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Timo Zentgraf und Klaus-Dieter Vogler treten im März beide zur Wiederwahl als Bürgermeister in ihren Gemeinden an. - Grafik: Michelle Kedmenec

REGION Künzell und Dipperz

Showdown ohne Gegner: Besondere Bürgermeisterwahlen im März (2)

13.01.21 - Showdown ohne Gegner - das steht ganzen vier Bürgermeisterkandidaten im kommenden März bevor. Im Zuge der Kommunalwahlen werden am 14. März auch die Bürgermeisterwahlen in Künzell, Dipperz, Gersfeld, Nüsttal und Fulda stattfinden. Ausschließlich letztere verfügt mit Dr. Heiko Wingenfeld und Jonathan Wulff über zwei Kandidaten. In den anderen Kommunen entscheiden die Bürger mit Ja oder Nein über eine Wiederwahl der bisherigen Amtsinhaber. OSTHESSEN|NEWS hat bei den Anwärtern nachgefragt, wie groß ihr Ansporn ist und was sie sich für ihre neuen Amtszeiten so alles geplant haben. Lesen Sie hier den zweiten Teil der Reihe. 

Künzells Bürgermeister Timo Zentgraf: "Ich brenne für mein Amt"

Wie groß ist Ihr Ansporn auch ohne Ausblick auf einen Wahlkampf?

Timo Zentgraf möchte mit seinem "Wahlkampf" möglichst viele Bürger:innen animieren ...Archivfotos: O|N

"Ich liebe mein Amt und brenne dafür. Dieses spürt man, glaube ich auch. Zumindest sagen es die Personen, die mich näher kennen. Deswegen benötige ich für den Wahlkampf keinen zusätzlichen Ansporn. Es wird aufgrund der fehlenden Gegenkandidat:innen keinen richtigen Wahlkampf geben können, daher muss ich es entsprechend Wahlwerbung nennen. Werben muss man, damit möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zur Wahl gehen und ich selber hätte gerne auch nach fast 6 Jahren einmal ein prozentuales Feedback über die gesamte Zufriedenheit mit meiner Arbeit. Kommt die Arbeit gut an? Soll man etwas ändern? Was soll man ändern? Oder findet meine Arbeit nicht nur bei den oft direkter eingebundenen Parteien, sondern auch allgemein in der Bevölkerung ihre Zustimmung? Ich habe bisher nichts Gegenteiliges vernommen. Leider fehlen momentan persönliche Kontakte und Gespräche in der allgemeinen Öffentlichkeit speziell auch jetzt in der "heißen Wahlphase", um weitere oder neue Hinweise zu erhalten. Allerdings habe ich in der zurückliegenden Periode auch zwischendrin schon oft Gespräche diesbezüglich geführt. Sobald man ein Amt angetreten hat, befindet man sich ständig in Beobachtung und nicht nur acht Wochen in der "Wahlkampfzeit". Es wird einem genau auf die Finger geschaut und auch Kritik geäußert, daraus muss man sich weiterentwickeln. Dieses habe ich hoffentlich ausreichend getan.

Einen richtig spannenden Wahlkampf hatten wir in Künzell vor der letzten Bürgermeisterwahl. Dieser hat sehr viele Nerven gekostet, gerade auch um persönlich noch unbekannten Menschen zu zeigen, wer oder was hinter der Person Timo Zentgraf steckt. Deswegen bin ich jetzt auch nicht ganz unglücklich, dass in diesem Jahr das Nervenkostüm etwas geschont wird. Meine Person und meine Vorgehensweise konnte man nun in den letzten 5 ½ Jahren schon gut kennenlernen. Ich habe mich über jedes persönliche Gespräch gefreut, egal wo und wann."

Was haben Sie sich für Ihre mögliche neue Amtszeit vorgenommen?

"Gerne würde ich im Stile der letzten Periode meine erfolgreiche Arbeit fortsetzen dürfen. Die Rückmeldungen, die ich bisher erhalten habe, waren in meinen Augen sehr positiv und spornen mich an. Ich möchte auch in Zukunft mit weiterhin frischem Wind, viel Leidenschaft und Herzblut möglichst sinnvolle Entscheidungen in den demokratischen Prozessen für unsere sympathische Heimatgemeinde Künzell mit herbeiführen. Dafür benötige ich eine möglichst breite Zustimmung bei der anstehenden Wahl und wie bisher das Vertrauen der Bürgerschaft von Künzell in meine Arbeit. Einzelheiten zu den von mir bevorzugten Schwerpunkten finden Sie auf meiner Website. Wichtig ist mir als ehemaligem Bankmitarbeiter am Ende auch, dass alle Wünsche bezahlbar bleiben müssen und keine unbezahlbaren Versprechen im Raum stehen. Diesbezüglich möchte ich gerne die Künzeller Tradition mit grundsätzlich gesunden Finanzen fortführen können."


Klaus-Dieter Vogler für Dipperz: "Wahlkampf via Videochat"

Wie große ist Ihr Ansporn auch ohne Ausblick auf einen Wahlkampf?

Klaus-Dieter Vogler setzt auf digitalen Austausch - er will sich den Fragen der Bürger:innen ...

