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Defibrillatoren können Leben retten - Symbolbild: pixabay

REGION Immer neue üble Maschen!

Gemeine Abzockmethode: Sponsoren für Defibrillatoren werden geneppt

27.01.21 - Ein Unternehmer aus dem Fuldaer Münsterfeld hat sich mit einer eindringlichen Warnung an OSTHESSEN|NEWS gewandt und bittet uns darum, auf diesem Weg potenzielle Opfer über die raffinierte Abzockmethode zu informieren und sie dadurch vor Schaden zu bewahren. Es geht um die Anschaffung von Defibrillatoren, die in Schulen und Sportvereinen lebensrettend sein können, deren Anschaffungskosten aber für die meisten Vereine unerschwinglich ist. Eine dubiose Beliner Firma bietet nun an, Sponsoren sozusagen als Paten zu werben, die die Geräte finanzieren. Doch die großzügigen Sponsoren, die vermeintlich eine gute Sache unterstützen,  werden dabei über den Tisch gezogen.

"Wir wurden innerhalb weniger Tage mehrfach telefonisch von einer vermeintlichen Mitarbeiterin einer Fuldaer Schule kontaktiert. Anlass war die Suche nach Sponsoren für einen Defibrillator, den die Schule dringend anschaffen müsse, aber das Budget dafür fehle", berichtet der betroffene Unternehmer. Weil sich die Firma der Schule verbunden fühlt, sagte der Chef auch Unterstützung für das Projekt zu. 

"Am Montag dieser Woche erschien daraufhin ein Projektkoordinator bei uns, der sich auf den telefonischen Kontakt mit der Dame von der Schule bezog. Er gab vor, sich wegen seiner eigenen Kinder auf der Schule besonders zu engagieren. Sein wirkliches Ziel war es aber offensichtlich, einen langfristigen Werbevertrag für eine primitive Werbetafel abzuschließen oder zu vermitteln. Wir hatten zwischenzeitlich zufällig mit der Schule Kontakt, dort war weder die Mitarbeiterin, die uns mehrfach telefonisch kontaktiert hat, bekannt, noch etwas über ein solches Projekt.

Wer nicht zahlt, wird angemahnt!


Die Masche, die leider nicht einmal illegal ist, scheint tatsächlich flächendeckend zu funktionieren, wenn man den zahlreichen Veröffentlichungen dazu im Internet folgt. Den angeworbenen Sponsoren werden 3-Jahres-Verträge aufgeschwatzt, für die sie mindestens 270 Euro jährlich zahlen sollen. Dafür wird eine Werbetafel neben dem Defibrillator angebracht, auf der der Name des Sponsors zu lesen ist. Wirklich kein gutes Geschäft für den spendablen Unternehmer, wohl aber für die Defi-Firma, die so ein Vielfaches des Anschaffungspreises des Geräts einstreicht. Aus den blauäugig "für den guten Zweck" unterschriebenen Verträgen kommen die Geneppten nicht leicht wieder heraus: weil es sich nicht um ein klassisches Haustürgeschäft handelt, gibt es auch kein Widerrufsrecht - wer nicht zahlt, wird angemahnt. 

"Warum nehme ich mir Zeit, diese Nachricht an Sie zu verfassen? Hier wird aus meiner Sicht die Hilfsbereitschaft von Unternehmen skrupellos ausgenutzt und dadurch Budgets, die für soziale und kulturelle Zwecke zur Verfügung stehen, aus der Region Fulda weg absorbiert, von dubiosen Firmen in Berlin, Hamburg wo auch immer. Vereine und öffentliche Einrichtungen, die gutgläubig etwas unternehmen, fühlen sich im Nachhinein missbraucht, zudem kann es zu Lasten von Zuwendungen an anderen Stellen gehen, die dann fehlen", schreibt der Unternehmer, der zum Glück nicht in die Falle getappt ist, jetzt aber vor diesen folgenreichen Machenschaften warnen will.(Carla Ihle-Becker)+++


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