Nach Urteil: "Lasst uns endlich wieder Haare schneiden!"

06.02.21 - "Das Urteil des hessischen Verwaltungsgerichtshofs vom 04. Februar 2021 ist enttäuschend", sagt Ivonne Günzel, Inhaberin des Haarstudios X-Style in Fulda. Auf der anderen Seite habe sie dies so erwartet. Das Gericht übernimmt bei seiner Begründung erneut die Argumentation des Verordnungsgebers, dass in den Friseursalons durch die Arbeit am Kunden und die Verweildauer ein höheres Infektionsrisiko gegeben wäre. "Es gibt keine Erkenntnisse über ein erhöhtes Risiko, sondern lediglich Vermutungen", ist sich die Friseurin sicher.

Leere Stühle im Friseursalon in der Rabanusstraße in Fulda

Es stelle sich die Frage, warum nicht durch den verpflichtenden Einsatz der FFP2-Masken, die nach Ansicht der Politik und der beratenden Virologen das Risiko deutlich minimieren, die Öffnung der Friseursalons möglich gewesen wäre. "Auch bei dem Verweis des Gerichts auf die Wirtschaftshilfen wird verkannt, dass hohe bürokratische Hindernisse einerseits dafür aufgebaut sind und andererseits nach der Gewährung die Auszahlungen mehr als schleppend erfolgen."

Dadurch entstehen finanzielle Engpässe - so auch bei Ivonne, welche neun Angestellte, darunter zwei Auszubildende beschäftigt. "Jeder Tag, den unser Friseursalon früher hätte öffnen dürfen, wäre ein Stück Existenzsicherung gewesen."

"Wir sind Seelentröster"