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Wer zieht in den Vogelsberger Kreistag ein? - Symbolbild: O|N / Luisa Diegel

REGION VB "Das wird unangenehm in Zukunft"

Vogelsberger Kreistag: CDU und SPD liegen vorne, AfD stark

15.03.21 - Auch im Vogelsbergkreis wird am Sonntag ein neuer Kreistag gewählt. 323 Kandidat:innen standen auf dem Wahlzettel, für acht Listen konnten insgesamt 61 Stimmen vergeben werden. In den nächsten Tagen werden alle Stimmen ausgezählt, erste Trends gab es bereits am Sonntagabend. Die Vogelsberger sind gespannt: Gibt es auch für die nächsten fünf Jahre eine Koalition aus CDU und SPD? Derzeit sieht es zumindest danach aus.

Denn die ersten Ergebnisse zeigen:


Erste Stimmen der Spitzenkandidaten

Patrick Krug (SPD).

Derzeit liegt die SPD bei etwa 24 Prozent und würde mit 15 Sitzen in den Kreistag einziehen. Für SPD-Spitzenkandidat Patrick Krug ist es aber noch zu früh, eine fundierte Aussage zu treffen: "Bei der Masse an Briefwahl müssen wir einfach noch abwarten, alles andere wäre Kaffeesatzleserei", erzählt er im O|N-Gespräch. Dennoch hofft er, dass seine Partei noch ein wenig zulegt und die Zahlen noch steigen. Doch er weiß auch: "Die Wahlen finden auch im Vogelsberg nicht isoliert statt. Wir können uns der bundespolitischen Stimmungslage nicht entziehen."

Auch CDU-Spitzenkandidat Jens Mischak wartet das Endergebnis ab, ist aber erst einmal zufrieden mit den ersten Hochrechnungen, wo die CDU bei über 32 Prozent liegt: "Wir liegen gar nicht so weit weg von dem Trendergebnis bei der Wahl in 2016."

Jens Mischak (CDU).

CDU und SPD hätten derzeit also auch wieder die Mehrheit, um eine Koalition zu bilden. Die AfD, die derzeit die vierstärkste Kraft wäre, würde als Partner für die CDU nicht infrage kommen, so die Aussage von Mischak. "Auch die Zusammenarbeit mit der Linken schließen wir aus."

Mario Döweling steht derzeit mit der FDP bei etwas mehr als fünf Prozent und würde mit drei Sitzen in den Kreistag einziehen. Mit den ersten Hochrechnungen ist er zufrieden: "Wir stehen derzeit noch besser da als bei der letzten Wahl beim ersten Trendergebnis", erklärt er auf Nachfrage. Er hofft aber, dass die FDP durch das Kumulieren und Panaschieren noch etwas an Stimmen dazugewinnt. 

AfD stark

Aktuell würde die AfD mit über zehn Prozent mit sechs Sitzen im Kreistag vertreten sein. Zahlen, die den Spitzenkandidaten Gerhard Bärsch zufrieden stimmen: "Es ist unser Ziel, drittstärkste Kraft zu werden und wir sind deshalb glücklich über die ersten Trends." Allerdings glaubt Bärsch, dass die Zahlen in den nächsten Tagen noch ein Stück weit heruntergehen werden. "Unsere Wähler machen eher das Kreuz auf der Liste. Deshalb werden wir vielleicht noch ein paar Prozente verlieren." Aber auch, wenn die AfD hinter den Freien Wähler landet, ist Bärsch mit dem Ergebnis zufrieden. Derzeit ist es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der AfD, den Freien Wählern und den Grünen. 

Udo Ornik (Grüne).

Das aktuelle Ergebnis der AfD bereitet Udo Ornik von den Vogelsberger Grünen große Sorge: "Das wird sicherlich sehr unangenehm werden in Zukunft", sagt er im O|N-Gespräch. Mit aktuell etwa neun Prozent und sechs Sitzen für die Grünen ist er allerdings zufrieden. "Wir haben uns Sorgen gemacht, was beispielsweise die A49 und die Klimaliste angeht. Aber die Bürger haben uns ihr Vertrauen trotzdem weiterhin geschenkt, sodass wir weitermachen können. Natürlich wäre es schön, wenn wir ein, zwei Sitze dazugewinnen können." 

Linke kein Fraktionsstatus mehr?

Die Linke schwankt derzeit zwischen zwei und drei Sitzen. "Wenn es bei zwei Sitzen bleibt, haben wir kein Fraktionsstatus mehr - das wäre natürlich fatal und schwierig, so Politik zu machen", so Dietmar Schnell. 

Dietmar Schnell (Linke).

Schnell findet, dass die Trendergebnisse zeigen, dass die Klimaliste bei allem guten Willen eher geschadet hat. "So hätten wir oder die Grünen wahrscheinlich einen Sitz mehr gehabt, die Stimmen wurden verschenkt", findet er. Dass die CDU allerdings von den Wählern nicht "abgewatscht" wurde, verwundert ihn: "Die Skandale kamen wahrscheinlich zu spät, viele Wähler hatten schon gewählt. Oder ihnen war es eben einfach egal. Wenn man sich das Wahlergebnis der SPD anschaut, sieht man, was passiert, wenn man als SPD Politik der CDU macht." Zum vorläufigen Ergebnis der AfD sagt Schnell: "Den Wählern ist es wohl egal, ob eine Partei in den letzten fünf Jahren etwas gemacht hat, oder nicht. Im letzten Jahr wurden noch ein paar Anträge aus der Schublade gezogen, aber sonst kam hier gar nichts. Teilweise waren sie nicht mal anwesend." Für die Linken hofft Schnell nun auf mindestens vier Prozent und drei Sitze. Laut den Hochrechnungen von Sonntagabend wäre dies aktuell der Fall.

Hochrechnungen lediglich Trendergebnisse

Die aktuelle Sitzverteilung im Vogelsberger Kreistag. Screenshot: O|N / Votemanager

Wahl 2016: Die derzeitige Verteilung der Sitze im Vogelsberger Kreistag. ...Screenshot: O|N

Die ersten Hochrechnungen sind lediglich Trendergebnisse. In das Trendergebnis fließen die Stimmzettel ein, bei denen nur ein Wahlvorschlag in der Kopfleiste gekennzeichnet wurde, die also völlig unverändert angenommen sind. Alle übrigen Stimmzettel werden erst ab Montag in den Wahlämtern der 19 Städte und Gemeinden im Vogelsbergkreis ausgezählt. 

Ein Endergebnis ist für Mittwoch oder Donnerstag zu erwarten. (Luisa Diegel) +++


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