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FULDA Der Stadtpfarrer bei O|N

Impulse von Stadtpfarrer Buß - Der Himmelcode: Jesus Christus

24.03.21 - Eine Mutter klopft sonntagmorgens an die Schlafzimmertür ihres Sohnes und ruft: "Steh auf, sonst kommst du zu spät." Aber der zieht trotzig die Bettdecke über den Kopf. "Ich gehe nicht zur Kirche", sagt er, "ich gehe nie wieder!" – "Bist du krank?" fragt die Mutter. "Nein", kommt unter der Bettdecke die dumpfe Antwort. "Ich bin nur krank, was die Kirche angeht. Die Leute in der Gemeinde machen mir das Leben schwer. Sie reden hinter dem Rücken über mich. Sie mobben mich. Warum sollte ich da noch hingehen?" "Ich kann dir zwei gute Gründe nennen", entgegnet die Mutter.

"Der erste ist: Du bist kein Kind mehr, sondern 40 Jahre alt. Und der zweite ist: Du bist der Pfarrer!" Selbstmitleid war noch nie ein guter Ratgeber. Auch wenn es durchaus Situationen geben mag, in denen wir enttäuscht sind. Wir sind von Menschen enttäuscht oder manche gar von Gott: da hat man in einer brenzligen Situation gebetet wie die Weltmeister – aber es hat nichts genützt. Man hat Gott sogar einen Handel angeboten: wenn die Sache gut ausgeht, dann…. dann gehe ich wieder regelmäßiger in den Gottesdienst, dann…. Aber er ist überhaupt nicht auf den Deal eingegangen. Die Folge: man ist verunsichert, enttäuscht, verletzt, vielleicht sogar wütend. Der Abstand zu Gott wächst – erst ein bisschen und dann immer mehr. Keine Lust mehr zum Bibellesen, keine Lust mehr zum Gottesdienst. Die frühere Begeisterung ist weg. Eine bleierne Müdigkeit hat sich auf die Seele gelegt. Auch Menschen der Bibel machen diese Erfahrung, die Begeisterung für Gott war verflogen. Sie waren müde geworden. Sie waren es leid, für ihren Glauben dumm angeguckt, teilweise sogar angefeindet zu werden. Immer wieder tauchte die Frage auf: Was habe ich davon? Lohnt es sich überhaupt, dass ich mich noch länger mit dem Glauben beschäftige, an Gott, an Jesus glaube? An solchen Gemeindesituationen setzt oft Paulus in seinen Briefen an Gemeinden an. Er ermutigt die Gemeinden im Blick auf Jesus Christus.

Er bezahlt einzig und allein für unsere Sünden. Und er opfert nicht irgendetwas, sondern sich selbst. Als er am Kreuz für alle Menschen starb, da versöhnte er die Welt mit Gott. Im Matthäusevangelium wird berichtet, dass in der Todesstunde von Jesus der Vorhang im Tempel von oben bis unten in zwei Stücke zerriss. Eine zutiefst symbolische Bedeutung: jetzt ist der Zugang zum Allerheiligsten offen. Jetzt darf jeder einzelne den Schritt wagen in die Gegenwart Gottes. Jesus hat weggenommen, was zwischen Menschen und Gott steht. Damit es wieder gut wird für den Menschen, damit er wieder zu Gott zurückkommen kann. Jesus kann sich in den Menschen hineinfühlen, wenn dieser müde im Glauben wird und sich fragt, ob sich das Ganze überhaupt lohnt. Ob sich noch etwas zum Positiven verändert, oder alles schon so festgefahren ist, dass beten gar keinen Sinn mehr macht. Dietrich Bonhoeffer, der selbst auch wegen seines Widerstands gegen die Nazis ins Gefängnis musste und später von ihnen hingerichtet wurde, hat für alle angefochtenen Christen folgende Worte geschrieben: "Wird dir deine Armut zur Versuchung - Christus war ärmer. Wird dir deine gottlose Umgebung zur Versuchung - Christus hat tiefer in dieser Umgebung gestanden. Wird dir der Wille des Fleisches zur Versuchung - Christus hat mehr an der Marter des Fleisches gelitten.

Wird dir die Einsamkeit zur Anfechtung - Christus war einsamer. Wirst du traurig über den Unglauben - Christus war trauriger. Verzweifelst du an der Gottesferne - Christus ist mit dem Verzweiflungsschrei dieser Ferne gestorben. Er war versucht wie wir, er kann wahrhaft Mitleid haben." Bei großen Firmen oder Hotels kommt man nur mit einem Code hinein. An der Tür ist eine Tastatur angebracht. Dort muss eine Zahlenfolge oder ein Pass-Wort eingetippt werden, so dass sich die Tür öffnet. Dieser Code ist für alle gleich und verbindlich. Anders kommt man nicht hinein. Der himmlische Code heißt: Jesus Christus. Er ist der Himmelsöffner. "Jesus ist mein Herr und mein Gott". Mit diesem Bekenntnis geht die Tür zum Himmel auf. (Stefan Buß) +++

Stadtpfarrer Buß. Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin


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