Archiv
Die Bischöfin von Kurhessen-Waldeck, Dr. Beate Hofmann, während ihres Besuchs der O|N-Redaktion - Archivfoto: ON

KASSEL "Wie wollen wir in Zukunft Kirche sein?"

Bischöfin Hofmann nennt fünf Kriterien – Steuerungsgruppe begleitet Prozess

31.01.21 - "Wie wollen wir in Zukunft Kirche sein und wie nehmen wir den Auftrag, den Jesus Christus uns gegeben hat, angemessen wahr?" Diese Fragen standen im Zentrum des Berichts "Vom Auftrag der Kirche", den die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dr. Beate Hofmann, während der digitalen Landessynode am Samstag vorstellte.

Angesichts der Corona-Krise und den damit verbundenen Veränderungen sei jetzt der richtige Zeitpunkt, eben diese Fragen zu klären, so die Bischöfin. Sie verwies auf den 2015 beschlossenen Reformprozess, dessen 180 Beschlüsse bis 2026 umgesetzt werden sollen. Neue Herausforderungen seien hinzugekommen. Darum habe der Rat der Landeskirche im Januar 2020 eine Steuerungsgruppe für den Reformprozess eingesetzt, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. 

Sechs Grundaufgaben benannt 


"Der Auftrag der Kirche ist die Kommunikation des Evangeliums als christliche Botschaft mit den Menschen in der Welt", erläutert Bischöfin Hofmann. Aus diesem Leitsatz ließen sich sechs Grundaufgaben ableiten:

- Kirche bewahrt, vermitteltet und deutet die christliche Botschaft.
- Kirche eröffnet Räume für Religion.
- Kirche bietet individuelle Lebensbegleitung.
- Kirche eröffnet Gemeinschaft.
- Kirche hilft Menschen in ihren Lebensverhältnissen.
- Kirche erhebt die christliche Stimme in der Gesellschaft.
 
"Es braucht eine Verständigung darüber, dass sich der Auftrag der Kirche in allen sechs Grundaufgaben realisiert", machte die Bischöfin deutlich. Nicht jede Grundaufgabe müsse in jeder Gemeinde in gleicher Intensität umgesetzt sein. "Dieses Modell denkt Kirche nicht von der einzelnen Gemeinde oder vom individuellen kirchlichen Ort her, sondern vom Miteinander der verschiedenen kirchlichen Orte und Ebenen."

In den sechs Grundaufgaben komme zum Ausdruck, was Kirche tun soll. Daran knüpfe die Frage: "Wie tun wir das, was wir tun? Wie müssen wir als Kirche arbeiten, damit wir Kirche zukunftsfähig gestalten?" Bischöfin Hofmann entwarf dazu folgende fünf Kriterien zur strategischen Orientierung:

- Kontaktflächen bietend
- Kooperation fördernd
- Ausstrahlung fördernd
- Nachhaltig
- Motivierend, energetisierend, dynamisierend

Gemeinden und Kichenvorstände sollen in Regionalkonferenzen beteiligt werden

 

Der Entwurf zum Auftrag der Kirche stieß unter den Landessynodal:innen auf breite Zustimmung. In der Diskussion geäußerte Befürchtungen, dass der Prozess "von oben angestoßen wird, aber nicht unten landet", konnte Bischöfin Hofmann entkräften: Gemeinden und Kirchenvorstände sollen in Regionalkonferenzen beteiligt werden. Mitwirkung sicherte sie auch jungen Menschen wie Theologiestudierenden zu.

Nächster Schritt: Der Rat der Landessynode soll nun die Steuerungsgruppe des Reformprozesses mit der Durchführung eines Verständigungsprozesses in der Landeskirche beauftragen. So sollen voraussichtlich während der Herbsttagung 2021 oder einer Frühjahrstagung der Landessynode 2022 dann der Auftrag der Kirche, die damit verbundenen Grundaufgaben und die strategischen Kriterien beschlossen werden. In der Leitung des Reformprozesses hat es indes einen Wechsel gegeben: Pfarrerin Eva Hillebold folgt auf Pfarrer Wolfgang Kallies, den bisherigen Geschäftsführer des Reformprozesses, der in den Ruhestand getreten ist. (pm)+++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön