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Erhebung des Landessportbund: Sportvereine schrumpfen dramatisch
03.03.21 - Die Corona-Pandemie und der anhaltende Lockdown im Breiten- und Amateursport haben zu einem signifikanten Mitgliederrückgang bei Hessens Sportvereinen geführt. Das hat eine Bestandserhebung des Hessischen Landessportbundes (lsb h) ergeben. Insgesamt haben rund 7.600 hessische Vereine fast 69.000 Mitglieder verloren. Damit zählt der Landessportbund so wenig Mitglieder wie zuletzt 2010.
"Angesichts der anhaltenden Einschränkungen befürchten wir, dass sich diese Entwicklung bis Ende 2021 sogar noch verschärfen wird", bewertet Hessens Präsident Dr. Rolf Müller die vorläufigen Zahlen. Alle 23 Sportkreise in Hessen haben demnach Mitglieder verloren.
Vor allem Großvereine und der Nachwuchsbereich betroffen
Vor allem Großvereine mit mehr als 1000 Mitglieder sind überproportional von dem Mitgliederschwund betroffen. Auf sie alleine fallen rund 40 Prozent der Rückgänge. Viele Vereine bringt dies auch finanziell in Schwierigkeiten. "Hieraus resultieren erhebliche Einnahmeverluste. Im Zusammenspiel mit den weiterlaufenden Betriebskosten für vereinseigene Sportinfrastruktur nehmen wir eine zunehmend kritische Finanzsituation und einen entsprechenden Unterstützungsbedarf für diesen Vereinstyp wahr", sagt Dr. Rolf Müller.
Es droht der Verlust einer ganzen Generation
Das zweite große Sorgenkind ist der Nachwuchsbereich. Fast 63 Prozent aller Mitgliedsverluste entfallen auf Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre. "Es besteht eine große Gefahr, dass uns eine ganze Generation verloren geht", warnt der Landessportbund. Man hoffe zwar bei einer Normalisierung des Sportbetriebs die Kinder und Jugendlichen wieder mehr für den Vereinssport begeistern zu können, doch die Bewegungs- und Trainingsdefizite aufzuholen, dürfte schwer werden.Eine endgültige und detaillierte Bestandserhebung wird der Landessportbund voraussichtlich Anfang April veröffentlichen. (fh/pm)+++