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Das ist die neue Stadtverordnetenversammlung! Nächster Schritt: Wer mit wem?
17.03.21 - Die Domstadt hat gewählt! "Das vorläufige Endergebnis der Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung der Stadt Fulda liegt nun vor", heißt es am Dienstagnachmittag kurz vor 16 Uhr aus dem Stadtschloss. Insgesamt hat die Stadtverordnetenversammlung 59 Sitze.
Im Parlament sind in den nächsten fünf Jahren folgende Parteien vertreten: CDU (42,22 Prozent - 25 Sitze), Grüne (16,16 Prozent - 10 Sitze), SPD (13,53 Prozent - 8 Sitze), AfD (7,19 Prozent - 4 Sitze), FDP (6,38 Prozent - 4 Sitze), Die Linke (3,71 Prozent - 2 Sitze), CWE (2,86 Prozent - 2 Sitze), Bündnis C (1,46 Prozent - 1 Sitz), BfO (0,94 Prozent - 1 Sitz), Die Partei (2,25 Prozent - 1 Sitz), Soziale Gerechtigkeit (0,80 - kein Sitz), Volt (2,27 Prozent - 1 Sitz).
Von den 49.914 Wahlberechtigten haben 23.610 Fuldaer Bürger gewählt. Somit liegt die Wahlbeteiligung bei 47,30 Prozent.
OSTHESSEN|NEWS hat hier die Übersicht der gewählten Kandidaten:
CDU: Hering, Thomas / Hartmann, Margarete / Fehrmann, Patricia / Günther, Markus / Alt, Hans-Dieter / Ruppel, Michael / Günther, Alexander / Kleemann, Heike / Heimann, Franz-Josef / Dr. Post, Albert / Frauenholz, Stefan / Uth, Johannes / Schmitt-Eckart, Esther / Dr. Wagner, Marion / Grauel, Stefan / Pfeifer, Luca / Plappert, Lothar / Kött, Lisa / Werner, Steffen / Bleuel, Peter / Jobst, Susanne / Ihrig, Benedikt / Jestädt, Detlef / Hauck-Hiersch, Dorothee / Lomb, Guido
Grüne: Brünnel, Silvia / Hamberger, Jutta / Joa-Sporer, Christa / Heiland, Knut / Puls, Marie-Louise / Heiland, Muriel / Sporer, Ernst / Kohlert, Jochen / Savoji, Hashem / Voigt, Lukas
SPD: Wulff, Jonathan / Bing, Edith / Lindner, Bernhard / Jennemann, Peter / Dr. Bobke, Thomas / Vey, Robert / Makowka, Peter / Tritschler, Hans-Joachim
AfD: Lamely, Pierre / Schüßler, Frank / Lamely, Ronny / Gilbert, Artur
FDP: Grosch, Michael / Mühr, Helge / Dr. Koch, Sebastian / Dr. Büttner, Herbert
Die Linke: Sharif-Ali, Nuha / Garrison, Philipp
CWE: Jahn, Martin / Kohlstruck, Rainer
Bündnis C: Will, Holger
BfO (Bürger für Osthessen): Rummel, Anton Josef
Die Partei: Riebold, Ute
Volt: Hohmann, Elke
Verhältnisse wie im Landestrend: Schwarz verliert, Grün gewinnt!
Die CDU ist in der Union-Hochburg Fulda zwar weiterhin stärkste Kraft, verliert aber im Vergleich zur Kommunalwahl 2016 über vier Prozentpunkte und damit zwei Sitze im Stadtparlament. Gewinner sind die Grünen. Sie haben rund 4 Prozent mehr Zustimmung und künftig drei Sitze mehr in der Stadtverordnetenversammlung. Hier hat Fulda Ergebnisse wie im Landestrend erreicht.
Die SPD verliert ebenfalls wie die Linke, während die FDP auf Kurs bleibt. Große Verluste muss der bisherige Regierungspartner CWE hinnehmen. Die Wählergemeinschaft hat künftig statt vier nur noch zwei Sitze. Erstmals vertreten und gleich mit vier Sitzen ist die Alternative für Deutschland (AfD). Aus den einstigen Republikanern wurde die BfO mit einem Sitz. Neu in der Stadtverordnetenversammlung sind Volt, Bündnis C und Die Partei mit jeweils einem Sitz.
Die Bewertung der aktuellen Lage
Klar ist: Die absolute Mehrheit hat keine Partei, die CDU als stärkste Kraft aber den Regierungsanspruch. Der bisherige Koalitionspartner CWE ist weggebrochen. Mit wem die Union jetzt in die Verhandlungen einstiegen wird, ist offen. Fakt ist aber auch: In Fulda muss die Union herbe Verluste hinnehmen und das Versagen der Bundes-CDU (Impf-Chaos, Masken-Korruptions-Skandal, usw.) ausbaden, denn CDU-Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld ist eindeutig in seinem Amt als Stadtoberhaupt bestätigt worden und holte bei allen hessischen Direktwahlen mit 64,7 Prozent Zustimmung das beste Ergebnis. An der Politik vor Ort sollte das Minus also nicht liegen.
Die Grünen sind landesweit im Aufwind und erleben ein Hoch, selbst in der konservativen Domstadt nun zweitstärkste Kraft. Ein historisches Ergebnis. Sie werden mit zehn Sitzen und damit zwei mehr als die SPD sicher eine Rolle im künftigen Parlament spielen.
Die Stimmenkönige
Beachtlich: der Fuldaer Landtagsabgeordnete Thomas Hering führt mit 12.649 Stimmen die Reihen der CDU an. Er hat offensichtlich die Menschen so stark überzeugt, dass er von Platz 4 auf Platz 1 geklettert ist. Ihm folgen wenig überraschend Margarete Hartmann (12.597 Stimmen) und Patricia Fehrmann (11.834 Stimmen). Bei den Grünen hat die Listen-Erst-Platzierte und Landtagsabgeordnete Silvia Brünnel ihre Poleposition verteidigt. Sie führt mit 9.059 Stimmen ihre Partei an. Und Jutta Hamberger, Neu-Einsteigerin bei den Grünen und eigentlich auf Platz 9 der Liste, kommt auf beachtliche 8.130 Stimmen und erreicht damit Platz 2. Bei der SPD gibt es keine Überraschungen: Auf Platz 1 steht Jonathan Wulff (9.136 Stimmen), der für die Sozialdemokraten gegen Dr. Heiko Wingenfeld als OB angetreten war und 35,34 Prozent erzielte.
Fazit: Während die OB-Wahl eine klare Sache war, gibt es bei der Kommunalwahl große Veränderungen. Es bleibt spannend in Fulda. Wer mit wem koaliert ist offen und wird es wohl auch noch einige Tage und Wochen bleiben. Wann die ersten Parteien aus der Deckung kommen, ist unklar. (Christian P. Stadtfeld) +++