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Isabell Schmitt-Aumann ist erfolgreiche Mutter und Geschäftsfrau - sie leitet ihr eigenes Jackenlabel in Burghaun. - Fotos: Privat

BURGHAUN Isabell Schmitt-Aumann produziert Mode

Karriere machen als Mutter: Zwischen Businessmeetings und Spielplatz

09.01.21 - Unternehmerin und gleichzeitig Mutter zu sein ist nicht immer einfach - Isabell Schmitt-Aumann aus Burghaun (Landkreis Fulda) ist eine der Frauen, denen es dennoch gelingt die richtige Balance zu finden und erfolgreich zu sein. Die 39-Jährige führt gemeinsam mit ihrem Bruder Manuel das Modelabel Manisa, ist Mutter von einem siebenjährigen Sohn und einer vierjährigen Tochter und hat ihre Berufung gefunden. Mit Leidenschaft und Liebe zum Detail geht sie seit knapp zehn Jahren der Selbstständigkeit nach - Familienleben inklusive. 

Die Modebranche, und insbesondere die Herstellung von Jacken, wurde ihr sozusagen in die Wiege gelegt. Schon Isabells Vater produzierte diese mit seiner Firma. Daher war für sie nach dem Abitur schnell klar, in welche Richtung ihr Weg gehen soll. Nach einem erfolgreichen BWL-Studium, Praktika, einer Ausbildung zur Schnittdirektrice und Anstellungen in verschiedenen Betrieben, führte sie ihr Weg zurück ins elterliche Unternehmen. Aufgrund von Krankheit gab ihr Vater seine Firma im Laufe der Jahre dann leider auf. Für Isabell und ihren Bruder kein Grund der Branche den Rücken zu kehren. "2011 habe ich gemeinsam mit meinem Bruder und meinem Vater Manisa gegründet, der Name leitet sich aus unseren Namen Manuel und Isabell ab. Wir haben das Unternehmen komplett von null aufgebaut. Seit dem bin ich sowohl in Produktentwicklung und Design, als auch im Vertrieb unserer Waren tätig", berichtet die Unternehmerin. 

In ihrem Beruf kommt die Osthessin viel rum. Besuche in den Produktionsstätten in ...

Auch den Jacken sind sie treu geblieben, haben allerdings eine Marktnische für sich entdeckt. "Wir machen Jacken für Frauen, die modern und lässig durchs Leben gehen. Und weil es kaum sportliche Jacken in femininer Passform gibt, haben wir uns dieser Lücke im Kleiderschrank verschrieben. Wir paaren Funktionalität mit dem Stil der "Lady" – und das bis Größe 52", so Isabell. Sie selbst sei die beste Zielgruppe ihres Labels. "Als ich Mutter wurde und viel draußen spazieren war, habe ich eine Regenjacke benötigt. Leider gab es aber kaum weibliche Schnitte, sondern eher funktionelle, also haben wir genau das entworfen." Entwickelt und designt werden die Jacken von einem achtköpfigen Team in Burghaun, produziert in Asien und der Ukraine und getragen von Frauen rund um den Globus -ganze 70.000 Manisa-Stücke wurden allein in der letzten Wintersaison verkauft. 

"Pausen sind nicht drin"

"In der Modebranche muss man zweimal im Jahr liefern - eine Frühjahr / Sommer und eine Herbst / Winter-Kollektion, deren Entwicklungen rund vier Monate dauern. Diese werden, dann auf Messen präsentiert und gehen anschließend in den Vertrieb, während die Entwicklung der nachfolgenden Kollektion schon wieder startet, da kann man nicht einfach mal pausieren - der konkrete Zeitplan muss eingehalten werden", berichtet die junge Frau. Sie habe zwischendurch noch zwei Kinder bekommen. Dies sei ein Kraftakt für jede Mutter. Bei der Geburt ihres Sohnes lebte Isabells Vater noch, der sie während ihres Ausfalls vertrat. "Bei meiner Tochter lebte er leider nicht mehr. Damals schrieb ich bereits einen halben Tag nach der Entbindung E-Mails. Anders ging es einfach nicht." 

Für die eigenen Jacken stellt sich die Karrierefrau auch mal selbst vor die Kamera. ...

In Burghaun hat das Label im Sommer 2020 ein eigenes Firmengebäude bezogen. ...

Job und Familie unter einen Hut zu bringen ist nicht immer einfach. Für Isabell sei es damals wie heute eine große Belastung. "Ich war immer sehr müde und habe quasi durchgearbeitet. Meiner eigenen Tochter würde ich empfehlen es anders zu machen. Der Körper braucht einfach Zeit sich zu erholen - auch wenn man selbstständig ist", so die Mutter. Mit ihren Kindern pflegt sie feste Rituale. Morgens bringt sie ihre beiden Schützlinge in Schule und Kindergarten. Zweimal die Woche holt Isabell sie dann auch Mittags wieder ab und verbringt den Nachmittag gemeinsam mit ihnen. An den anderen Wochentagen übernehmen ihr Mann und ihre Mutter. "Ohne Teamwork läuft hier nichts - ich bin sehr dankbar für die Unterstützung meiner Familie."

Die Leidenschaft machts!

Dennoch lohnt sich der Aufwand für die ambitionierte junge Frau, denn nicht nur als Mutter, sondern auch in der Modebranche hat sie ihre Berufung gefunden: "Ich war schon immer eine totale Idealistin. Es macht mir unglaublich viel Spaß unsere Mode zu entwickeln und dann die Resultate zu sehen. Der Tag, an dem die Prototypen ankommen und ich sie in den Händen halten kann ist immer wie Weihnachten für mich. Dank der Leidenschaft zu meinem Beruf schaffe ich die vielen Herausforderungen, die mich als berufstätige Mutter ereilen." Anderen Frauen rät sie keine Angst zu haben, Karrierefrau und Mutter zu sein. "Es ist wichtig Unterstützung von Familie und Partner zu haben - allein schafft man es nicht" Mit Rückhalt sei alles möglich, so die Unternehmerin, man müsse an seine Träume glauben und diese verwirklichen. 

Wer sich von Isabells Designs einmal persönlich überzeugen möchte, kann dies im Manisa Onlineshop oder am 19.03.2021 zwischen 09:00 und 18:00 Uhr, sowie am 20.03.2021 zwischen 09:00 und 13:00 Uhr beim Fabrikverkauf ihres Labels in Burghaun tun. (Michelle Kedmenec) +++


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