Archiv
MdL Silvia Brünnel - Foto: Moritz Pappert

WIESBADEN O|N im Landtag (4)

Fünf Fragen, fünf Antworten: Grüne-MdL Silvia Brünnel aus Fulda

01.02.21 - Der hessische Landtag besteht aus 137 Abgeordneten. Auch Osthessen ist durch einige Abgeordnete vertreten. In unregelmäßigen Abständen stellen wir von OSTHESSEN|NEWS die Abgeordneten mit persönlichen Fragen vor, berichten aus Wiesbaden und liefern spannende Geschichten aus der Landeshauptstadt, dem Zentrum der Hessen-Politik. Heute im Interview: Silvia Brünnel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN).

Silvia Brünnel ist 54 Jahre alt, aus Fulda und seit 2019 im Hessischen Landtag. Sie ist Sprecherin ihrer Partei für Behindertenpolitik, Familien- und Kinder- und Frauenpolitik. Sie ist zuständig für die Wahlkreise Fulda I und Fulda II.

Sie haben selbst ein Restaurant. Bedeutet der zweite Lockdown das Aus für die Gastronomie?

"Es ist ein hartes Jahr für die Gastronomie – vor allem die Sorge um den Erhalt des Betriebes und besonders die Sorge um die Mitarbeiter:innen. Was ich aber auch sagen muss, ist, dass von allen Seiten mit viel Verständnis reagiert wurde und ausreichend Unterstützungsmöglichkeiten angeboten wurden, um die Situation finanziell zu bewältigen.
Bei mir ist es so, dass ich zwar noch Inhaberin des "Goldenen Rad" bin, für die Geschäftsführung jedoch eine Prokuristin bestellt habe, die sich derzeit um die Geschicke des Unternehmens kümmert. Ich denke aber, dass es für die Region wichtig ist, dass die gastronomische Vielfalt erhalten bleibt."

Ein trauriges Bild für Gastronomen Foto: Archiv

Das Herzberg Festival Foto: Archiv

Symbolbild: Pixabay

Sie sind Gesellschafterin beim Herzberg-Festival und aktiv beim Kulturzentrum Kreuz. Wie rettet man jetzt in der Krise Kulturschaffende?

"In Hessen wurden weitreichende Unterstützungsmöglichkeiten auf den Weg gebracht, aber gerade die Kulturschaffenden, Initiativen und Vereine sind stark betroffen, auch Künstler:innen und Soloselbständige. Es ist für alle eine sehr schwierige Zeit. Es ist notwendig, dass wir die Kunst- und Kulturlandschaft erhalten und ich bin sehr dankbar, dass wir das auch in Fulda versuchen, möglich zu machen."

Werden die Künstlerinnen und Künstler im Stich gelassen?

"Für Künstlerinnen und Künstler war es gerade zu Beginn des ersten Corona-Lockdowns eine äußerst schwierige Situation und sicherlich hätten einige besser aufgefangen werden können. Es gab große Verunsicherungen, auch bei der Beantragung des Arbeitslosengeldes II. Es ist deshalb gut, dass jetzt eine andere Gewichtung stattfindet und weitreichende Hilfen beantragt werden können. Ein wichtiger Schritt ist nun die Möglichkeit zur Beantragung der Novemberhilfen für Künstlerinnen und Künstler. Es ist zu Recht als unfair empfunden worden, dass die Arbeit von Künstler:innen und Selbstständigen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft offensichtlich nicht gleichermaßen wertgeschätzt wird wie vergleichbare Unternehmen aus anderen Branchen."

Der Radwegausbau trägt zur Verkehrswende bei Symbolbild: Pixabay

Thema Verkehrswende: Wie weit ist die Region und was muss noch getan werden?

"Es gibt bereits viele Fördermöglichkeiten, sei es im Bereich des Radwegeausbaus, des Ausbaus des Schienenverkehrs oder des ÖPNV. All diese Bereiche werden vom Land Hessen mit ausreichenden Mitteln bedacht. Wir brauchen aber auch kluge Konzepte für die Zukunft. Nicht alle Menschen können von heute auf morgen auf den Pkw verzichten, wir müssen unterscheiden, was in unseren Städten möglich ist und wie die Mobilitätswende im ländlichen Raum schnellstmöglich stattfinden kann. Die Mobilitätswende gelingt derzeit sicherlich leichter in der Urbanität, sie muss aber vor allem in unseren Köpfen stattfinden."

Das Klinikum Fulda Foto: Archiv

Sie sind im Aufsichtsrat des Klinikums. Hat sich die medizinische Versorgung in der Region während der Pandemie bewährt?

"Bei aller Unzufriedenheit über die Corona-Maßnahmen ist es weiterhin ungeheuer wichtig, dass wir unser Gesundheitssystem stabil halten, um alle Patient:innen behandeln und versorgen zu können. Wir sind mit unserem Klinikum gut aufgestellt in die Krise gegangen und ja, das Klinikum als Maximalversorger der Region leistet nicht nur in der Corona-Pandemie eine hervorragende Arbeit. Die Pandemie ist und bleibt eine große Herausforderung für das Klinikum. Ich glaube auch, dass die Mitarbeiter:innen an die Grenzen der Belastbarkeit gegangen sind und dies immer noch tun. Wir brauchen nicht nur freie Intensivbetten, sondern auch das entsprechende Fachpersonal – das bringt nicht nur das Klinikum Fulda in sehr schwierige Situation." (Moritz Pappert) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön