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Das Robert-Koch-Institut hat den Landkreis Fulda nun zum Risikogebiet erklärt - Symbolbild: Pixabay

FULDA Nächste Hiobsbotschaft

Wald- und Wiesengänger, aufgepasst: Gefährliche Zecken im Landkreis Fulda

07.03.21 - Schon wieder eine Hiobsbotschaft für die Osthessen: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Donnerstag fünf weitere Regionen in Deutschland als FSME-Risikogebiet ausgewiesen. Die Gefahr, an der von Zecken übertragenen Hirnhautentzündung zu erkranken, ist demnach nun auch im Landkreis Fulda erhöht.

Neben dem Landkreis Fulda in Osthessen gibt es weitere Risikogebiete, beispielsweise in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen.

Krank durch Zecken

Zecken sind vor allem in der wärmeren Jahreszeit aktiv, sie stechen etwa ab März. Dabei enthalten viele der Tiere Krankheitskeime, die für sie selbst unschädlich sind, die sie aber mit dem Stich auf den Menschen übertragen können. So sind sie für den Menschen die Überträger zweier Krankheiten, die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Beide Erkrankungen können in seltenen Fällen auch gleichzeitig vorkommen. Zecken, die die Borreliose-Erreger in sich tragen, kommen überall vor. Für die FSME sind hingegen in Hessen außerdem der Odenwald, die Bergstraße, der Landkreis Darmstadt-Dieburg und der Kreis Marburg-Biedenkopf Risikogebiete, das heißt Gebiete, in denen die Zecken den FSME-Virus in sich tragen.

Borreliose

Diese Erkrankung verläuft in Schüben. Nach dem Zeckenstich entwickelt sich meist zunächst eine Hautveränderung. Innerhalb von drei Tagen bis drei Wochen, manchmal aber auch erst Monate nach dem Stich, entsteht dabei in der Region des Zeckenstiches eine Hautrötung, die sich ausbreitet und zentral abblasst. Die Krankheit kann von selbst abheilen oder ein bis vier Monate später in ein zweites Stadium eintreten. Dieses zweite Stadium ist durch eine umfangreiche Nervenentzündung mit von einzelnen Nervenwurzeln ausgehenden Schmerzen und Lähmungen charakterisiert. Häufig betroffen sind Arme und Beine oder auch der Gesichtsnerv.

Seltener sind eine Gehirnentzündung, Rückenmarksentzündung oder Nervengeflechtsentzündung. In etwa zehn Prozent der Fälle kommt es zu einer Entzündung des Herzens. Fünf bis sechs Monate später erfolgt bei unbehandelten Patienten häufig ein drittes Stadium. In diesem dritten Stadium kann es neben weiteren Hauterscheinungen mit rotblau verfärbten Hautarealen und Gelenkbeschwerden (Lyme-Arthritis) zu einer chronisch fortschreitenden Entzündung von Gehirn und Rückenmark einer chronischen Erkrankung mehrerer Nerven oder einer Muskelentzündung kommen. Borreliose kann, wenn sie rechtzeitig entdeckt wird, jedoch gut mit Antibiotika behandelt werden.

FSME

Die meisten Infizierten leiden lediglich unter grippeähnlichen Beschwerden, insbesondere Kopf- und Gliederschmerzen. Diese treten zwei Tage bis drei Wochen nach dem Stich auf. Bei ca. 25 Prozent der Fälle kommt es, nach einer vorübergehenden beschwerdefreien Zeit, ca.  drei Wochen später zu einer zweiten Erkrankungsphase. Diese äußert sich mit einem Temperaturanstieg bis auf 40 Grad Celsius und Symptomen einer Hirnhautentzündung oder auch einer Hirnentzündung und/oder Rückenmarksentzündung. Eine ursächliche Behandlung, zum Beispiel durch Antibiotika, ist nicht möglich. Die Prognose bei Erkrankung ist jedoch meist günstig. In einigen Fällen bleiben jedoch dauerhafte Schäden zurück. Es besteht die Möglichkeit einer Impfung gegen die FSME. Die aktive Immunisierung wird Personen, die sich in Risikogebieten im Freien aufhalten, vom RKI empfohlen.

Im Jahr 2020 wurde mit 704 FSME-Erkrankungen die bislang höchste Anzahl an Infektionen seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001 gemeldet. Das ist mehr als das Doppelte des jährlichen Medianwertes von 301 Erkrankungen.

Aufpassen, aber keine Panik

Auch wenn der Landkreis Fulda nun offiziell Risikogebiet ist, wurden innerhalb der letzten neun Jahre "nur" zehn bestätigte FSME-Fälle an das Gesundheitsamt übermittelt. (mr) +++


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