Archiv
Impulse von Stadtpfarrer Stefan Buß: Erscheinung des Herrn – Die Sterntaler
06.01.21 - Das Märchen "Die Sterntaler" der Gebrüder Grimm kennen viele. Brüder Grimm nannten sich die Sprachwissenschaftler und Volkskundler Jacob Grimm (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859). Das Märchen (circa um 1819 verfasst) handelt von einem armen Mädchen, deren Eltern gestorben waren.
Und dann heißt es: Weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld. Es machte sich auf den Weg. Es vertraute Gott. Es verschenkte das Brot, ihre Mütze, ihr Leibchen, ihr Röckchen und schließlich das Hemdchen und hatte gar nichts mehr. Und es wird dafür belohnt. Und zwar mit Sternen. Die Sterne beim Märchen fielen damals vom Himmel und wurden lauter Silbertaler. Sie belohnten das Mädchen für ihre Liebestaten.
Am Festtag Erscheinung des Herrn spielt auch ein Stern eine bedeutsame Rolle (vgl. Mt.2,1-12). So belohnte auch damals der Stern die Weisen aus dem Morgenland für ihre Mühe und Strapazen. Sie hatten sich auf den Weg gemacht. Sie nahmen es auf sich und sie fanden das Kind mit Hilfe dieses Sternes. Sie fanden den Heiland der Welt. Der Stern führte sie hin zum Kind. Er zeigte den Weg. So steht über jedem Menschenleben ein Stern, der uns den Weg zeigt. Damals haben die Weisen dem Jesuskind viele Geschenke gemacht.
Heute will das Jesuskind, dass wir auch unsere Geschenke verteilen. Wir sind mit Gaben und Talenten ausgestattet. Damit sollen wir nicht warten bis zum Ende unseres Lebens, sondern wir sollen die Not unserer Mitmenschen sehen und versuchen zu lindern. Das tun wir z.B. mit den Geldspenden, die die Sternsinger in diesen Tagen sammeln. Und wenn wir am Ende unseres Lebens nur leere Hände haben, dann macht das dem Heiland gar nichts. Je weniger wir haben, desto mehr wird er uns dann schenken. Er hat sich selbst uns ganz geschenkt. Lass wir uns auch heute leiten von seinem Stern. (Stefan Buß) +++