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Protest zeigt Wirkung - Bestatter können mit schneller Impfung rechnen
10.02.21 - Direkter Kontakt zu Corona-Toten und kein Impfschutz. Viele Bestatter beklagen sich seit Wochen, dass sie bei der Reihenfolge der Impfstoffvergabe nicht priorisiert wurden - anders etwa als Personal in Pflegeheimen oder auf Intensivstationen. Der Druck aus der Branche zeigt nun Wirkung. Nach einer Überarbeitung der Impf-Verordnung können jetzt auch Bestatter mit einer schnelleren Impfung rechnen.
Der Verband Unabhängiger Bestatter e.V. hatte bereits vor Wochen eine Priorisierung für die Bestatter-Branche gefordert. Das Ansteckungsrisiko beim Umgang mit Corona-Toten sei zu groß, hieß es. Die Forderung wurde nun erhört, die Bestatter sind erleichtert. "Wir begrüßen es sehr, dass wir jetzt auch entsprechend behandelt werden", sagt Bastian Kummer vom Pietät Kummer in Fulda.
Gefahr besteht bei der Abholung und dem Transport
Derzeit können die Bestatter lediglich auf die strengen Schutzmaßnahmen vertrauen. "Wir tragen natürlich Schutzanzüge, die Toten und der Sarg werden desinfiziert, der Sarg im Anschluss extra gekennzeichnet", erzählt Kummer. Ein mulmiges Gefühl bliebe trotzdem. Die Gefahr einer Infektion entsteht vor allem durch das Freisetzen von Aerosolen bei der Abholung und dem Transport der Toten.Damit soll es nun vorbei sein. Der Druck aus der Branche hat Wirkung gezeigt, auch wenn Kummer deutlich macht, dass er keiner anderen Priorisierungsgruppe den Impfstoff wegnehmen möchte: "Natürlich sollen weiterhin zuerst Ärzte, Pflegekräfte und medizinisches Personal geimpft werden. Ich freue mich, wenn wir an der Reihe sind." (fh)+++