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Coronabedingt tagt die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck erstmals digital. - Fotos (2): public.medio.tv

KASSEL Kindertageseinrichtungen systemrelevant

Diakonie und Bildungsdezernat der EKKW fordern auskömmliche Finanzierung

Zum Hintergrund: Zum Bildungsdezernat der EKKW gehört auch der Bereich Kindertagesstätten. Diese sind in Trägerschaft von Kirchengemeinden oder von Trägerverbünden und werden von rund 14.000 Kindern besucht. Die rund 220 evangelischen Kindertagesstätten sind zum "Verband Ev. Tageseinrichtungen für Kinder in der EKKW e.V." zusammengeschlossen. Unterstützt und begleitet werden die Kinder von rund 1.800 sozialpädagogischen Fachkräften und annähernd 200 Pfarrer:innen.

31.01.21 - Während der Corona-Pandemie ist das Bewusstsein für die Systemrelevanz von Kindertageseinrichtungen in Politik und Gesellschaft gestiegen - zu diesem Fazit kommen die Berichte der Diakonie Hessen sowie des Bildungsdezernats der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), die während der digital tagenden Landessynode am Samstag vorgelegt wurden. Doch diese Erkenntnis allein reiche nicht aus: "Diesem Bewusstsein muss die Politik mit einer auskömmlichen Finanzierung der Kindertageseinrichtungen entsprechen", so die Forderung.

In der Krise sei deutlich geworden, dass Diakonie und Kirche mit ihren Kindertageseinrichtungen eine "unverzichtbare sozialanwaltschaftliche Funktion und  Rolle" übernähmen. Bildung, Erziehung und Betreuung sorgten dafür, dass sich die soziale Ungleichheit nicht verstärke und die Schere der Bildungsgerechtigkeit nicht weiter auseinandergehe. Auch sei zu beobachten, dass die positive Bindung zwischen den Erzieher:innen und den Kindern und deren Familie bislang durch die Pandemiezeit getragen habe. Die Familien identifizierten sich mit "ihrer Kita". Dies eröffne Chancen des kirchlich-diakonischen Engagements im Kita-Bereich und von vernetzten Gemeindekonzepten. Nicht zuletzt hätten Erzieher:innen in den Evangelischen Kindertageseinrichtungen das christliche Profil ihrer Häuser in der Corona-Krise repräsentiert und gestaltet. Die Geschäftsführerin des Verbands Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder, Regina Haber-Seyfarth, stellt in dem Bericht fest: "Trägerspezifische und religionspädagogische Qualifizierungskonzepte haben sich nachhaltig gezeigt und werden weiterentwickelt."

Generell habe die Zeit des Betretungsverbots offengelegt, wie sehr Kinder von der Förderung und Begleitung in Kindertageseinrichtungen profitierten. Daraus folgert Haber-Seyfarth: "Das Ausbildungs- und Qualifizierungsniveau der Fachkräfte darf mit Blick auf diese Aufgabe nicht abgesenkt werden.


Schutz von Mitarbeitenden in Kindertagesstätten


EKKW-Bischöfin Dr. Beate Hofmann

Während der Synode lag der Fokus auch auf der Frage nach dem Schutz der Mitarbeitenden in Kindertagesstätten vor dem Corona-Virus. Oberlandeskirchenrätin Dr. Gudrun Neebe, Bildungsdezernentin der EKKW, verwies auf den fortlaufenden Informationsfluss in die Kitas sowie auf das Angebot von Schnelltests. Insgesamt fühlten sich die Erzieherinnen und Erzieher derzeit sehr herausgefordert, weil sie besonders in Gefahr stünden, sich zu infizieren. Trotz der Bitte, Kinder wenn möglich zuhause zu betreuen, würden die bestehenden Betreuungsangebote in einigen Regionen stark genutzt, schilderte Neebe. Sie ergänzte: "Wir versuchen derzeit auf allen Kanälen darauf hinzuwirken, dass Erzieher:innen bevorzugt geimpft werden." Nachholbedarf gebe es im Bereich der Kindertagesstätten indes noch beim Thema Digitalisierung, so die Bildungsdezernentin. Hier gelte es, bessere technische Voraussetzung zu schaffen. 

Diakoniebericht: Mitarbeitende in Heimen und Kliniken an Belastungsgrenze


Nicht nur für die Kindertagesstätten, für alle diakonischen Einrichtungen habe die Pandemie weitreichende Folgen: Einrichtungen wurden geschlossen, Umsätze blieben aus, Dienstreisen, Sitzungen und Veranstaltungen mussten abgesagt oder auf digitale Formate umgestellt werden, listet der Bericht der Diakonie Hessen auf. Die Mitarbeitenden in Pflegeheimen und Krankenhäusern hätten an der Belastungsgrenze gearbeitet. Gleiches gelte für die Mitarbeitenden in den Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, für junge Menschen und für alle anderen stationären Angebote. Die Krise habe neue Formate hervorgebracht: Beratung wurde online oder per Telefon angeboten, manche Einrichtungen beschritten neue Wege der Hilfeleistungen, beispielsweise mit der Ausgabe von Gutscheinen für Lebensmittel oder mit Bringdiensten bei den Tafeln, heißt es in dem Bericht.

Coronabedingt tagt die Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck erstmals digital.
Interessierte können die Synodal-Tagung per Livestream verfolgen. Er ist über die landeskirchliche Homepage www.ekkw.de abrufbar. 
(pm) +++


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