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Wegen schwerem sexuellen Missbrauch an der Tochter seiner Lebensgefährtin ist ein 49-Jähriger angeklagt - Symbolbild: pixabay

SCHWEINFURT Mutter tolerierte das Verbrechen

Prozessauftakt: Kind der Freundin auf Autobahnplatz zum Sex angeboten

27.04.21 - Am Schweinfurter Landgericht hat am Montag ein aufsehenerregender Prozess begonnen. Angeklagt ist ein 49-Jähriger aus dem Raum Bad Kissingen, dem die Staatsanwaltschaft ein widerwärtiges Verbrechen vorwirft: er soll die anfangs neunjährige Tochter seiner Lebensgefährtin nicht nur selbst über zwei Jahre fortgesetzt vergewaltigt und dabei fotografiert und gefilmt haben, sondern sie auch noch auf Autobahnparkplätzen Fremden zum Sex angeboten haben. Das Unfassbare: die Mutter des Mädchens soll jahrelang dabei zugesehen haben, wie ihr Lebensgefährte die Tochter missbrauchte - und anderen Männern gegen Bezahlung zum Sex anbot. Der 49-Jährige habe die Taten vor Gericht weitgehend eingeräumt. Die gestrige Aussage des Mannes fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Von Sommer 2018 bis Juli 2020 soll der Freund der Mutter das Kind in einer Vielzahl von Fällen zu sexuellen Handlungen gezwungen haben. Die Taten ereigneten sich laut Polizei vorwiegend in der gemeinsamen Wohnung. Der Angeklagte war auch im Besitz weiterer kinderpornografischen Dateien, die er sich offenbar übers Internet verschafft hatte. Die Anklage wirft ihm schweren sexuellen Kindesmissbrauch, Herstellen von Kinderpornografie und Zwangsprostitution vor. 

In mindestens zwei Fällen soll der 49-Jährige das Kind einem 50-Jährigen, der ebenfalls aus der Region stammt, für sexuelle Handlungen überlassen haben. Laut Polizei zeigte dieser dem Mädchen pornografische Bilder, danach missbrauchte er sie. Bei den beiden Taten soll auch der Lebensgefährte der Mutter zugegen gewesen sein. Im Zeitraum vom 26. Juli bis zum 31. Juli 2020 soll der Lebensgefährte das Kind außerdem auf der Autobahn Lkw-Fahrern zum Sex gegen Entgelt angeboten haben. Ein bislang noch unbekannter Täter soll ein entsprechendes Angebot auch angenommen haben.

Lkw-Fahrer hatte Polizei über das kriminelle Angebot informiert

Aufgeflogen war der 49-Jährige, nachdem ein Lastwagenfahrer sich bei der Polizei gemeldet hatte, nachdem ihm am 31. Juli 2020 auf einem Parkplatz an der A7 sexuelle Dienste von einem minderjährigen Mädchen angeboten worden waren. Die Autobahnpolizei Schweinfurt-Werneck hatte im Rahmen einer sofort eingeleiteten Fahndung das Mädchen und den 49-Jährigen  angetroffen. Der Mann befindet sich seither in Untersuchungshaft. Die Mutter des Mädchens, die laut Polizei spätestens seit Ende 2018 gewusst haben soll, dass ihr Lebensgefährte ihr Kind regelmäßig vergewaltigt, befindet sich ebenfalls in Untersuchungshaft. Da sie die Tathandlungen offensichtlich toleriert hat, ist sie in einem gesonderten Verfahren wegen Beihilfe zu schwerem sexuellen Missbrauch von Kindern durch Unterlassen angeklagt worden.

Am Landgericht Schweinfurt sind für das Verfahren gegen den 49-jährigen Angeklagten sechs Verhandlungstage bis Mitte Mai angesetzt worden. (ci)+++


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