"Natürlich ist es für die Bürger:innen schön, wenn bei einer Wahl mehrere Bewerber:innen kandidieren. Ich denke aber auch, dass es eine Bestätigung meiner Arbeit der letzten sechs Jahre ist, dass es keine Gegenkandidat:in gibt. Dies war auch bereits bei meiner ersten Wiederwahl der Fall. Ich habe von den Bürgern:innen, als auch den Mitgliedern aus allen Fraktionen der gemeindlichen Gremien positive Aussagen über meine erneute Kandidatur bekommen – auch als es noch einen Mitbewerber gab möchte ich betonen. Dies hat mich besonders gefreut und sicherlich sagt dies auch etwas über die Arbeit der letzten sechs Jahre und über meine Person aus. Natürlich strebe ich auch ohne einen Gegenkandidat:in um das Amt des Bürgermeisters möglichst viele Ja-Stimmen und eine breite Zustimmung der wahlberechtigten Bürger:innen an. Von Vorteil ist, dass die Bürgermeisterwahl – besonders in dem Fall, dass nur ein Bewerber als Kandidat zur Wahl steht – zusammen mit der Kommunalwahl erfolgt, wodurch eine hohe Wahlbeteiligung sehr wahrscheinlich ist.

Die derzeitige Lage lässt es allerdings nicht zu, Wahlveranstaltungen direkt vor Ort in den einzelnen Ortsteilen durchzuführen und dabei direkt mit den Wähler:innen in Kontakt zu treten. Jederzeit können sich die Bürger:innen telefonisch oder per E-Mail bei mir melden. Ich werde auch in Veröffentlichungen und durch Flyer über meine Ziele und die weitere Entwicklung der Gemeinde Dipperz – wobei mir das Wohl aller Bürger:innen ein besonderes Anliegen ist – informieren und dabei aufrufen, wählen zu gehen. Außerdem werde ich ihnen in den nächsten Wochen den die Möglichkeit bieten, per Video mit mir ins Gespräch zu kommen, mit mir über Aufgaben und Ziele der kommenden Wahlperiode zu sprechen, Wünsche zu äußern, Fragen zu stellen und über verschiedene Themen zu diskutieren. Ich möchte weiterhin ein offenes Ohr haben, sie ermutigen, sich an der Entwicklung der Gemeinde und ihres Ortsteiles zu beteiligen, denn Bürgernähe gehört seit zwölf Jahren neben Offenheit und Ehrlichkeit zu den Grundprinzipien meines Handelns."

Was haben Sie sich für Ihre mögliche neue Amtszeit vorgenommen?

"Ich möchte wie bisher mit den Mitgliedern der Gemeindevertretung, des Gemeindevorstandes, der Ortsbeiräte und den Bürgern:innen die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre und die positive Entwicklung der Gemeinde mit Kraft und Engagement, mit Offenheit, Transparenz und Ehrlichkeit fortsetzen. Ich verstehe mich dabei als Moderator und Ideengeber. Wichtige Weichen wurden bereits für die Jahre 2021 und 2022 gestellt: der Kindergartenneubau am Kreisverkehrsplatz (Bildung, Förderung und Betreuung unserer Kinder vom 1. bis 6. Lebensjahr stehen ganz oben auf der Agenda), die innere Erschließung des Gewerbegebiets im Bereich der Abfahrt Dipperz-West einschließlich des Kindergartenneubaus und des Mehrgenerationenprojekts sowie der fußläufigen Anbindung des Gebietes an die Fuldaer Straße bzw. das Neubaugebiet "Eichberg", die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt von Armenhof. Eine wesentliche Aufgabe in der nächsten Amtszeit ist der Hochwasserschutz im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft mit den Gemeinden Hofbieber, Künzell und Petersberg.

Mit der zurzeit stattfinden Erweiterung der Verwaltung, mit der Einführung eines Dokumentenmanagementsystems und der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes soll die Verwaltung moderner und kundenfreundlicher sowie die Digitalisierung vorangetrieben werden. Besondere Bedeutung haben für mich die Unterstützung und Stärkung des Ehrenamtes, das im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar ist und das Gemeinwohl und die Gemeinschaft stärken. Ich weiß um das hohe Engagement der Frauen und Männer in der Feuerwehr. Eine angemessene Ausstattung und Unterbringung der Feuerwehr ist selbstverständlich. Grundlage dafür ist der Bedarfs- und Entwicklungsplan für die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Dipperz (bspw. wird in 2022 die Freiwillige Feuerwehr Friesenhausen-Dörmbach ein neues Fahrzeug erhalten). Auch die ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger in den Sportvereinen, in den Kirchen, in den kulturellen Vereinen leisten große Dienste für die Gemeinschaft. Die Vereine begründen ein Stück Heimat. Bürgerschaftliches Engagement und ein vielfältiges Vereinsangebot sagen viel über die Gemeinschaft einer Gemeinde aus. Diese Arbeit gilt es anzuerkennen und zu unterstützen.

Umwelt, Natur und Artenvielfalt spielen eine immer wichtigere Rolle. Hierzu zählen künftige Investitionen in den Ausbau von Radwegen, die Verbesserung der Elektromobilität, das Anlegen von Biotopen, die Aufnahme der Gemeinde in das Landesprogramm "100 Wilde Bäche für Hessen". Die Gemeinde Dipperz hat in den letzten Jahren viel an Lebens-, Wohn- und Aufenthaltsqualität gewonnen, die Einwohnerzahlen sind stetig gewachsen. Die Gemeinde hat sich zu einem attraktiven Wohn- und Gewerbestandort entwickelt. Dies gilt es zu erhalten und nachhaltig weiter auszubauen. Das geplante Mehrgenerationenprojekt, auf das sich alle freuen, wird unserer Gemeinde einen weiteren Schub geben. Dipperz – das Tor zur Rhön – stadtnah – mitten im Grünen – darin drücken sich die Stärken, Chancen und das Potential unserer Gemeinde aus. Wenn wir uns unseren ländlichen Charakter bewahren, verantwortlich und nachhaltig handeln kann die Gemeinde Dipperz, können die Bürger:innen optimistisch in die Zukunft blicken."

Gewählt wird am 14. März 2021 im Zuge der Kommunalwahl in Hessen.
(Michelle Kedmenec) +++


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