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Tayrone Köllner vom Zirkus Salto: "Wir befinden uns seit elf Monaten in der Gemeinde Neuhof" - Fotos: Nina Bastian

NEUHOF Zirkus Salto vor dem Aus?

Seit elf Monaten gestrandet: "Uns fällt es schwer, nach vorne zu blicken"

07.02.21 - Ein Zirkus ist nirgendwo Zuhause, sondern immer auf der Durchreise. Er fährt von Stadt zu Stadt, von Ort zu Ort, um das Publikum mit einer einzigartigen Show und tollen Tieren zu begeistern. Die Realität der Zirkusfamilie Köllner vom Zirkus Salto ist derzeit jedoch eine andere: "Seit elf Monaten sind wir in der Gemeinde Neuhof gestrandet. Wie es weiter geht, wissen wir nicht", erzählt Tayrone Köllner gegenüber OSTHESSEN|NEWS.

Derzeit steht der Zirkus am Ortseingang von Neuhof-Hauswurz

Der Zirkus besitzt 50 Tiere

Renado Köllner ist traurig: "Das Publikum fehlt uns"

Corona machte der zwölfköpfigen Schaustellerfamilie einen Strich durch die Rechnung. "Kurz vor dem ersten Shutdown traten wir noch im Neuhofer Ortsteil Rommerz vor Publikum auf. Doch dann stoppte die Regierung alles und wir mussten unser Programm komplett einstellen." Tayrone ist eigentlich Jongleur, sein Bruder Renaldo der Clown. "Drei Monate blieben wir in Rommerz, bis wir aufgrund von Bauarbeiten in der Nähe des Stellplatzes nach Hauswurz ausweichen mussten." Die Gemeinde Neuhof - vor allem der stellvertretende Bürgermeister Josef Adam - setze sich für den gestrandeten Zirkus ein. "Nun leben wir seit elf Monaten hier und sind unendlich dankbar und traurig zugleich."

Keine Veranstaltungen bedeutet kein Publikum und somit auch keine finanziellen Einnahmen. "Wir haben hier 50 Tiere zu füttern und zu pflegen. Das kostet natürlich Geld." Deswegen sind sie auf Spenden angewiesen. "Die Menschen in der Umgebung sind sehr großzügig. Viele kommen persönlich vorbei, bringen Möhren und Heu für die Tiere", erzählen die Brüder. Pro Tag benötigen sie rund zwei Heuballen à 60 Euro. Hinzu kommen Kosten für Strom und Versicherung. "Wir wollen nach vorne blicken, aber es fällt uns derzeit sehr schwer."

Auf Hilfe angewiesen

"Wir hoffen, dass wir bald wieder weitermachen dürfen." Ein passendes Hygienekonzept haben sie bereits entwickelt. "Wir leben für den Zirkus und uns fehlt das Publikum von Tag zu Tag mehr", erzählen beide wehmütig. In 25 Jahren Zirkus Salto sei so etwas noch nie vorgekommen. (nb) +++


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