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Kerzen sollten bei der Mahnwache auf dem Uniplatz nicht nur an die getötete 35-Jährige erinnern, sondern an alle 117 weiblichen Opfer des letzten Jahres - Fotos: Martin Engel/Carina Jirsch

FULDA Feministische Initiative fordert Aufklärung

Mord an junger Ärztin Elena-Silvia K.: "Das war ein Femizid!"

18.04.21 - "Alle 29 Stunden wird in Deutschland eine Frau umgebracht, weil sie eine Frau ist" - die junge Ärztin Elena-Silvia K. aus Fulda war eine von ihnen. Sie musste am 7. Dezember 2020 sterben, nachdem ihr Ex-Freund sie mit einem scharfkantigen Gegenstand im Halsbereich tödlich verletzt hatte. Mögliches Mordmotiv: Eifersucht. 

Dem mutmaßlichen Täter wird seit Donnerstag am Fuldaer Landgericht der Prozess gemacht. Während im Sitzungssaal die Anklage verlesen wird, treffen wir Aileen Huck, Sprecherin der Feministische Initiative Fulda, vor dem Gerichtsgebäude. "Der Mord an Elena-Silvia K. war ein Femizid", ist sie sich sicher. Doch was bedeutet das?

"Als Femizid bezeichnet man die Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts." ...

"Von einem Femizid spricht man, wenn es um eine Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts geht. In der Regel findet das von einem Mann im näheren Umfeld statt - dem Partner", erklärt sie im Gespräch mit O|N. So auch bei der 35-jährigen Ärztin aus Fulda. Doch die beiden waren längst getrennt. Aileen könnte sich vorstellen, dass ihm dadurch "die Macht gefehlt" hat.

Schon im Vorfeld soll das Opfer Anzeige gegen ihren Ex erstattet haben - unter anderem wegen Körperverletzung, Beleidigung, Nachstellung. Wurde also seitens der Polizei und des Staates zu spät gehandelt? "Ja", sagt Aileen. "Vor allem in Bezug auf die Istanbul-Konventionen (das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt). Denn diese fordert verstärkte Täteranalysen."

Mahnwache am 15. Dezember 2020 auf dem Uniplatz in Fulda

In Zeiten des Lockdowns

Sie selbst studiert soziale Arbeit in Fulda und schreibt aktuell ihre Bachelor-Arbeit zum Thema "Häusliche Gewalt." Für betroffene Frauen sei es in Zeiten der Corona-Pandemie viel schwieriger, sich an Hilfestellen zu wenden. Während des Lockdowns bleibe der Partner auch nach der Tat im unmittelbaren Umfeld des Opfers. "Der Zeitraum, in dem Betroffene für sich alleine sind, ist viel geringer."

Aileen Huck von der Feministischen Initiative Fulda fordert eine Aufklärung in der ...

Aufklärung

Aileen Huck fordert - im Namen der Feministische Initiative Fulda - mehr Aufklärung in der Gesellschaft und bei "medizinischem Personal und Kräften von Rettungsdienst und Polizei". "Das Bewusstsein muss geschärft, erste Hilferufe rechtzeitig erkannt werden", appelliert sie. (Nina Bastian) +++


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