviert und nicht hilfreich. Fakt ist: Über die Durchführung des Landesfestes entscheidet der Hessentagsbeirat Mitte Januar.

Jonathan Wulff stellt sich als SPD-Kandidat bei der Oberbürgermeisterwahl in Fulda. ...

Nachdem Landrat Bernd Woide in einem Heiligabend erschienen Interview der Fuldaer Zeitung seine Bedenken gegen einen Hessentag im Mai geäußert hat, verkündet Wingenfeld nun, er stehe mit dem Land Hessen und dem Landkreis Fulda in Gesprächen und werde dem Hessentagsbeirat Mitte Januar Vorschläge zum weiteren Vorgehen unterbreiten. Wulff begrüßt dies ausdrücklich: "Angesichts der nun gestarteten Corona-Impfkampagne haben wir eine echte Chance auf einen tollen Hessentag im Spätsommer oder Frühherbst. Wir sollten sie nutzen! Das sind wir insbesondere den Einzelhändlern, Gastronomen und Kulturschaffenden Fuldas schuldig! Aber dazu müssen wir jetzt die Weichen für eine Verschiebung stellen." 

Weiteres Vorgehen: Hessentagsbeirat berät Mitte Januar 

Auf Nachfrage von O|N bei der Stadt Fulda heißt es: "Zu den Planungen für den Hessentag befindet sich Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld in enger Abstimmung mit dem Land Hessen und dem Landkreis Fulda. Einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen wird er dem von der Stadtverordnetenversammlung gebildeten Hessentagsbeirat unterbreiten, der voraussichtlich Mitte Januar zum nächsten Mal tagen wird."

Oberbürgermeister verwies bereits auf die Entscheidung der Gremien

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU). Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin/Jonas Wenzel

Bereits am 09. Dezember 2020 stellte Wingenfeld klar, dass eine wahlkampfmotivierte Debatte, um eine mögliche Verschiebung des Hessentages im kommenden Jahr zum jetzigen Zeitpunkt "nicht hilfreich" sei. Mit Bezug auf die Aussagen von Jonathan Wulff erklärt Wingenfeld: "Wir haben mit Ausbruch der Pandemie ein flexibles Konzept für den Hessentag entwickelt, welches auch die Unterstützung der SPD gefunden hat. Wir wollen das anbieten, was pandemiebedingt Ende Mai 2021 möglich sein wird." Natürlich stehe er zum Hessentag und sehe diesen als große Chance für die Stadt Fulda. Gegenwärtig allerdings stehe sowohl beim Land Hessen als auch bei der Stadt und dem Landkreis die Bewältigung der Pandemie im Fokus.

"Wir stehen in engem Austausch mit der Staatskanzlei und selbstverständlich werden wir uns in den kommenden Wochen eng mit dem Land darüber abstimmen, was möglich sein wird und was nicht", betonte der OB. Anfang des kommenden Jahres solle die aktuelle Lage in den städtischen Gremien bewertet und die Optionen beraten werden, kündigte er an. Eine Entscheidung müsse in jedem Falle von der Stadtverordnetenversammlung getroffen werden, die 2017 auch den Beschluss über die Bewerbung zum Hessentag gefasst habe.

Patricia Fehrmann (CDU): Den Entscheidungen des Hessentagsbeirats nicht vorgreifen 

Patricia Fehrmann von der CDU. Archivfoto: O|N/Martin Engel

"Wir sollten den Entscheidungen der Gremien für den Hessentag nicht vorgreifen", schließt sich Patricia Fehrmann, Vorsitzende der CDU-Stadtverordnetenfraktion, der Meinung des Oberbürgermeisters an. Die Fraktionschefin bescheinigte der Verwaltung ein gutes Konzept zur Durchführung einer Großveranstaltung wie dem Hessentag trotz schwieriger Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie. Jedoch habe die Corona-Entwicklung gerade in den letzten Wochen enorm an Dynamik gewonnen. Deshalb sei im Augenblick eine Durchführung des Hessentags im Mai unter den aktuellen Entwicklungen nur schwer vorstellbar. Eine einfache Verschiebung der Veranstaltung um wenige Monate, wie dies gerade diskutiert wird, halte die CDU-Fraktion jedoch auch als wenig realistisch. Die CDU-Fraktion möchte inzwischen eine deutliche zeitliche Verschiebung des Hessentags in Fulda nicht mehr ausschließen.

CWE: "Hessentag positiv planen und gute Alternativen suchen"

Martin Jahn von der CWE. Archivfoto: O|N/Martin Engel

Auch die CWE äußert sich zum kommenden Hessentag und stärkt Dr. Wingenfeld den Rücken. Der Vorsitzende des CWE Stadtverbandes, Martin Jahn, sowie Stadtrat Rainer Kohlstruck sehen eine Absage der Großveranstaltung beziehungsweise eine Verschiebung in den Herbst 2021 zum heutigen Zeitpunkt als noch zu verfrüht an. Eine Absage sei jetzt, wo es ein Licht am Ende des Tunnels gebe, kein gutes Signal. "Wir haben noch Zeit und wir müssen uns damit abfinden, dass es einen normalen Hessentag, so wie wir ihn kennen, nicht geben wird. Eine gänzliche Absage liegt aber beispielsweise auch wegen der Förderungen nicht allein in der Hand der Stadt Fulda. Dass es bezüglich des weiteren Verfahrens Gespräche gibt, liegt auf der Hand", so Martin Jahn.

Stadtrat Rainer Kohlstruck ergänzt: "Es müssen die Interessen der Stadt und des Landes, aber auch den nachfolgenden Ausrichter unter einen Hut gebracht werden, dies ist sicherlich nicht einfach. Ein Schnellschuss ist sicherlich nicht zielführend." Aus Sicht der CWE Fulda, sei eine Verschiebung des Hessentages, möglicherweise in das Jahr 2022 eine gute und positive Lösung um dem Fest seinen Charakter zu belassen und die geplanten Investitionen in die Stadt Fulda zu fördern. Man müsse nach Alternativen suchen, aber nicht überstürzte Entscheidungen treffen. Voraussetzung sei natürlich eine Verbesserung der Situation in der Pandemie. (mkr/cps) +++


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