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Harald Jörges (r.) betreibt mit seinem Bruder Ortwin den Skilift Zuckerfeld. - Fotos: Henrik Schmitt

GERSFELD (RHÖN) Winterspaß von allen Seiten - Skilifte zu

Liftbetreiber Harald Jörges ist frustriert: "Fühlen uns wie in der Zwangsjacke"

01.01.21 - In der gesamten Rhön verzaubert eine weiße Schneepracht. Jung und Alt lockt es seit Tagen in die Natur: Wanderungen, Spaziergänge, Langläufe oder Rodelspaß stehen auf dem Programm. Fast könnte man meinen, die Wintersaison nimmt ungestört ihren Lauf. Doch der Schein trügt, die Skilifte stehen still. "Wir sind am Boden. Endlich gibt es zwischen dem Jahreswechsel wieder reichlich Schnee und wir dürfen nicht aufmachen", so Harald Jörges. Er betreibt gemeinsam mit seinem Bruder Ortwin den Skilift Zuckerfeld.

"Es schneit und schneit - und wir schauen untätig zu"

Auf der Wasserkuppe ist seit Tagen unheimlich viel los.

Schlittenfahren und Rodeln steht auf dem Programm.

Der Liftbetreiber findet nur schwer Worte für die momentane Situation. "Wir hätten am Montag unter diesen Wetterbedingungen öffnen können, ein Sicherheitskonzept haben wir auch auf die Beine gestellt - doch alles ist auf Stillstand. Wir fühlen uns wie in der Zwangsjacke", erklärt er gegenüber O|N. Unverständnis macht sich breit. "Um die Skilifte herrscht reger Betrieb, alles ist erlaubt. Nur die Freizeitanlagen sind dicht." Überall tummeln sich Menschen, die Parkplätze sind belegt. "Die Autokennzeichen sprechen für sich. Viele reisen von weiter weg an: Main-Spessart, Main-Kinzig-Kreis oder Bayern."

Skilift-Betrieb: "Mit vielen Emotionen verbunden" 

Die Situation in der Nähe des Skiliftes Zuckerfeld ist ähnlich. Die Parkplätze ...

"Bei uns ist alles auf Stillstand - wir fühlen uns wie in der Zwangsjacke." ...

Überall herrscht reger Betrieb - nur die Skilifte stehen still.

Die Einnahmen hätten Harald Jörges und sein Team gut gebrauchen können. "Wir sind nur auf den Winter ausgelegt, nicht wie auf der Wasserkuppe, die noch in der Sommersaison Attraktionen anbieten kann." Das Problem: Die Kosten laufen immer weiter. "Die Geländepacht fällt weiterhin an, Versicherungsgebühren und Instandhaltungskosten müssen bezahlt werden. Außerdem haben wir in eine neue Schneekanone investiert, die jetzt natürlich nicht zum Einsatz kommen kann."

Dabei hat Jörges ein Hygienekonzept ausgearbeitet.

Die Skigebiete haben auf - der Liftbetrieb pausiert.

Seit 1988 wird der Skilift Zuckerfeld von seiner Familie betrieben. "Es ist ein Teil unseres Lebens. Es hängen viele Emotionen daran." Das Ganze sei sehr frustrierend. "Fast hätte ich mir dieses Jahr einfach nur Regen gewünscht, das wäre besser zu verkraften gewesen", so der 64-Jährige und fügt hinzu: "Wir sind naturgemäß sowieso schon sehr eingeengt. Maximal laufen solche Anlagen drei Monate. Wenn wir auf zwei Monate kommen, sind wir überglücklich, bei vier Wochen wären wir aus den Unkosten raus." Schon die letzte Saison sei ein Komplettausfall gewesen.

Hoffnungsschimmer im Januar? 

Jung und Alt sind unterwegs.

Pauschalisierungen seien nicht zielführend. "Es sollen sich keine Ischgl-Party-Szenen wiederholen, das halte ich für überbewertet hier in der Region. Der Guckaisee macht schließlich auch nicht dicht, weil auf Malle gefeiert wird." Ob nach dem 10. Januar eventuell grünes Licht gegeben wird, steht offen. "Aktuell liegt Schnee. Eigentlich müssten wir schon jetzt loslegen mit Präparieren, aber wer weiß - vielleicht ist dann alles für die Katz", sagt Harald Jörges abschließend. (Maria Franco) +++


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